VLN 2: Bunte Tüte

Auf der Nordschleife geht es schon an diesem Wochenende wieder rund: Beim zweiten  VLN-Lauf innterhalb von zwei Wochen steht nicht nur der Kampf um Sekt oder Selters beim DMV 4-Stunden-Rennen auf dem Programm. Bei vielen Teams steigt mit den kletternden Temperaturen auch die Fieberkurve rapide: Die Vorbereitungen auf das ADAC Zurich 24h-Rennen sind im vollen Gang, jede Testmöglichkeit ist hoch willkommen und alle wollen perfekt aussortiert sein beim Rennen des Jahres. Das gilt auch für viele Top-Piloten. Das Teilnehmerfeld beim zweiten VLN-Lauf ist deshalb ein Who is Who des Automobilsportes.
Die größte Fraktion im Feld der 180 Teilnehmer stellt die Klasse SP9 der GT3-Fahrzeuge. 26 Starter gehen hier ins Rennen. Unter anderem sind die beiden DTM-Piloten Nico Müller und Edoardo Mortara in der leistungsstärksten Klasse mit von der Partie. Der Schweizer Müller greift sowohl für das Team Phoenix als auch für das Team Land in einem Audi R8 LMS ins Lenkrad. Mortara teilt sich mit Dominik Baumann und und Indy Dontje das Cockpit eines Mercedes AMG GT3 des Teams Mann Filter.
Aus der Nennliste sticht auch der Name von André Lotterer hervor. Bei ersten VLN-Lauf fuhr der dreimalige Le-Mans-Sieger im Porsche Cayman in der V5 gemeinsam mit Mike David Ortmann auf Rang vier. Mit der DMSB-Permit Nordschleife im Rennoverall rüstet der Duisburger nun auf. Der Super-Formula-Meister und WEC-Champion gibt ebenfalls in der SP9 Vollgas und teilt sich mit Porsche-Test- und Entwicklungsfahrer Lars Kern im KÜS Team75 Bernhard einem Porsche 911 GT3 R.
Die VLN besticht 2018 durch ihre farbenreiche Vielfalt. Jedes Auto, in jeder Klasse ist auf seine Art augenfällig. Und auch die sportlichen Lebensläufe der Fahrer sind mannigfach und inhaltsreich. So wie jene der VLN-Seriensieger Christopher Gerhard und Ralf Schall. Nachdem das schlagkräftige Duo bei VLN 1 noch ausgesetzt hatte, gehen sie nun in der Klasse H4 für Tam-Racing wieder mit einem Porsche 911 GT3 Cup an den Start. Zusammen kommen die beiden auf insgesamt 134 Klassensiege. Schall ist mit 98 Klassensiegen der Erste der Gesamtstatistik.
Ihr Saisondebüt geben auch Dirk und Tim Groneck aus Melle. Die VLN-Meister von 2013 und 2015 haben in der aufstrebenden Klasse H2 mit einem Renault Clio gemeldet. Beide haben jeweils 21 Klassensiege zu Buche stehen. Der bunteste Farbtupfer im Feld ist wieder mal der vom US-amerikanischen Milliardär James Glickenhaus entworfene SCG 003. Das Fahrzeug hat einen V6-Motor mit 3,5 Liter Hubraum und startet in der Specials X-Klasse mit der gewohnten Besetzung um den Bitburger Thomas Mutsch, den Schweden Andreas Simonsen und den Franzosen Franck Mailleux.
Neu in dieser Saison: SP9 teilt sich in Professionals, Premium und Masters
Laut vorläufiger Teilnehmerliste ist die SP9 die am stärksten besetzte Klasse beim zweiten VLN-Lauf. Die 26 genannten Fahrzeuge werden allerdings zum Rennen gemäß der FIA-Fahrereinstufungsliste noch in drei Unterklassen aufgeteilt. Der Motorsport-Weltverband bewertet alle Rennfahrer, abhängig von ihren bisherigen Erfolgen, in den Kategorien Bronze, Silber, Gold und Platin. Profirennfahrer gehen in der VLN als „Professionals“ ins Rennen, gemischte Fahrerpaarungen als „Premium“ und reine Amateurteams als „Masters“. So treffen in den drei Klassenwertung ausschließlich Fahrer von vergleichbarem Leistungsniveau aufeinander und messen sich im fairen sportlichen Wettkampf. Die VLN-interne Einstufung folgt dabei einem einfachen Schema: Paarungen mit ausschließlich Bronze-Fahrern werden „Masters“. Ist daneben ein Silber-Fahrer involviert, wird „Premium“ gewertet, alles mit Beteiligung Gold oder Platin gilt als „Professionals“.