Die Stimmen aus der Pre-Event Pressekonferenz.
Felipe Fernandez Laser / #1 Frikadelli Racing Ferrari 296 GT3
„Wir wissen aufgrund der BoP-Anpassung noch nicht genau, wo wir stehen. Natürlich haben wir uns nach dem letzten Jahr nicht ausgeruht und das Auto weiterentwickelt und definitiv auch ein paar Schritte nach vorne gemacht. Letztlich werden wir aber erst im Top Quali sehen, wo genau wir stehen. Q1 war mehr ein Systemcheck und wenn du dann mit Slicks ins Nasse reinkommst, machst du natürlich automatisch langsam und siehst zu, dass du das Auto heile wieder zurück in die Box bringst.
Ich glaube der Sieg letztes Jahr kam für uns alle, inklusive Ferrari, ein bisschen unerwartet. Wir wussten zwar, dass wir ein gutes Paket haben, aber es gab da noch das ein oder andere Fragezeichen. Ich selbst habe tatsächlich ein paar Wochen gebraucht, um zu realisieren, dass ich dieses Rennen wirklich mit dem Team gewonnen habe. Das war schon ein riesen Ding, da es ja auch der Traum von Klaus (Abbelen) und Sabine (Schmitz) war hier zusammen zu gewinnen und das kann ihm und uns keiner mehr nehmen.
Unser Fahrerteam war letztes Jahr ein bunt gemischter Haufen. Die meisten der Jungs sind und waren schon damals vertraglich auch anderweitig gebunden. Earl (Bamber) und Nicki (Catsburg) sind dieses Jahr leider nicht für das 24h-Rennen verfügbar und David (Pittard) hat ein Aston Martin Werks-Cockpit bekommen und da bin ich übriggeblieben. Wir haben dann gesucht, wer den Ferrari auch gut kennt und so haben wir eine echt schlagkräftige Fahrer-Truppe bei Frikadelli zusammen bekommen, glaube ich.
Daniel hat letztes Jahr hier schon mit der schnellsten Rennrunde bewiesen, dass er superschnell mit einem Ferrari 296 GT3 ist. Luca (Ludwig) kennt hier glaube ich jeder und ich find es super, dass Klaus mit Nicolas (Varrone) einem Rookie die Chance in einem Top-Fahrzeug gibt. Dass Nico Auto fahren kann, wissen wir, aber das hier sind seine ersten 24h auf dem Nürburgring. Jetzt geht es nur noch darum uns alle auszutauschen und den richtigen Drive fürs Rennen zu entwickeln.“
Klaus Bachler / #33 Falken Motorsport Porsche 992 GT3 R
„Bis jetzt ist das Jahr wirklich hervorragend gelaufen: Wir haben ein super Paket, super Reifen und sind extrem stark unterwegs. Durch das Wetter sind die Karten neu gemischt und es gab auch bereits eine BOP-Anpassung – natürlich haben wir auch viele Fragezeichen, da wir bisher noch nicht im Regen getestet haben. Wir haben im heutigen Quali das Auto geschont, da wir bereits für Q2 qualifiziert sind und bei insgesamt vier Fahrern müssen zwei zuschauen und da gehörte ich heute zu. Wir haben für dieses Jahr neue Regenreifen bei denen wir noch viel lernen müssen, aber allgemein haben wir mit der Fahrerbesetzung, dem Team und den Reifen eine sehr gute Aufstellung und wir werden alles geben, um ganz vorne mitzufahren.
Ich bin seit dem Jahr 2018 bei Falken Motorsport; damals gab es einen BMW und einen Porsche – heute fahren wir mit zwei 911. Jetzt können wir auf beiden Autos verschiedene Programme fahren und testen; das hilft sehr, das ideale Setup zu finden und das Auto kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir versuchen, das Auto auf die Reifen abzustimmen und wenn wir jetzt noch das richtige Temperaturfenster der Reifen treffen, dann sind wir gut aufgestellt und können wir ganz vorne mitfahren.
Wie bereits erwähnt, sind wir ganz vorne dabei, wenn wir mit dem Reifen das richtige Fenster treffen. Wir fahren nur hier auf der Nordschleife und in Japan, aber das ist ein ganz anderes Format. Wir haben sicherlich nicht die viele Erfahrung der anderen Hersteller, aber haben seit 2018 viele große Schritte gesehen. Wir haben mehr Situationen erlebt und sind öfter vorne mitgefahren, aber am Ende waren wir oft nicht konstant genug, das hat sich geändert. Da sind wir mittlerweile definitiv besser aufgestellt und hoffen wir, dass es jetzt alles in unsere Richtung läuft und am Ende auch besser in Richtung Podium läuft.“
Marco Wittmann / #98 ROWE Racing BMW M4 GT3
„Wir sind gut vorbereitet, auch wenn wir in diesem Jahr nur die Qualifiers als Vorbereitungsrennen hatten. Insgesamt sind wir jedoch optimistisch, haben gemeinsam als Team an dem Set-Up gefeilt und das Auto fühlt sich gut an. Die größte Herausforderung ist dieses Wochenende das Wetter, da kann keiner vorhersagen, was alles passieren wird. Uns geht es vor allem darum im Regen keine Fehler zu machen und so Unfälle zu vermeiden. Die Konkurrenz ist dieses Jahr sehr stark und alle sind sehr eng zusammen, es ist spannend und wir freuen uns auf das Wochenende!
„Unserem Auto liegen Strecken mit flüssigem Streckenverlauf, die Nordschleife kommt uns da entgegen. Am Nürburgring haben wir nicht unbedingt den Topspeed Vorteil, den wir auf anderen Strecken haben, aber ich glaube der große Benefit sind für uns die mittelschnellen bis schnellen Kurven. Ich glaube wir stehen gut dar, wer dann aber am Ende wirklich das schnelle Auto hat, wird sich zeigen. Wenn wir das Wochenende nutzen, um unser Set-Up gut auszurichten, um das maximale aus der Performance rauszuholen, dann haben wir große Chancen. Man kann über BOP schimpfen oder nicht, aber ich glaube das wir alle in einem sehr guten Fenster sind. Vor allem mit den wechselhaften Bedingungen macht die Tagesform den Unterschied.
Wenn ich ehrlich bin, ist die Lust auf eine Trophäe ist tatsächlich sehr groß. Der Sieg auf dem Nürburgring fehlt mir noch auf meiner Bucketlist. Letztes Jahr konnte ich mir den Traum vom Sieg des 24h Rennens in Spa erfüllen, aber hier ist es immer „nur“ das Podium geworden. Ich hoffe dieses Jahr auf den ersten Platz!“
Maro Engel / #130 Mercedes AMG Team GetSpeed Mercedes AMG GT3
„Die Vorbereitungen war bei uns nicht optimal, wir haben dieses Jahr neue Reifen und haben uns ein bisschen schwergetan. Wir arbeiten nach wie vor daran, eine bessere Balance zu finden damit wir auch auf der Fahrerseite glücklich sind. Ich denke es waren beim Testrennen positive Anzeichen da und wir hoffen, dass wir die weiter ausbauen können, damit alles beständig wird.
Es ist wie jedes Jahr absolut grandios, was die Fans leisten, ist Wahnsinn. Da bekommt jeder Fahrer Gänsehaut, aber das macht das Rennen hier auch aus. Egal ob Fahrer oder Fans, wir freuen uns alle jedes Jahr wieder hier hinzukommen und Teil dieses „Motorsportdenkmals“ 24h Nürburgring zu sein. Endlich geht es wieder los!
Wir feiern mit Mercedes 130 Jahre Motorsport, das ist eine unfassbare Zahl und geht zurück auf die erste automobile Rennfahrt 1894. In diesen 130 Jahren sind natürlich viele legendäre Autos entstanden und wurden legendäre Erfolge gefeiert. Für uns vier ist es eine große Ehre, dieses Fahrzeug mit diesem besonderen Design fahren zu dürfen.
In der Vergangenheit haben wir haben sicherlich Chancen gehabt zu gewinnen, waren 2018 sehr nah dran und auch 2019, 2020 und 2021 war es knapp, aber wie Marco (Wittmann) schon gesagt hat, bei diesem Rennen gehört einfach alles mit dazu. Starkes Auto, starkes Line-Up, eine Einstufung, die es dir erlaubt vorne mitzufahren und dann braucht es sicherlich auch noch ein Quäntchen Glück und richtige Entscheidungen. Da muss einfach alles passen. Wir können es nicht planen, aber alles für den Erfolg geben.
Aber ich kann eins sagen: Es ist nach wie vor schade, dass der Fahrername des Gewinners nicht auf der Glickenhaus Trophäe für die Pole Position eingraviert wird. Der Preis ist etwas Tolles und es ist schön, dass die Teamnamen genannt werden, aber meiner Meinung nach sollten dort auch die Fahrernamen der jeweiligen Runde zu sehen sein.“
Markus Winkelhock / #15 Audi R8 LMS GT3 evo II
„Der Schlüssel zum Sieg ist auf dieser Strecke ein Mix aus vielen Faktoren: Du brauchst zunächst einmal ein gutes Team und ein starkes Fahrer-Line-up. Sehr wichtig ist auch die passende BoP, gute Reifen und natürlich die nötige Portion Glück.
Du musst darüber hinaus immer mit Vollgas pushen, denn einer kommt immer durch.
Bei solchen Wetter-Verhältnissen wie sie diesmal vorhergesagt sind kannst du nicht sagen wir gehen save durch die Regenphasen und nehmen etwas Tempo raus – das funktioniert nicht.
Natürlich darf man auch nie den Respekt vor der Nordschleife verlieren, sonst geht es schief. Ich muss allerdings sagen, dass es sicherlich der falsche Ansatz wäre ,nur auf Sieg zu fahren. Natürlich strebe ich meinen vierten Gesamtsieg bei diesem Rennen an – aber sicherlich nicht um jeden Preis.
Ein Sieg in diesem Jahr wäre natürlich auch deshalb ein toller Erfolg, da wir mit unserem Team Scherer Sport PHX (früher Phoenix-Racing) im internen Kampf mit Manthey um die meisten Gesamtsiege hier auf der Nürburgring-Nordschleife noch im Hintertreffen liegen. Manthey hat bislang sieben Mal hier gewonnen – wir dagegen nur sechs Mal. Wir könnten also dieses Jahr mit einem Sieg 7:7 gleichziehen. Aber das wird natürlich sehr schwierig, denn es gibt nicht nur dieses Jahr eine ganze Reihe siegfähiger Teams. In Punkto Wetter macht es mehr Spaß im Trockenen die Nordschleife zu umrunden, deshalb hoffe ich, dass die Regenfälle nicht allzu sehr das Renngeschehen beeinflussen.“