Rowe Racing: Frühzeitig ausgebremst

[Teaminfo] Statt des erhofften ersten Sieges der erste doppelte Ausfall: Für Rowe Racing endete das 46. ADAC Zurich 24h-Rennen schon vorzeitig mit einer großen Enttäuschung. Im achten Anlauf auf der legendären Nordschleife sahen beide BMW M6 GT3 der nach den vorherigen Saisonergebnissen mitfavorisierten Mannschaft aus St. Ingbert wegen technischer Probleme nicht die Zielflagge.
Bei der #99 hatte der bisherige Zauber der schwarzen Motorhaube mit dem Sieg im 2. VLN-Lauf und Rang zwei beim 24h-Qualifikationsrennen ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt nicht mehr gewirkt. Die vier BMW Werksfahrer Connor De Phillippi aus den USA, Alexander Sims aus Großbritannien, Jesse Krohn aus Finnland und Martin Tomczyk aus Bayern schieden nach einer Verkettung unglücklicher Umstände schon am frühen Samstagabend aus. In Folge eines Kühlerschadens nach einer leichten Kollision wurde der Motor beschädigt, was das vorzeitige Aus bedeutete.
Das Schwesterfahrzeug mit der #98, in dem die beiden Vorjahreszweiten Nick Catsburg aus den Niederlanden und Richard Westbrook aus Großbritannien von den BMW Werksfahrer John Edwards aus den USA und Tom Blomqvist aus Großbritannien unterstützt wurden, hatte eine andere Strategie gewählt und damit in der Anfangsphase mehrmals in Führung gelegen. Dann sorgte zunächst eine Zeitstrafe von 3:32 Minuten für einen Rückschlag, bevor in der Nacht dann Probleme mit dem elektrischen Drosselklappensteller auftraten, die zum vorzeitigen Aus führten.
„Das war für uns leider nicht das 24h-Rennen, das wir uns erhofft hatten. In Sachen Pace waren wir absolut in der Spitzengruppe mit dabei und hatten phasenweise das schnellste Auto im Feld. Umso größer ist die Enttäuschung darüber, dass wir aufgrund von Zwischenfällen und technischen Schwierigkeiten nicht in den Kampf um die Spitzenplätze im Gesamtklassement eingreifen konnten. Das ist bitter für alle, die in der Vorbereitung und hier im Rennen alles gegeben haben“, sagte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt.
Bereits am kommenden Wochenende steht für Rowe Racing die nächste Aufgabe an. Auf dem englischen Formel-1-Kurs in Silverstone steigt der zweite Saisonlauf des Blancpain GT Series Endurance Cup auf dem Programm.
Hans-Peter Naundorf, Teamchef Rowe Racing: „Die Enttäuschung bei uns allen ist natürlich groß, so ein Ergebnis hatten wir bislang beim 24h-Rennen noch nie. Wir hatten bislang immer mindestens ein Fahrzeug ins Ziel gebracht. Wir haben das erste Auto früh durch einen Unfall und die daraus entstandenen Folgeschäden verloren, obwohl wir alles versucht hatten, die #99 noch im Rennen zu halten. Danach hatten wir uns aus das zweite Auto konzentriert, aber was da in zwölf Stunden passiert ist, hätte für drei 24h-Rennen gereicht. Unser Team hat aber immer wieder Lösungen gefunden und trotz allem noch auf ein Top-10-Resultat gehofft, bis der Fehlerteufel endgültig zuschlug. Wir hätten gerne für BMW Motorsport hier die Fahne hochgehalten, doch das war uns leider nicht vergönnt. Ich bin dennoch stolz auf unser Team und alle unsere Partner, wir haben gemeinsam in der Vorbereitung so intensiv und gut wie nie zuvor gearbeitet, sind dafür aber nicht belohnt worden. Vielen Dank an alle Beteiligten.“
John Edwards, #98 Rowe Racing BMW M6 GT3: „Ein Ausfall bei einem 24-Stunden-Rennen ist immer enttäuschend, aber er tut besonders weh, wenn man eine Siegchance gehabt hätte – und die hatten wir. Der BMW M6 GT3 war in den ersten Stunden, in denen wir zeitweise in Führung lagen, sehr schnell, und ich war für den Rest des Rennens sehr zuversichtlich. Leider haben wir dann Probleme bekommen.“
Connor De Phillippi, #99 Rowe Racing BMW M6 GT3: „Ich war am Anfang einer Code-60-Zone das dritte Fahrzeug in einer Schlange. Das erste Fahrzeug hat sehr früh gebremst, und es kam dahinter zu Auffahrunfällen. Ich bin in das Heck des Audis vor mir gefahren und habe dabei den Kühler meines Fahrzeugs beschädigt. Wir hatten keinen Wasserdruck mehr, und ich konnte nicht weiterfahren. Es tut mir sehr leid für das Team und meine Teamkollegen.“