Manthey: Neuer Rekord!

Nach dem neunten Lauf der VLN gab es für Manthey-Racing allen Grund zur Freude. Bei wechselhaften äußeren Bedingungen feierte die Erfolgsmannschaft aus der Eifel den insgesamt 50. VLN-Gesamtsieg. Fred Makowiecki und Lars Kern gaben sich während des vierstündigen Rennens keine Blöße und fuhren letztlich ungefährdet den fünften Saisonsieg ein.
In der Qualifikation hatte der französische Werksfahrer die Nummer 911 in die erste Startreihe gestellt. Die magische Acht-Minuten-Grenze verpasste der Franzose nur um 45 Tausendstel Sekunden, auf die Zeit der Trainingsschnellsten im Phoenix-R8 fehlten lediglich eineinhalb Zehntel Sekunden. Nach dem Start folgte Makowiecki dem Audi bis zur ersten Durchfahrt des Streckenabschnitts Brünnchen. Am Ausgang setzte er sich neben Frank Stippler und übernahm schließlich die Führung.
Hatte es zu Beginn des Rennens noch geregnet, trocknete die Strecke nach drei Runden mehr und mehr ab. Nach dem vierten Umlauf steuerte Makowiecki die Manthey-Box an, um auf profillose Slicks zu wechseln. Damit war klar, dass man unter normalen Rennbedingungen mit zwei weiteren Boxenstopps zu Ende fahren kann. Bei Black Falcon setzte man auf eine andere Strategie und wechselte beim Mercedes-AMG GT3 bereits nach drei Runden auf Trockenreifen. So lag man zwar einige Zeit in Führung, hatte aufgrund des zusätzlichen Boxenstopps kurz vor Ende des Rennens dann aber einen Rückstand von über 50 Sekunden. Hinter dem Black-Falcon-GT3 kam der Phoenix-R8 als Dritter ins Ziel.
Nach dem ersten Nordschleifen-Renneinsatz des Porsche 911 GT3 Cup (991 II) vor vier Wochen wurde der neue Cup-Elfer im Hinblick auf den Einsatz im nächsten Jahr von Christoph Breuer und Moritz Oberheim einem weiteren Härtetest unter Real-Bedingungen unterzogen. Oberheim fuhr in 8:21.607 Minuten auf Startplatz 13 und war damit auch schneller als die CUP2-Fahrzeuge der aktuellen Generation. Acht Rennrunden lieferte der Testträger weitere wertvolle Erkenntnisse für 2018, bis sich ein Konkurrent im Bereich der Hohenrain-Schikane auf abtrocknender Strecke drehte, Moritz Oberheim einem abbremsenden Fahrzeug ausweichen musste und dabei die Streckenbegrenzung touchierte. Dabei wurde die Nummer 51 im Bereich der Hinterachse beschädigt und musste vorzeitig abgestellt werden.
Die neun VLN-Läufe der Saison 2017 werden Manthey-Racing in positiver Erinnerung bleiben. Zwölf Mal stand ein Porsche 911 GT3 R der Truppe rund um Nicolas und Martin Raeder und Olaf Manthey in diesem Jahr in den ersten beiden Startreihen, fünf Mal ging man von der Pole-Position ins Rennen. Nicht zuletzt fünf Laufsiege sorgten dafür, dass bereits nach VLN 7 der Gewinn der VLN-Speed-Trophäe, die unter den Spitzenteams der VLN ausgefahren wird, gefeiert werden konnte. Der 50. Gesamtsieg für Manthey-Racing rundete eine gelungene Saison ab.
Fred Makowiecki (#911 Porsche 911 GT3 R): „Ich freue mich natürlich sehr über das Ergebnis und auch, dass Lars bei seinem ersten Einsatz auf dem Werksauto einen so tollen Job gemacht hat. Ich selbst war lange nicht mehr auf der Nordschleife unterwegs, aber der GT3 R war sehr gut vorbereitet und ließ sich perfekt fahren. Die Bedingungen waren am Anfang nicht besonders einfach, aber nicht zuletzt dank einer tollen Teamleistung sind wir gut durchgekommen und haben gewonnen.“
Lars Kern (#911 Porsche 911 GT3 R): „Nachdem ich das Auto in einer guten Position von Fred Makowiecki bekommen hatte, gab es über meinen kompletten Stint einen tollen Kampf mit Maro Engel. Ich hatte das Glück, dass ich über meine gesamte Fahrzeit eine trockene Strecke hatte. Da hatte Fred zu Beginn den deutlich schwereren Job.“
Bernhard Demmer (Teammanager #911 Porsche 911 GT3 R): „Das war wieder einmal perfekte Teamarbeit. Einen ganz besonderen Dank muss ich unseren Jungs aussprechen, die den Grello nach dem Unfall bei VLN 8 in kürzester Zeit komplett neu aufgebaut haben. Das Auto hat von Anfang an einwandfrei funktioniert! Dazu haben unsere beiden Fahrer einen super Job gemacht. Dass Fred Makowiecki sehr schnell ist, war zu erwarten. Aber dass Lars Kern eine ebenso starke Leistung zeigen konnte, das war schon wirklich toll. Ein fehlerfreies Wochenende auf Spitzen-Niveau mit einem absolut verdienten Ergebnis.“
Steve Buschmann (Projektleiter Kundensport Manthey-Racing): „Es ging mit der Nummer 51 in der SPX-Klasse eigentlich ganz gut los. Wir sind wie alle auf Regenreifen gestartet und im Vergleich zu den anderen etwas länger draußen geblieben. Bei uns stand die Entwicklung des neuen GT3 Cup, 991 II im Vordergrund und nicht das Rennergebnis. Leider sind wir nach etwa anderthalb Stunden verunfallt. Das Auto kam zwar noch zurück an die Box, war für eine Weiterfahrt aber zu stark beschädigt.“
Nicolas Raeder (Geschäftsführer Manthey-Racing GmbH): „Das war natürlich eine herausragende VLN-Saison für uns. Nachdem das 24-Stunden-Rennen nicht wie gewünscht gelaufen war, haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und herausgefunden, woran es lag. Das Besondere ist, dass mein Bruder Martin und ich gar nicht so viel zum Erfolg beitragen mussten. Der hohe eigene Anspruch des Teams und unserer Partner an sich selbst hat den größten Anteil daran. So war die Kombination aus Fahrer, Auto und Strategie ein ums andere Mal der Schlüssel zum Erfolg. Und dass wir zum Abschluss den 50. VLN-Sieg für Manthey-Racing feiern konnten, ist natürlich das i-Tüpfelchen.“