Vorschau VLN 8: Keine Langeweile

Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring wird auch bei ihrem achten Saisonlauf nicht langweilig. Sowohl für die Aktiven als auch für die Zuschauer verspricht der 48. ADAC Barbarossapreis am 24. September jede Menge Spannung. Sie kommt auch zustande, weil bekannte Piloten in unbewohnten Fahrzeugen Platz nehmen. So etwa Georg Weiss, Jochen Krumbach und Oliver Kainz. Die VLN-Urgesteine werden auch treue Fans im Starterfeld des achten Laufs suchen müssen. Denn sie nehmen die Nordschleife nicht wie üblich im Porsche 911 GT3 R unter die Räder, sondern wechseln erstmals in einen Ferrari 488 GT3. Das bedeutet eine doppelte Premiere, denn nicht nur den Markenwechsel des Trios gab es in dieser Saison noch nicht, auch das Fahrzeug startet erstmals in der VLN. Man darf gespannt sein, was der 488 GT3 mit seinem 3,9 Liter V8-Turbomotor im Feld der etablierten GT3-Boliden zu leisten im Stande ist. „Wir sind bisher ausschließlich mit Porsche unterwegs gewesen. Jetzt ist für uns der Zeitpunkt gekommen, einmal ein anderes Fahrzeug auszuprobieren“, sagt Georg Weiss, dessen neues Einsatzauto vom Team Rinaldi Racing für den VLN-Einsatz vorbereitet wird.
Routiniers im Testeinsatz
Zwei weitere routinierte VLN-Piloten betreten am Samstag ebenfalls Neuland. Heinz Otto (82 Klassensiege) und Jürgen Fritzsche (66 Klassensiege) absolvieren am kommenden Samstag ihren ersten VLN-Renneinsatz in diesem Jahr. Sie werden gemeinsam mit Hannu Luostarinen – 2015 verpassten sie mit dem Finnen den Sieg im Opel Astra OPC Cup um Haaresbreite – die Jungfernfahrt des Opel Astra TCR übernehmen. Der Einsatz soll im Rahmen der Entwicklung des Autos in erster Linie als Härtetest unter Wettkampfbedingungen dienen. Zudem treten die Fritzsches und Luostarinen in der SP3T unter anderem gegen zwei weitere TCR-Autos im direkten Vergleich an: die beiden Seat Leon TCR von mathilda racing, pilotiert von Andreas Gülden und Jordi Gené sowie Michael Paatz und Mattias Wasel.
Der nächste Schritt zum großen Traum
Die Eigenkonstruktionen der Scuderia Cameron Glickenhaus gehören zu den regelmäßigen, aber eher seltenen Gästen auf der Nürburgring Nordschleife und ziehen stets eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Beim 48. ADAC Barbarossapreis werden Franck Mailleux und Felipe Fernández Laser sowie Jeff Westphal und Thomas Mutsch zwei SCG 003C über die 24,358 Kilometer lange Kombination aus Kurzanbindung und Nordschleife pilotieren. Ein Gesamtsieg war den Exoten aus den USA bisher nicht vergönnt, doch Teamchef James Glickenhaus glaubt an seinen Traum und startet am Samstag einen erneuten Angriff auf die Spitze.
Mit Audi, BMW, Porsche und Mercedes-AMG haben bislang bereits vier deutsche Hersteller die Siege in der VLN 2016 unter sich aufgeteilt. Neben Glickenhaus und Weiß im Rinaldi-Ferrari schicken sich die Brüder Dominik und Mario Farnbacher an, den ersten Sieg für einen ausländischen Hersteller zu erringen. Zudem hoffen Jürgen Alzen, Mike Stursberg und Nico Verdonck darauf, den Erfolg mit ihrem Ford GT aus dem Vorjahr wiederholen zu können. Sollte diesen Startern ein Premieren-Sieg gelingen, wäre die VLN um eine weitere Überraschung reicher.
Die Langeweiler machen es spannend
Die einzigen, die für so gar keine Abwechslung sorgen wollen, sind Michael Schrey und Alexander Mies. Beide haben bisher jedes Rennen in der Klasse Cup5 gewonnen. Eine Tatsache, die die VLN nichtsdestotrotz eher interessanter als langweiliger macht. So hätte doch keiner im Vorfeld damit gerechnet, dass ein Team in der Lage sein würde, den BMW M235i Racing Cup in dieser Art und Weise zu dominieren. Gelingt Schrey und Mies der achte Klassensieg im achten Rennen, wären sie an der Tabellenspitze der VLN-Meisterschaft uneinholbar enteilt.