Doppel-Timo: Glock und Scheider fahren gemeinsam

Warum stürzt man sich ein Rennfahrer mit 42 Jahren nach 91 Formel-1-Starts und 146 DTM-Rennen noch als „Rookie“ in die 24h Nürburgring? „Die Frage ist eher, wieso ich 24 Jahre drauf gewartet habe, hier zu fahren. Den Plan hatte ich immer ein bisschen“, sagt Timo Glock.

Die sportliche Konzentration auf die DTM der Class-One-Ära, später Terminkollisionen mit seinen TV-Experten-Einsätzen in der Formel 1 und die fehlende Zeit zum Erwerb der Nordschleifen-Permit hatten das aber bisher verhindert – zuletzt im vorigen Jahr, als er zusammen mit Timo Scheider und Mike Rockenfeller antreten wollte. Nach den veränderten Bedingungen für die Permit klappt es in diesem Jahr nun endlich – und dann sogar als „Doppel-Timo” zusammen mit Scheider in einem BMW M4 GT4 von Cerny Motorsport.

„Da geht für uns beide ein kleiner Traum in Erfüllung, so ein Rennen zusammen zu fahren. Wir sind schon so viele Jahre Konkurrenten, aber vor allem seit 20 Jahren auch beste Freunde“, sagt der zweimalige DTM-Champion Timo Scheider, der 2003 auch die 24h Nürburgring schon einmal gewonnen hat. Um das Herzensprojekt zu stemmen, haben beide Timos fleißig Sponsorengelder gesucht und zudem Unterstützung bei den Verantwortlichen von Cerny Motorsport gefunden. „Natürlich wären wir gerne in einem GT3 gefahren, aber der GT4 macht auch Spaß. Im Vergleich zum BMW M240i den ich zur Erlangung der Permit genutzt habe und wo man fast immer nur in den Rückspiegel schaut, kann man jetzt auch mal selber andere Autos überholen“, sagt Timo Glock. „Wir hatten allerdings nur einen Testtag und die 24h Qualifiers. Und hier bin ich bislang auch erst eine Runde im Regen und eine im Dunkeln gefahren“, sagt Glock, und fügt mit einem Grinsen dazu: „Meine Permit gilt eh nur im Hellen, Timos auch …“ In Spa war Glock schon im Dunkeln unterwegs. „Hier ist es aber durch die äußeren Einflüsse noch was ganz anderes durch die ganzen Lichter von den Fans und den Zeltplätzen, die dich ablenken können. Das muss man schnell ausblenden“, sagt er: „Und im Regen braucht man sicher zwei, drei Runden, bis man sich darauf eingestellt hat.“