Porsche-Sieg beim VLN-Auftakt

Die 24h-Rekordsieger haben dem Saisonauftakt in der VLN-Langstreckenmeisteschaft ihren Stempel aufgedrückt: Manthey Racing holte beim ersten Rennen die Pole und den Sieg. Für eine Premiere sorgte dabei das Fahrertrio. Denn erstmals in der VLN- (und 24h-) Geschichte standen drei Franzosen ganz oben auf dem Podest. Romain Dumas, Fred Makowiecki und Patrick Pilet pilotierten den Porsche 911 GT3 R , der nach der vierstündigen Rennen gegendistanz vor dem Bentley Continental GT3 von Christer Jöns, Chris Brück und Jordan Pepper durchs Ziel ging. Auch die Zweitplatzierten sorgten damit für eine Premiere, denn sie bescherten Bentle den ersten VLN-Podiumserfolg. Platz drei ging an das Audi Sport Team Land mit den Piloten Christopher Mies, Connor De Phillippi und Markus Winkelhock im Audi R8 LMS.
Perfekte äußere Bedingungen sorgten für volle Ränge am Nürburgring und konnten sich über einen äußerst faszinierenden Schlagabtausch freuen. Im Zeittraining eroberte Pilet im später siegreichen Manthey-Porsche in 8:01,661 Minuten die Pole. Doch schon da deutete sich an, dass es ein spannender Tag werden würde. Denn 28 Fahrzeuge hatten sich im Qualifying innerhalb von nur zehn Sekunden platziert.
Auch im Rennen bestimmten die GT3-Porsche über weite Strecken das Geschehen. In der vorletzten Runde führte der Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports das Rennen an. Dann unterlief Laurens Vanthoor ein folgenschwerer Fehler. Der Belgier geriet beim Überrunden eines langsameren Fahrzeugs aufs Gras, verlor beim Anbremsen der Hohenrain-Schikane die Kontrolle über sein Auto und schlug seitlich in die Streckenbegrenzung ein. Zwar konnte er den Porsche noch an die Box fahren, dort stellte das Team aber eine gebrochene Spurstange fest. „Ich wollte Falken den ersten Sieg bescheren“, kommentierte der enttäuschte Vanthoor per Twitter, während die Sieger auf dem Podium feierten. „Ich habe in einigen Code 60-Phasen Zeit verloren und musste deshalb volles Risiko gehen, um die wieder aufzuholen. Das war ein Fehler.“
So erbte Patrick Pilet, der zu diesem Zeitpunkt nur rund zwei Sekunden Rückstand auf Vanthoor hatte, den Sieg kampflos. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Bentley betrug im Ziel 1:08,751 Minuten. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich es geschafft hätte, Laurens auf der Strecke noch zu überholen “, gab Pilet zu. „Wir haben uns ein spannendes Duell um die Spitze geliefert und waren dabei auf Augenhöhe. Je nach Verkehr war teils er auf eine Runde betrachtet etwas schneller, teils ich. Es wäre auf jeden Fall am Schluss sehr, sehr eng geworden.“
Groß war die Freude über den ersten Bentley-Podestrang bei Chris Brück: „Ich bin so aufgeregt, als hätte ich gerade eine Meisterschaft gewonnen“, gestand der Kölner. „Das war lange fällig, heute hat es endlich geklappt. Klar haben wir von dem Ausfall des Falken-Porsche profitiert, aber wir wären auch ohne diesen Zwischenfall auf dem Podium gelandet.“
Den selbst gestellten Ansprüchen wurde das Audi Sport Team Land mit Platz drei nicht ganz gerecht. „Das hätte besser laufen können“, bekannte Christopher Mies. „Platz zwei wäre unter Umständen drin gewesen heute, gegen die Porsche war aber heute kein Kraut gewachsen.“ Das Team handelte sich im Rennen eine Durchfahrtsstrafe ein, weil bei einem Boxenstopp die Mindeststandzeit nicht eingehalten wurde.
Hinter dem Spitzentrio fuhren die beiden Audi R8 LMS des Audi Sport Team WRT auf die Plätze vier und fünf. Das Schwesterfahrzeug von Phoenix Racing belegte Rang sechs vor dem schnellsten Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon mit den Fahrern Hubert Haupt, Abdulaziz Al Faisal, Daniel Juncadella und Luca Stolz.
Der erste Sieg in der TCR-Klasse geht an mathilda racing
Die ersten Sieger in der neuen TCR-Klasse der VLN geht an das Team, das im vergangenen Jahr für das TCR-Debüt beim 24h-Rennen sorgte: Andreas Gülden und Benjamin Leuchter pilotierten den siegreichen Volkswagen Golf GTI TCR von mathilda racing. Sie setzten sich dabei gegen sechs Konkurrenten durch. Gülden war übrigens bereits im vergangenen Jahr am ersten Sieg eines TCR-Autos in der VLN beteiligt, damals allerdings noch in der Klasse SP3T.
Enge Entscheidungen in den kleinen Klassen
Nur wenige Zentimeter entschieden über Sieg und Niederlage im heiß umkämpften BMW M235i Racing Cup. Mit dem hauchdünnen Vorsprung von sieben Tausendstelsekunden setzten sich Thomas Jäger und Rudi Adams vom Team Scheid-Honert Motorsport gegen Solist Yannik Mettler im Cup-Auto unter der Bewerbung des ADAC Team Weser-Ems durch.
Ähnlich umkämpft war der Zieleinlauf in der Klasse V4 (VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum). Hier setzten sich die Lokalmatadore vom MSC Adenau, Marcel Mannheller und Hajo Müller, mit 0,818 Sekunden gegen Oskar Sandberg und Thorsten Kratz aus dem Team Securtal Sorg Rennsport durch. Die seriennahe Klasse war mit 18 Fahrzeugen sehr gut besetzt, beide Siegerteams pilotierten einen BMW 325i.