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Der 24h-Prolog lockt an die Nordschleife

In der Vorbereitung auf das ADAC Zurich 24h-Rennen am Fronleichnamswochenende Ende Mai hat für die Teams die heiße Phase der Vorbereitung begonnen: Beim Auftakt zur VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring trafen die Konkurrenten zum ersten Mal aufeinander, nur zwei Wochen später steht nun der nächste Test unter Praxisbedingungen auf dem Programm. Das ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen (16. – 17. April 2016) bietet Teams und Fahrern über neun Stunden Fahrzeit auf der legendären Nordschleife – darunter das sechsstündige Rennen. In blendender Form zeigte sich zu Saisonbeginn Audi. Ein Doppelsieg für die R8 LMS von Phoenix war eine klare Ansage an die Konkurrenz: Die 24h-Siegermarke des Vorjahres ist auch in diesem Jahr das Maß, mit dem gemessen wird. Doch auch der brandneue Mercedes-AMG GT3 ist ein Siegkandidat: Black Falcon holte beim VLN-Auftakt den dritten Podestplatz. Starke Mannschaften mit BMW, Bentley und Porsche, aber auch bildschöne Exoten wie die Prototypen der Scuderia Glickenhaus sorgen zusätzlich für reichlich Spannung.
Beim 24h-Qualifikationsrennen spielen Punkte keine Rolle, Teams und Fahrer können sich deshalb voll auf die Vorbereitungen für das 24h-Rennen konzentrieren. Zwei Qualifyings, ein sechsstündiges Rennen und zusätzliche Test- und Einstellfahrten auf dem Grand-Prix-Kurs geben dazu reichlich Gelegenheit. Und diese Möglichkeiten lassen sich die Topteams nicht entgehen: Die beiden beim ersten VLN-Lauf siegreichen Phoenix-Audi R8 LMS sind natürlich dabei. Auch das Audi Sport Team WRT tritt mit zwei Fahrzeugen an – sie konnten mit ähnlicher Besetzung das 24h-Rennen im vergangenen Jahr gewinnen. „Beim VLN-Auftakt war ich mit dem Auto überglücklich“, strahlte Phoenix-Pilot Frank Stippler nach dem Sieg zu Saisonbeginn. „Ich hoffe, wir können daran beim 24h-Rennen anknüpfen.“ Doch auch „Stippi“ weiß, dass viele den Erfolg beim prestigeträchtigen Klassiker auf der Nordschleife wollen: „Die Konkurrenz ist extrem, wie in den vergangenen Jahren auch schon“, erklärt er. „Mercedes und BMW unternehmen riesige Anstrengungen, um hier gut auszusehen. Das gibt einen tollen Kampf.“
Maro Engel: „Die Konkurrenz ist härter denn je“
Tatsächlich sind auch andere Top-Hersteller im Feld vertreten und bringen gemeinsam mit Kundenteams neue GT3-Boliden an den Start. Der neue Mercedes AMG GT3 schaffte beim ersten VLN-Rennen hinter den beiden Phoenix-Audi auf Anhieb den Sprung aufs Podest. Für den Boliden war es der erst dritte Einsatz auf der Nordschleife, doch das Team  Black Falcon zeigte sein Potenzial auf. „In diesem Jahr erwartet uns eine Konkurrenz, die härter ist, als sie je war“, bestätigt auch Maro Engel, der mit Bernd Schneider, Manuel Metzger und Adam Christodoulou den dritten Platz einfuhr. „Alle großen Werke sind vertreten, und wir mit dem neuen Mercedes-AMG GT3. Das Auto macht auf der Nordschleife riesigen Spaß. In der VLN bereiten wir uns auf das 24h-Rennen vor. Das ist das große Ziel: Dort um den Sieg mitzufahren und ihn vielleicht auch für AMG nach Hause zu holen.“
Starke Teams versprechen Spannung auf der Strecke
BMW präsentierte auf der IAA 2015 den neuen M6 GT3, der ab dieser Saison auf der Nordschleife unterwegs ist. Das Debüt beim VLN-Rennen verlief noch durchwachsen: Walkenhorst Motorsport brachte ihn auf Rang sieben ins Ziel und sorgten somit für die einzige Top-10-Platzierung des bayrischen Herstellers. Mit ROWE Racing, Schubert Motorsport und Walkenhorst Motorsport gehen gleich drei starke Teams mit dem neuen BMW beim Qualirennen an den Start. Und Schubert-Pilot Lucas Luhr ist sich sicher: „Der neue BMW M6 GT3 ist schnell und konkurrenzfähig. Aber wie das so ist bei einem neuen Auto: Noch haben wir wenige Kilometer gesammelt, und die Nordschleife ist eine sehr spezielle Strecke. Da gibt es noch ein, zwei Dinge auszusortieren.“ So auch beim VLN-Auftakt. „Da hat uns zum Beispiel ein Defekt an der Servolenkung 20 Minuten Standzeit in der Box gekostet. Zum Glück haben wir aber noch ein wenig Zeit – und wer BMW kennt der weiß: Das bekommen wir in den Griff.“ Unter Wert geschlagen waren beim VLN-Auftakt auch die Porsche-Teams. Manthey Racing, das zwei neue Porsche 911 GT3 R einsetzt, gelang gerade so der Sprung in die Top 10. Keine Frage: Da ist ganz sicher mehr Potenzial drin. Denn beide 911er fielen durch Reifenschäden zurück. Gut aussortiert präsentierte sich das Bentley Team Abt, das beim VLN-Auftakt auf die sechste Position fuhr. Die Allgäuer setzen in dieser Saison zum ersten Mal die Bentley Continental GT3 ein – und das Team kann deshalb jeden Testkilometer gut gebrauchen. Nissan gab unmittelbar nach dem ersten VLN-Lauf die Teilnahme an Qualifikations- und 24h-Rennen bekannt. Für den Einsatz ist unter anderem das Zakspeed-Team verantwortlich. Und auch Toyota wird das Qualifikationsrennen nutzen und mit mehreren Fahrzeugen anreisen.
Für Fans gibt es jede Menge zu erleben
Spannung verspricht das 24h-Qualirennen aber nicht nur, weil hier viele Akteure des 24h-Rennens hautnah bei ihren Vorbereitungen zu erleben sind. Das Geschehen hat nämlich auch direkten Einfluss auf das 24h-Rennen. Denn die fünf besten Fahrzeuge im Rennen sichern sich einen Platz im Top-30-Qualifying. Für die Fans wird am Quali-Wochenende aber noch mehr geboten. So findet am Samstag parallel zu den Test- und Einstellfahrten auf dem Grand-Prix-Kurs eine GLP auf der Nordschleife statt. Anschließend startet die RCN ab mittags zur Leistungsprüfung. Das erste Zeittraining zum Qualifikationsrennen findet am Samstagnachmittag statt, das zweite Qualifying am Sonntagvormittag. Das sechsstündige Hauptrennen wird um 12:00 Uhr freigeben. Besonders attraktiv: Der Fahrerlagereintritt ist im Preis bereits enthalten. Dort locken unter anderem die Driftkünstler von Falken. Ab 10:50 Uhr dürfen alle Besucher mit gültigem Ticket durch die Startaufstellung schlendern. Karten für das Qualifikationsrennen sind ab 15 Euro (Tageskarte Samstag oder Sonntag) erhältlich. Das Wochenendticket kostet 25 Euro.