Walkenhorst: Da war mehr drin

[Teaminfo] „Natürlich kann man zufrieden sein, wenn man am Ende des Tages auf Gesamtrang fünf und 14 steht und vier von fünf Autos im Ziel hat“, Niclas Königbauer, Teammanager von Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop war es dennoch nicht. Grund dafür war der unglückliche Verlauf beim neunten Rennen der VLN, der letztlich das Podium kostete. Bei extrem schwierigen Bedingungen mit Nebel, Regen und Sonnenschein fehlte der Mannschaft aus Melle letztlich einfach das letzte Quäntchen Glück.
Schon das Qualifying lief nicht ganz optimal. Nach einer guten Zeit auf nasser Piste, wurde es zwar immer trockener und somit schneller, doch als die Walkenhorst-Autos auf ihrer schnellsten Runde unterwegs waren, gab es eine lange Gelbphase auf Start-Ziel, was keine weitere Verbesserung möglich machte.
Größter Pechvogel des Tages war allerdings Matias Henkola im Playstation-BMW. Etwa 30 Minuten vor Schluss hatte er ein kleines technisches Problem im Innenraum des BMW M6 GT3, welches er bei langsamer Fahrt selbst versuchte zu lösen. Unglücklicherweise wurde er von einem schnellen Hintermann übersehen und regelrecht auf die Haube genommen. „Matias ist unverletzt aber natürlich enttäuscht. Das war einfach schade.“ Michele di Martino und Daniela Schmid wurden so auch um die Früchte des Erfolgs gebracht. Schmid war die schnellste Dame im Feld und di Martino lieferte einen blitzsauberen Mittelstint ab.
Der Dunlop-BMW war bis in die letzten Runden hinein auf Schlagdistanz zum Podium. Ihm wurden aber die zahlreichen Gelbphasen zum Verhängnis. Während die Spitze eine fast freie Runde hatte, muss es direkt dahinter geknallt haben, sodass der Wagen von Walkenhorst Motorsport in eine langsame und lange Gelbphase fuhr und dadurch über eine Minute verlor. „Das gehört natürlich zu den Umständen auf der Nordschleife dazu, aber das ist einfach Pech“, meinte Königbauer.
Dabei hatte es zu Beginn direkt gepasst. Bei den schwierigen Witterungsbedingungen setzte die Mannschaft alles auf eine Karte und stellte beide M6 GT3 auf geschnittene Slicks. Die Reifenwahl war goldrichtig und entsprechend früh konnte Walkenhorst Motorsport die Gesamtführung übernehmen, während die versammelte Konkurrenz sich an der Box andere Pneus holen musste. Mit den geschnittenen Slicks konnten beide M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport aber länger draußen bleiben und setzten sich etwas vom Feld ab. „Hier hat Jesse Krohn einen tollen Job gemacht und auch auf feuchter Piste gut überholt“, freute sich Königbauer. Und auch die Boxencrew lieferte an diesem Wochenende einen richtig guten Job ab. Teilweise waren drei Fahrzeuge gleichzeitig zum Service da und nicht einer musste länger warten.
Während der Playstation-BMW dann aber leider frühzeitig die Segel strich, machte es die Mannschaft des Dunlop-BMW länger spannend. Letztlich mussten sich Jesse Krohn, Victor Bouveng und Christian Krognes aber mit dem fünften Gesamtrang und Platz vier in der Klasse zufriedengeben.
Mehr als zufrieden war die Mannschaft mit dem Abschneiden des BMW Z4 GT3, den Teamchef Henry Walkenhorst mit George Richardson pilotierten. „Henry hat einen sehr langen und wirklich guten Startstint hingelegt und auch George war heute wie gewohnt gut drauf und schnell“, lobte der Teammanager. Der einzige Z4 GT3 im Feld sortierte sich so auf Gesamtrang 14 ein und er hielt sich vor allem aus den zahlreichen kleinen Scharmützeln raus. Denn aufgrund der Wetterbedingungen kreiselte so mancher Konkurrent unfreiwillig von der Piste. Das Walkenhorst-Duo im Z4 GT3 blieb dagegen sicher und trotzdem schnell bis zum Schluss.
Lobende Worte fand Königbauer auch für Guy Riall, Rory Butcher und Jordan Pepper im Purple-Dot-BMW. Dem M235i Racing gelang in der BMW-Cup-Klasse der Sprung auf Rang vier. Die härteste und größte Cup-Klasse in der VLN Langstreckenmeisterschaft ist top besetzt und winzige Unterschiede bringen Sieg oder Niederlage. Rang vier ist hier aller Ehren Wert. Im Knuffi-BMW lief es dagegen diesmal nicht ganz so rund. Thomas Hetzer, Alex Lambertz und Stefan Kruse mussten sich am Ende mit Klassenrang neun zufriedengeben.
„Ich bin froh, dass wir bis auf den einen Ausfall schadlos durchs Rennen gekommen sind. Dass es am Ende nicht zum Podium gereicht hat, ist natürlich ärgerlich, aber die Mannschaft hat wieder einen tollen Job abgeliefert und das zählt am Ende“, sagte Teamchef Henry Walkenhorst. Er ist sich sicher, dass sein Team zum Saisonabschluss am 22. Oktober noch einen starken Pfeil im Köcher hat.