Fight um die Nordschleifen-Krone beginnt

Der Countdown für das größte Rennen der Welt läuft: Ab diesem Donnerstag drehen sich auf der legendären Nürburgring-Nordschleife die Räder beim ADAC Zurich 24h-Rennen. Bevor das mit rund 160 Fahrzeugen weltweit größte 24h-Starterfeld am Samstag (28. Mai, Start: 15:30 Uhr) ins Rennen startet, steht während der Trainings- und Qualifyingtage die finale Abstimmung der Boliden bevor. Gut 40 Siegkandidaten und eine wahre Heerschar von motivierten Privatiers wollen um Siege und Plätze nicht nur im Gesamtklassement, sondern auch in den vielen Klassen kämpfen. Die Top-Teams mit Audi R8 LMS, BMW M6 GT3, Mercedes-AMG GT3 und Porsche 911 GT3 R und ihre internationalen Konkurrenten bieten alles auf, was auf dem Fahrermarkt Rang und Namen hat: Ex-Formel-1-Piloten, DTM- und Le-Mans-Sieger, Nordschleifenspezialisten und Titelträger aus aller Welt geben sich die Ehre. Zu ihnen gehören auch die Stars der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Sie tragen zwei Läufe in der berüchtigten „Grünen Hölle“ aus. Die beiden Drei-Runden-Sprints auf der 25-km-Strecke sind am Samstagvormittag der erste Höhepunkt des Wochenendes. Karten für das ADAC Zurich 24h-Rennen sind an den Tageskassen des Nürburgrings erhältlich. Wer das Rennen nicht vor Ort verfolgen kann, erlebt die Action aus der Eifel bei den Sendern der Mediengruppe RTL – alleine RTL Nitro wird von Samstag auf Sonntag fast 26 Stunden live aus Sendung sein.
Seit Montagmorgen sind die Campingareale rund um die Nordschleife geöffnet, und nach und nach beziehen die vielen Fangruppen ihre Positionen in den idyllischen Eifelwäldern. Sie machen das Event traditionell zu einer gigantischen Motorsport-Party, die längst ihren Ruf als legendäres „Rockfestival unter den Motorsportevents“ erworben hat. Und natürlich fiebern sie alle den Tagen entgegen, wenn es endlich losgeht: Nach dem Prolog beim Adenauer Racing Day am Mittwoch (25. Mai ab 16:00 Uhr) gibt es ab Donnerstagmorgen (26. Mai, 8:00 Uhr) Motorsport auf der Nordschleife. Den Beginn macht traditionell die Leistungsprüfung der Rundstrecken Challenge (RCN). Die ersten Entscheidungen fallen bereits am Donnerstagabend im 24h-Nachtqualifying (ab 20:00 Uhr). Dann geht es um die Vergabe der Startplätze im Top-30-Qualifying, das den Höhepunkt des Programms am markiert: Insgesamt 17 Fahrzeuge von Audi, Bentley, BMW, Mercedes-AMG, Nissan, Porsche und der Scuderia Cameron Glickenhaus stehen als Teilnehmer des Einzelzeitfahrens bereits fest, noch 13 Plätze sind frei. Ihre Besetzung wird endgültig nach dem zweiten Qualifying am Freitagmorgen feststehen.
Im Qualifying werden die Karten auf den Tisch gelegt
„Wir alle haben uns gut vorbereitet, aber die Konkurrenz ist hart“, beschreibt Mercedes-AMG-Pilot Maximilian Götz die Spannung, die auch bei den Fahrern herrscht. Die Kräfteverhältnisse waren bei den ersten Rennen der Saison auf der Nordschleife sehr ausgeglichen, und insbesondere die Audi-, BMW- und Mercedes-AMG-Teams meldeten durch Rennsiege ihre Ambitionen an. „Noch weiß niemand, welche Zeiten am Ende im Qualifying gefahren werden“, sagt DTM-Pilot Götz deshalb. „Aber es ist wichtig, in so einem langen Rennen von Beginn an vorne dabei zu sein. An der Spitze geht es sehr eng zu.“ Deshalb werden wohl im Qualifying die Karten auf den Tisch gelegt. „In der Quali-Runde weiß man ja nicht, was die anderen machen. Also muss man dann alles geben“, erklärt Götz. Zumal nach dem Top-30-Qualifying für die Teams keine Zeit mehr bleibt, sich zu orientieren: Erst um 20:30 Uhr am Freitag stehen die Startpositionen fest – gerade einmal 19 Stunden vor dem Start des Rennens.
Spannung vor den beiden WTCC-Läufen
Auch in der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC geht es vor den beiden Läufen auf der Nordschleife spannend zu. Der amtierende Weltmeister José María López (Citroën) kommt als Tabellenführer nach Deutschland. Der gewann im vergangenen Jahr eines der beiden Rennen in der Eifel, sein Markenkollege Yvan Muller (FRA) den zweiten Lauf. Doch gerade pünktlich zum Schlagabtausch auf der längsten Rennstrecke der Welt konterten die Verfolger: Tom Coronel (NED / Chevrolet RML Cruze TC1) konnte bei der marokkanischen WM-Runde das Eröffnungsrennen vor  López und Muller gewinnen. Im Hauptrennen von Marrakesch gab es einen Honda-Dreifachtriumph von Rob Huff (GBR), Norbert Michelisz (HUN) und Tiago Monteiro (POR). Letzterer verkürzte in der Fahrerwertung den Rückstand auf López (138 Punkte) auf nunmehr 14 Punkte, der Nordschleifenerfahrene Rob Huff rangiert mit 98 Zählern auf Tabellenplatz drei.