Mit den beiden Läufen in Argentinien meldete sich die WTCC am vergangenen Wochenende aus ihrer Sommerpause zurück. Nach Abschluss der europäischen Tour beim Rennen in Portugal Ende Juni startete die Tourenwagen-WM damit zu ihrer Welttournee. Der Auftakt im Land der Gauchos bedeutete auch das Heimspiel für den Spitzenreiter und amtierenden Weltmeister José María López (Citroën). Und der Argentinier, der auch beim WTCC-Lauf im Rahmen des 24h-Rennens einen grandiosen Doppelsieg einfuhr, war auch diesmal der Mann des Wochenendes: Er holte nicht nur die Pole-Position, sondern mit seinem Sieg im Hauptrennen auch seinen 28. WM-Triumph. Markenkollege Tom Chilton (Großbritannien) entschied das Eröffnungsrennen für sich. Er ließ dabei Rob Huff (Honda), Yvan Muller (Citroën) und den Tabellenzweiten Tiago Montiero (Honda) hinter sich, der auch im Hauptrennen nicht über Platz vier hinaus kam. Damit konnte López seine Führung weiter ausbauen. Vor der WM-Runde auf dem japanischen Twin Ring Motegi liegt er 117 Punkte vor seinem Verfolger.
Die Vorzeichen für José María López waren bereits nach dem Zeittraining gut, als er unter dem Jubel seiner Landsleute die Pole-Position holte. Doch im WTCC-Eröffnungsrennen starten die ersten in umgekehrter Reihenfolge, sodass an der Spitze andere Piloten die erste Geige spielten. Ohnehin hatte López nach dem Qualifying seinen defekten Motor austauschen lassen müssen und wurde deshalb automatisch auf die letzte Startposition verbannt. So waren es Tom Chilton (Citroën) und der Portugiese Tiago Monteiro (Honda), die beim Start zum ersten Heat glänzten. Sie lagen an der Spitze des Feldes, doch im turbulenten Geschehen in der Führungsgruppe fiel der Honda-Pilot zurück, während Chilton Platz eins verteidigen konnte. Er konnte sogar einen kleinen Vorsprung auf den Rest des Feldes herausfahren, was ihm bei der Schlussattacke von Honda-Pilot Rob Huff (Großbritannien) zugute kam. Der Brite hatte sich mit Citroën-Pilot Yvan Muller (Frankreich) im Schlepptau auf die Jagd gemacht und kam – fast – an Chilton heran. Im Ziel lag Huff nur 0,8 Sekunden hinter Chilton und gerade einmal 0,6 Sekunden vor Muller. Auf dem fünften Platz landete nach einer fulminanten Aufholjagd José María López.
Der Argentinier war es auch, der dem Hauptrennen seinen Stempel aufdrücken konnte. Nach einem spannenden Startduell mit dem Ungarn Norbert Michelisz (Honda) fand sich López zunächst auf Platz zwei wieder. Noch dazu geriet er unter Druck durch Markenkollege Yvan Muller, der sogar kurzzeitig vorbei gehen konnte. Aus dem spannenden Dreikamf, der sich anschließend zwischen López, Michelisz und Muller entwickelte, ging der amtierende Weltmeister als Sieger hervor: López übernahm die Führung, und die heftig raufenden Konkurrenten wurden noch vom Niederländer Tom Coronel überholt. Auch Rob Huff konnte profitieren und fuhr auf Platz drei ins Ziel. So standen am Schluss drei Fabrikate auf dem Podium: Der viel umjubelte López (Citroën) gewann mit zwei Sekunden Vorsprung vor Tom Coronel (Chevrolet) und Rob Huff (Honda).