Der FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) ist auch 2019 ein Highlight des 24h-Rennens. Drei Läufe wird die höchste Tourenwagenklasse der Welt auf der Nordschleife austragen. Das Starterfeld für die neue Saison formiert sich derzeit – und schon jetzt ist sicher, dass es starke deutsche Akzente geben wird. Schon lange in der Szene fest etabliert ist das Team All-inkl Münnich Motorsport, das aus dem sächsischen Friedersdorf zu den zehn WTCR-Events anreist. Die beiden Argentinier Nestor Girolami und Esteban Guerrieri werden für den deutschen Rennstall ins Volant der Honda Civic TCR greifen. Im VW Golf GTI TCR wird es außerdem das WTCR-Debüt für einen deutschen Piloten geben: Der Duisburger Benjamin Leuchter (31 Jahre) wird im Team von Sébastian Loeb Racing antreten. Gerade für die Läufe auf der Nordschleife könnte der Duisburger zu den Geheimfavoriten zählen – schließlich holte er hier bereits beim 24h-Rennen 2017 den TCR-Klassensieg und hält auf der legendären Strecke seit 2016 den Rundenrekord für frontgetriebene Produktionswagen.
Mit der sukzessiven Veröffentlichung des Fahrerkaders für 2019 schürt die FIA WTCR die Vorfreude auf die Saison, die vom 5. bis 7. April in Marokko beginnt. Um die Nachfolge des amtierenden Champions Gabriele Tarquini (ITA) bewerben sich starke Piloten, davon alleine sieben FIA-Weltmeister inklusive Augusto Farfus (BRA), Johan Kristoffersson (SWE) und des amtierenden Champions Tarquini.
Aus deutscher Sicht besonders interessant ist der Einstieg von Benjamin Leuchter, der ein ausgemachter Spezialist für die frontgetriebenen Renn-Tourenwagen ist: 2018 startete er in der ADAC TCR Germany. Im Jahr zuvor gewann er gemeinsam mit Andreas Gülden (Reifferscheid), Dennis Wüssthoff (Heiligenhaus) und Constantin Kletzter (Österreich) die TCR-Klasse beim 24h-Rennen auf einem von matilda racing eingesetzten Golf GTI TCR. Bereits 2016 stellte er mit 7:47,21 Min. den aktuellen Nordschleifen-Rundenrekord für Fronttriebler auf. Nun wird er als Teamkollege von Mehdi Bennani (MAR), Rob Huff (GBR) und Johan Kristoffersson (SWE) zum Weltcup-Piloten und schwärmt: „Damit wird ein Kindheitstraum Wirklichkeit. Ich bin hocherfreut, dass ich diesen Platz in der WTCR erhalte und werde alles daransetzen, die deutschen Farben würdig zu vertreten. Ich bin bislang zwar nur mit zwei der zehn Strecken im Kalender vertraut, aber ich bin auch ein schneller Lerner und werde alles dafür tun, um erfolgreich zu sein.“
In Sachen Streckenkenntnis sind die Piloten des deutschen All-inkl-Teams sicherlich im Vorteil. Münnich Motorsport setzt mit dem 34-jährigen Esteban Guerrieri und seinem 29-jährigen Landsmann Nestor „Bebu“ Girolami auf ein argentinisches Fahrerduo. Mit Guerrieri hat das sächsische Team ein ganz heißes Eisen im Feuer, schließlich schloss er die Saison 2018 als Gesamtdritter und bester Honda-Pilot ab. Dabei holte er zwei Siege. Für Girolami steht das Jahr 2019 im Zeichen der Rückkehr: Bereits zwischen 2015 und 2017 fuhr er in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf Honda und Volvo. Im vergangenen Jahr hielt er sich in südamerikanischen Meisterschaften fit, um nun wieder auf die große Bühne in der WTCC-Nachfolgeserie FIA WTCR zurückzukehren.