VLN4: Doppelte Premiere

Es hat Tradition in der VLN: Für das ADAC Zurich 24h-Rennen legt die Langstreckenmeisterschaft eine Pause ein. Sechs Wochen ist es deshalb her, dass die Teams zuletzt um Punkte kämpften. Nun geht es bei der Adenauer-Trophy in die vierte Runde der Saison. Auf der Nordschleife ist in dem vierstündigen Rennen wieder eine tolle Mischung aus kleinen und großen Rennwagen, aus Amateur- und Profirennfahrern zu sehen. Spannende Kämpfe um Positionen und Meisterschaftspunkte in den einzelnen Klassen sind vorprogrammiert. Auch zwei Premieren stehen diesmal auf dem Programm: Die amtierenden VLN-Meister im Renault Clio geben ebenso ihr Debüt, wie ein Powerpaket aus den USA. Das Zeittraining beginnt um 8:30 Uhr, das Rennen wird um 12:00 Uhr gestartet.
Fjordbach hat dritten Sieg im Visier
Bereits zum Establishment der VLN gehört Anders Fjordbach. Den zwei Siegen in den beiden ersten Rennen (die er gemeinsam mit Frank Stippler herausfuhr) soll nun ein dritter folgen. Diesmal teilt sich der junge Däne das Cockpit des Phoenix-Audi R8 LMS mit dem erfahrenen Marc Basseng. Mit Siegambitionen reisen auch Jörg Müller und Jesse Krohn in die Eifel. Sie gewannen (mit Marco Wittmann) im Schubert-BMW M6 GT3 bereits den dritten Saisonlauf; diesmal gehen sie mit Victor Bouveng im M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport an den Start. Und sie sind, exemplarisch, nur zwei von gut 20 Siegkandidaten im über 150 Autos starken Teilnehmerfeld.
Die ersten Nordschleifen-Kilometer
In diesen Kreis will sich am letzten Juni-Wochenende auch die neue Callaway-Corvette C7 GT-R mischen, die 2016 ihr Debüt auf der Nürburgring-Nordschleife feiert. „Ursprünglich sollten es sogar zwei Corvette sein“, verrät Fahrer Patrick Assenheimer, „aber einer unserer Fahrer hat noch keine Permit, weshalb wir auf den Start des zweiten Autos leider verzichten müssen.“ Assenheimer teilt sich das Cockpit des amerikanischen Supersportlers mit Daniel Keilwitz und Boris Said. Er ist – im Gegensatz zu seinem Arbeitsgerät – allerdings schon sehr Nürburgring-erfahren. Seit 2011 fährt der Schwabe regelmäßig in der VLN mit einem Mercedes-Benz C230 in der Klasse V4. Mit einer Corvette ist er seit 2013 im ADAC GT Masters am Start.
„Das Team Callaway möchte mit der Corvette C7 GT-R ein echtes Allroundauto, das für Kurz- und Langstreckenrennen gleichermaßen gut ist, auf den Markt bringen“, erklärt Assenheimer. „Jetzt wollen wir zeigen, was die Corvette auf der Nordschleife zu leisten im Stande ist. Ich freue mich sehr auf den Einsatz, schließlich habe ich meine Motorsport-Karriere in der VLN auf dem Nürburgring begonnen.“
Auf der Jagd nach dem Top-Resultat
Die Konkurrenz im Kampf um die Spitzenplätze ist auch im vierten Rennen der VLN-Saison 2016 groß. Neben den Mercedes-AMG GT3, BMW M6 GT3 und Audi R8 LMS will vor allem Porsche mit dem neuen GT3 die bisherige Saisonbilanz auf der Nordschleife aufpolieren. Vier 911er sind für die Jagd nach dem ersten Top-Resultat 2016 am Start, darunter auch der Frikadelli-Porsche 911 GT3 R mit Klaus Abbelen, Patrick Huisman, Norbert Siedler und Sabine Schmitz. Zudem möchten Uwe Alzen und Philipp Wlazik im Ford GT und die Farnbacher-Brüder Dominik und Mario im Lexus RC-F GT3 gerne ein Wörtchen um den Sieg mitreden.
Meister fordern Seriensieger
Ein anderes Ziel verfolgt ein weiteres Brüderpaar: Tim und Dirk Groneck bringen erstmals in dieser VLN-Saison das Auto mit der Startnummer eins auf die Nürburgring Nordschleife. Mit ihrem Renault Clio holten sie im vergangenen Jahr den Titel – nach 2013 bereits zum zweiten Mal. Bei ihrem persönlichen Saisondebüt dürften die härtesten Konkurrenten in der Klasse SP3 Gerrit Holthaus und Stephan Epp sein. Die beiden haben, ebenfalls in einem Renault Clio, bisher alle drei Rennen in der Klasse SP3 für sich entschieden, und sie haben durchaus Chancen, die Groneck-Brüder 2016 zu beerben. Epp und Holthaus liegen momentan auf Platz vier der VLN-Meisterschaft.
Massenhaft Klasse
Ganz oben in der Tabelle rangieren seit dem dritten Lauf Michael Schrey und Alexander Mies. Sie haben im qualitativ und quantitativ hervorragend besetzten BMW M235i Racing Cup eine außergewöhnliche Leistung gezeigt und in allen drei Rennen den Klassensieg geholt. Beim Saisonauftakt ließ das Duo von Bonk Motorsport 18 Konkurrenten hinter sich, im zweiten Lauf waren es 19 und im dritten sogar 20. Für das vierte VLN-Rennen sind sogar 22 Fahrzeuge in der Cup5-Klasse genannt. Der BMW M235i Racing Cup ist somit die größte Klasse im gesamten VLN-Feld. Sollten Michael Schrey und Alexander Mies nach vier Stunden erneut die Nase vorn haben, wäre das für die beiden fast schon die halbe Miete auf dem Weg zu Meisterschaft.