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Maxime Martin im Interview

Maxime Martin gehört zu den schnellsten Fahrern auf der Nordschleife und zeigt seine Fähigkeiten besonders im Regen. Der Belgier geht in dieser Saison wieder in der DTM und beim ADAC Zurich 24h-Rennen an den Start. Beim 24h-Qualirennen hatte er mit seinem Team Rowe-Racing zwar Pech in der Reifenlotterie, doch nach den sechs Stunde konnte er über den dritten Rang jubeln.
Sie fahren auch viele GT-Rennen: in Nordamerika, bei 24-Stunden-Rennen, in der Blancpain GT Series. Ist das eine spannende Abwechslung zur DTM?
Maxime Martin: „Natürlich sind die DTM- und GT-Rennen komplett verschieden, mit anderen Autos, anderen Fahrstilen und einer anderen Atmosphäre. Aber ich mag diese Abwechslung, weil man dadurch im Renn-Rhythmus bleibt. Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Ich bin in meiner bisherigen Karriere schon viele Rennen gefahren und versuche, das auch weiterhin zu tun. Ich bin froh, bei BMW zu sein und auch in den GT-Rennen immer gute Bedingungen zu haben und gewinnen zu können. Genauso ist es in der DTM. Wenn ich in der Lage bin zu gewinnen, will ich das auch.“
Sie fahren den BMW M4 DTM und den BMW M6 GT3. Wie schwierig ist es für einen Fahrer, zwischen diesen ganz unterschiedlichen Aufgaben hin und her zu schalten?
Martin: „Man braucht natürlich immer ein wenig Zeit, um sich wieder umzugewöhnen. Aber wenn man die jeweilige Serie und deren Abläufe kennt, dann ist es im Grunde gar nicht so schwierig, weil man nichts völlig Neues lernen muss. Das braucht meist nur ein wenig Zeit und fällt immer leichter, je öfter man es macht.“
Sie haben in den diversen Serien auch viele Rennstrecken kennengelernt. Welche ist Ihre Lieblingsstrecke?
Martin: „Das ist eine gute Frage. Es gibt zwei, die ich wirklich mag. Zum einen ganz sicher Spa-Francorchamps, weil sie zum einen in meiner Heimat liegt. Vor allem deshalb, weil sie eine der schönsten und aufregendsten Strecken überhaupt ist. Mein absoluter Favorit ist aber der Nürburgring, den ich inzwischen auch schon sehr gut kenne. Die Nordschleife ist völlig anders als alle anderen Kurse, auf denen man fahren kann. 25 Kilometer, jede Runde ist eine neue Herausforderung, die es zu meistern gilt. Etwas Besseres gibt es kaum.“
Was haben Sie sich für das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring vorgenommen?
Martin: „Auch dort möchte ich besser sein als in den vergangenen Jahren. Zweimal bin ich Zweiter, einmal Vierter geworden. Dieses Jahr will ich gewinnen. Wir treten mit dem BMW M6 GT3 nicht an, um nur dabei zu sein. Wir werden versuchen, den Sieg zu holen. Ich war in den letzten Jahren schon mehrfach nah dran, habe lange in Führung gelegen, aber nie gewonnen. Fast so wie in Spa. Ich hoffe, dass ich mit dem BMW M6 GT3 mehr Glück habe.“
Die Vorbereitung läuft mit Platz drei und der Poleposition im Qualifikationsrennen auch ziemlich gut, oder?
Martin: „Wir verbessern das Auto bei jedem Einsatz. Unsere Poleposition war dafür die Bestätigung. Wir müssen auf jedes Detail achten und weiter so viel wie möglich lernen. Aber dass wir im Qualifikationsrennen so schnell waren, ist ein gutes Zeichen. Mit dem BMW M6 GT3 haben wir ein starkes Gesamtpaket, das mit jedem Outing noch besser wird.“
Wie gefällt Ihnen die neue Rennversion des BMW M6?
Martin: „Das Auto wirkt von außen recht groß. Aber beim Fahren fühlt es sich nicht so an. Der BMW M6 ist sehr agil. Wir haben einen hervorragenden Motor. Der BMW M6 hat viel Potenzial, aber es ist unsere erste Saison, wir müssen teilweise noch Weiterentwicklungen vornehmen und weiterhin hart arbeiten, um Siege mit diesem großartigen Auto zu holen.“
Sie fahren viele Rennen, sind daher viel unterwegs und oft beschäftigt. Was machen Sie, wenn Sie mal einen freien Tag haben?
Martin: „Das kommt gar nicht so oft vor. Ich versuche dann, zu Hause bei meiner Verlobten ein bisschen zu entspannen, auch ein bisschen zu trainieren, was ich mehr oder weniger überall machen kann. An erster Stelle steht aber ganz klar die Erholung im Kreis der Familie.“
Sie erwarten in diesem Jahr Familienzuwachs. Sind Sie schon aufgeregt?
Martin: „Ich bin schon sehr gespannt. Wir erwarten im September ein Baby. Das wird zeitlich knapp, denn der Termin liegt nah an unseren DTM-Rennen in Budapest. Es wird eine komplett neue Aufgabe für uns. Im Motorsport stand ich bereits vor vielen Herausforderungen, aber diese wird die wichtigste in meinem Leben und wohl auch die schwierigste. Aber ich freue mich sehr darauf.“