Beim 13. und 14. Lauf der WTCC im Vila Real (Portugal) wurde ein Lokalmatador zum Liebling des Publikums: Tiago Monteiro gewann im Honda Civic WTCC das Hauptrennen auf dem 4,785 km langen Kurs in seinem Heimatland. Im Ziel lag er 0,821 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Yvan Muller (Citroën C-Elysée WTCC) und Norbert Michelisz (Ungarn, Honda Civic WTCC). Der Portugiese, der schon nach dem zweiten WTCC-Wochenende der Saison kurz die Führung in der Meisterschaft übernommen hatte, beendete damit eine Durststrecke, die ihren Tiefpunkt bei einem spektakulären Unfall auf der Nordschleife fand. Nun meldete er sich auf dem anspruchsvollen Straßenkurs zurück und setzte die Pole in einen Rennsieg beim letzten europäischen Rennen der WTCC-Saison um. Im Eröffnungsrennen triumphierte der Niederländer Tom Coronel (Chevrolet RML Cruze TC1), der damit zum zweiten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Podest landete. Mit ihm und dem britischen Citroën-Piloten Tom Chilton gewannen zwei Privatfahrer den ersten Lauf. Die noch verbleibenden zehn WTCC-Läufe finden auf fünf Rennstrecken rund um den Globus statt – den Start machen Anfang August die beiden Rennen in Argentinien.
Eröffnungsrennen: Coronel hält Chilton auf Distanz
Auch in Portugal sorgte das „Reverse Grid“-Verfahren im Eröffnungsrennen für mächtig Action. Die Regelung besagt, dass die zehn Erstplatzierten des Qualifyings in umgekehrter Reihenfolge des Ergebnisses in das Eröffnungsrennen gehen. So fand sich Chevrolet-Privatier Tom Coronel (NED) auf der Pole-Position wieder. Ihm gelang ein perfekter Start, während Landsmann Nicky Catsburg im Lada Vesta bereits in der ersten Kurve von Citroën-Pilot Tom Chilton (GBR) übertrumpft wurde. Die beiden Piloten aus der WTCC Trophy für Privatfahrer konnten sich als Führungsduo in der Folge absetzen, wobei Coronell dem Druck Chiltons stand hielt und zum zweiten Mal nach dem Rennen in Marrakesch siegte. Dritter wurde Catsburg, der sich ebenfalls gegen mächtig drängende Konkurrenten durchsetzte.
Monteiro glänzte im Hauptrennen
Das Hauptrennen in Portugal gehört dem Liebling des Publikums in Vila Real: Tiago Monteiro. Der Honda-Pilot brachte die Zuschauermenge zum Jubeln, als er nach einem perfekten Start von der Pole die Führung bis zur Zielflagge hielt. Er musste sich dabei gegen den stark fahrenden Franzosen Yvan Muller im Citroën wehren, doch zeitweise konnte er sich um mehr als eine Sekunde absetzen. Bei Fallen der Zielflagge lag Monteiro schließlich 0,821 Sekunden vorne. Dritter auf dem Podium wurde Norbert Michelisz (Honda Civic WTCC), der sich gegen die Angriffe seines Teamkollgen Rob Huff behauptete. Mit dem ersten, dritten und vierten Platz erzielte Honda ein nahezu perfektes Ergebnis. Weniger gut lief es dagegen für den Meisterschaftsführenden José María López. Er konnte zunächst noch den Kontakt zur Führungsgruppe halten, fiel dann aber zurück. Im Ziel lag der Citroën-Pilot nur noch eine Sekunde vor dem sechstplatzierten Volvo-Piloten Thed Björk.
MAC3: Citroën triumphiert
Wenn es auch in den Rennen für die sonst erfolgsverwöhnten Citroën-Piloten diesmal nicht so recht lief – im Mannschaftszeitfahren zeigten die C-Elysée WTCC, was in ihnen steckt. Der von jeweils drei Piloten von Citroën, Honda und Lada bestrittene Fight um Zusatzpunkte für die Hersteller-Wertung war einmal mehr höchst spannend. Nach einem schwachen Start von José María López lag das Citroën-Trio im ersten Sektor der ersten (von zwei) fliegenden Runden noch hinter dem Honda-Team zurück. Doch López kämpft sich zurück, schloss zu Yvan Muller und Tom Chilton auf, und alle drei gingen mit einem Vorsprung von 0,283 Sekunden auf die Honda-Mannschaft durchs Ziel. Immerhin verhalf Local Hero Tiago Monteiro als dritter Civic-Pilot der japanischen Marke zu einem starken zweiten Platz. Dritte wurden die Lada-Piloten. Sie sammelten acht Sekunden Rückstand, weil Gabriele Tarquini in einer Schikane von der Ideallinie abgekommen war.