Falken holt VLN-Doppelsieg

Premiere in der VLN: Beim sechsten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring konnte Falken Motorsport zum ersten Mal einen Doppelsieg einfahren. Nach vier actionreichen Stunden auf der längsten Rennstrecke der Welt gingen Klaus Bachler und Martin Ragginger im Porsche 911 GT3 R vor ihren Teamkollegen Stef Dusseldorp und Alexandre Imperatori im BMW M6 GT3 durch das Ziel. Hinter dem Duo des japanischen Reifenherstellers lagen beim 41. RCM DMV Grenzlandrennen Christopher Brück und Michele Di Martino. Sie erzielten im Lamborghini Huracan GT3 zum ersten Mal in diesem Jahr einen Podestrang für Konrad Motorsport.
Bachler konnte die Führung bereits beim Start übernehmen, als er an Polesitter David Pittard im BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport vorbeiging. Im zweiten Umlauf sicherte sich der Österreicher mit 7:56,259 Minuten einen neuen VLN-Rundenrekord. „Das war schon eine ziemlich perfekte Runde“, sagte Bachler mit einem verschmitzten Lächeln. „Dafür muss alles passen. Und auf den letzten Metern hatte ich Glück, dass ich bereits auf der Döttigner Höhe an den langsamsten Autos vorbeikam, während meine Verfolger im Tiergarten noch Verkehr hatten.“ Neben Dusseldorp und Imperatori im Schwesterfahrzeug konnten nur Sheldon van der Linde und Jeffrey Schmidt im Audi R8 LMS dem Falken-Porsche zeitweise Paroli bieten. Doch nach einem Reifenschaden in Runde 15 war das Rennen für Land Motorsport  vorzeitig beendet.
Freude bei den Podiumsplatzierten
Auch die Teamkollegen im BMW sahen vom grünen Sieger-Porsche nur die Rücklichter. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen“, gestand Stef Dusseldorp. „Wir hatten auch vom Team aus freie Fahrt. Aber am Ende war der Porsche einfach schneller. Aus Teamsicht steht der Doppelsieg im Vordergrund. Und wir freuen uns tierisch.“ Ein Stein fiel den beiden Lamborghini-Fahrern vom Herzen. „Endlich der erste Podestplatz“, sagte Brück. „Das hätte bei den VLN-Läufen drei, vier oder fünf schon passieren können. Leider gab es immer irgendein kleineres oder größeres Problem, sodass wir erst heute den verdienten Erfolg einfahren.“ Di Martino ergänzte: „Platz drei fühlt sich für uns wie ein Sieg an und ist sowohl für uns Fahrer als auch die ganzen Jungs rund um Franz Konrad der verdiente Lohn vieler harter Arbeit.“
Hinter dem Spitzentrio pilotierten Steve Jans, Marek Böckmann, Philip Hamprecht und Adam Osieka das schnellste Fahrzeug der GT3-Premium-Wertung. Der GetSpeed-Porsche 911 GT3 R wurde auf Rang vier abgewinkt. „Wir haben zum sechsten Lauf den Reifenpartner gewechselt und sind jetzt vor allem über die Distanz stärker“, erklärte Jans und gibt die Marschroute für die bevorstehenden drei Rennen aus: „Die Luft an der Spitze ist sehr dünn. Aber wir haben jetzt eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Wir wollen in diesem Jahr definitiv noch einen Podestrang im Gesamtklassement.“
Das Team AutoArena Motorsport fuhr mit dem Mercedes-AMG GT3 auf Rang fünf vor dem Frikadelli Racing Team (Porsche) und Walkenhorst Motorsport (BMW). Zwei Teams in den Farben von H&R-Spezialfedern fuhren auf die Plätze acht und neun. Uwe Alzen Automotive stellte das schnellste SP7-Fahrzeug, Mühlner Motorsport das beste Cup-2-Fahrzeug. Als Zehnter feierte Ralf Schall in der H4 seinen 101. Klassensieg, wie gewohnt an der Seite von Christopher Gerhard im Porsche 911 GT3 Cup (997).
Spannend war die Entscheidung in der mit 18 Fahrzeugen am stärksten besetzten Klasse der VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum (V4). Marcel Manheller und Carsten Knechtges setzten sich im Manheller-BMW mit einem Vorsprung von 1,426 Sekunden gegen Christopher Rink, Danny Brink und Philipp Leisen im Pendant von Adrenalin Motorsport durch.
Wechsel an der Tabellenspitze
Mit ihrem sechsten Sieg im sechsten Rennen übernahmen Christian Kohlhaas und Stephan Köhler die Tabellenspitze. Während das Ferrari-Duo triumphierte, schieden die bis dato führenden Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils im Porsche Cayman nach sechs Runden vorzeitig aus. Den Sieg bei den VLN-Produktionswagen bis 3.000 ccm Hubraum (V5) feierten zum ersten Mal in dieser Saison Daniel Blickle und Niklas Steinhaus für das Team Care For Climate rund um Rapper „Smudo“ und Ex-DTM-Pilot Tom von Löwis.
Unter dem frenetischen Jubel ihres Fanclubs aus Norwegen feierten Håkon Schjærin, Atle Gulbrandsen und Kenneth Østvold den zweiten TCR-Klassensieg im Audi RS 3 LMS in Folge. Østvold feierte seinen zehnten Klassensieg, Formel-1-Moderator Gulbrandsen seinen 14. und Schjærin seinen 23. Das Trio aus dem hohen Norden setzte sich erneut gegen Andreas Gülden und Moriz Oestreich im Seat Cupra TCR von mathilda racing durch. Dritte wurden Benedikt Gentgen, Martin Pischinger und Lukas Thiele in einem weiteren Seat, eingesetzt von FEV Racing.