Im Kampf um den Gesamtsieg beim ADAC Zurich 24h-Rennen setzt Porsche in diesem Jahr auf drei Teams, die mit insgesamt vier 911 GT3 R an den Start gehen. Neun Werkspiloten und zwei Nachwuchsfahrer wurden dafür abgestellt, die in die Cockpits von Falken Motorsports, Frikadelli Racing und Manthey Racing steigen.
Jörg Bergmeister (Langenfeld), Michael Christensen (Dänemark), Romain Dumas (Frankreich), Richard Lietz (Österreich), Frédéric Makowiecki (Frankreich), Sven Müller (Bingen), Patrick Pilet (Frankreich), Laurens Vanthoor (Belgien) und Dirk Werner (Würzburg) treten gemeinsam mit den jungen Piloten Matteo Cairoli (Italien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) für den Stuttgarter Automobilbauer an. Der Rheinländer Bergmeister stößt dabei zum Werksteam des japanischen Reifenherstellers Falken – ein Team, an das er angenehme Erinnerungen hat. „Ich bin vor längerer Zeit schon einmal für Falken bei einem VLN-Lauf gefahren, ich glaube sogar, das war deren erster Start überhaupt.“ In seiner Karriere hat Bergmeister zahlreiche Trophäen eingefahren, doch eine vermisst er in der Sammlung, die er sich nun gerne im Falken-Porsche 911 GT3 R sichern würde. „Ein Gesamtsieg beim 24h-Rennen fehlt mir hier noch“, grinst er.
Reifen sind ein großes Thema
Schon die Tatsache, dass er in das Werksteam eines Reifenherstellers eingestiegen ist, lässt ahnen, worauf er sich als Fahrer einstellen musste. Doch besonders nach der Änderung des Reglements im Winter 2016/17 Jahr standen die Reifen in der Vorbereitung auf das 24h-Rennen noch höher auf der Prioritätenliste als schon in den vergangenen Jahren. „Ich bin es bei Porsche gewohnt, dass die Reifenentwicklung immer ein Thema ist. Jetzt steht sie bei Falken natürlich noch mehr im Vordergrund,“ beschreibt Bergmeister und ist optimistisch, dass das Team in diesem Punkt gut gerüstet ist: „Beim ersten VLN-Lauf waren wir aus dem Stand heraus konkurrenzfähig.“
Erstmals zwei Fahrzeuge am Start
Eine Besonderheit seines Teams: Erstmals setzt Falken nicht nur auf Porsche. Zum 911er hat sich in diesem Jahr ein BMW M6 GT3 gesellt. Das macht die Arbeit aber nicht unbedingt einfacher – denn ein technischer Austausch zwischen den Fabrikaten ist von den Werken nicht gewünscht. Dennoch: Teamkollegen unterstützen sich natürlich. „Wir versuchen, diese beiden Einsätze komplett zu trennen, damit keine Erkenntnisse von einem zum anderen Hersteller fließen“, erklärt Bergmeister. „Bislang läuft das richtig gut. Wenn es Infos zum Rennen gib, dass beispielsweise irgendwo eine Ölspur ist oder eine Gefahrenstelle, da werden wir uns im Falken-Team natürlich abstimmen, da nutzen wir den Vorteil, zwei Fahrzeuge am Start zu haben.“
Schwierige Standortbestimmung
Einschätzungen sind auch nach den Vorbereitungsrennen schwierig. „Wie stark wir wirklich sind, ist schwer zu sagen“, meint der Werksfahrer, der seit 2002 in Porsche-Diensten steht. „Bei den bisherigen beiden VLN-Rennen sind wir absolut voll gefahren – mehr geht nicht. Wir haben dieselben Rundenzeiten wie Ende letzten Jahres mit der gleichen BoP erzielt. Jetzt liegt’s an den anderen zu zeigen, was sie können.“
Neben den Reifen wurden auch am technischen Reglement für die Fahrzeuge Änderungen vorgenommen. Für Bergmeister eine gute Entscheidung: „Die Umsetzung der neuen Regeln war für uns relativ problemlos. Die Regeln gehen in die richtige Richtung, um den Autos Downforce zu nehmen. Für mich hätte man ruhig noch etwas weiter gehen können, um die Autos noch mehr einzubremsen. Wir sind immer noch schnell genug.“