[Teaminfo] Das Frikadelli Racing Team hat den ersten „Double-Header“ in der Geschichte der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) mit gemischten Gefühlen erlebt. Zwar konnte das Team im Samstagsrennen als bestplatzierte Porsche-Mannschaft den sechsten Gesamtrang sowie den zweiten Platz in der Pro-Am Kategorie erzielen. Jedoch bestätigte sich auch im dritten Rennen, dass alle Neunelfer aufgrund der aktuellen BOP-Einstufung die Pace an der Gesamtspitze nicht mitgehen können.
„Leider kämpfen wir auf den Geraden aktuell mit stumpfen Waffen und sind aufgrund des Top-Speed-Nachteils nicht in der Lage an die anderen Hersteller heranzukommen. Wir hoffen nun darauf, dass sich an der BOP-Einstufung möglichst bald etwas ändert, weil wir unter diesen Voraussetzungen einfach nicht konkurrenzfähig sind“, so Teamchef Klaus Abbelen, der dem Rennwochenende aber auch noch etwas Positives abgewinnen konnte. „Wir haben während der Doppelveranstaltung einige Fortschritte gemacht und konnten wertvolle Daten sammeln. Vor allem mit der Weiterentwicklung in Sachen Fahrzeugabstimmung sind alle Piloten durch die Bank sehr zufrieden gewesen.“
Der zweite NLS-Lauf am Samstag begann für das Frikadelli Racing Team zunächst äußerst ungünstig, da man den perfekten Zeitpunkt für eine schnelle Runde verpasste. Zahlreiche Code-60-Phasen hatten die Zeitenjagd auf der Nürburgring-Nordschleife erschwert. Dementsprechend galt im Rennen die Devise, mit allen Fahrzeugen eine Aufholjagd zu starten.
Vor allem Kévin Estre, Michael Christensen und Felipe Fernandez Laser konnten dies mit dem #31-Porsche 911 GT3 R perfekt umsetzen. Von der 17. Startposition aus arbeiteten sie sich kontinuierlich nach vorne und sahen nach Ablauf der vierstündigen Distanz auf dem sechsten Gesamtrang die Zielflagge. Auch ihre Teamkollegen Klaus Abbelen, Lance David Arnold und Alex Müller konnten sich mit dem #30-Porsche 911 GT3 R im Rennen vorarbeiten und den zweiten Platz in der Pro-Am Kategorie einfahren. Hendrik von Danwitz und „Jules“, die sich den Porsche Cayman GT4 teilten, kämpften in der stark besetzten Cup3-Klasse lange um das Podium mit. Am Ende stand für das britisch-deutsche Fahrerduo der fünfte Platz und die schnellste Rennrunde zu Buche.
Beim dritten NLS-Lauf am Sonntag konnte sich Frikadelli Racing mit der achten und zehnten Gesamtposition im Qualifying steigern, allerdings sollte dieses Mal das nötige Rennglück auf der Strecke bleiben. So musste der #31-Porsche 911 GT3 R nach einem schleichenden Plattfuß bereits in der Startrunde die Box ansteuern. Dadurch hatten Alex Müller und Michael Christensen alle Hände voll zu tun, um sich wieder durch den Verkehr hindurch zu kämpfen. Der 18. Gesamtrang war für das Fahrerduo schlussendlich das Maximum.
Lance David Arnold, Felipe Fernandez Laser und Klaus Abbelen kämpften mit dem Schwesterfahrzeug um die Führung in der Pro-Am Wertung. Nachdem sich in der Endphase des Rennens jedoch technische Probleme am #30 Porsche 911 GT3 R andeuteten, entschied man sich, das Fahrzeug vorsichtshalber an der Box abzustellen. Hendrik von Danwitz und „Jules“ konnten sich hingegen mit dem #962-Porsche Cayman GT4 gegenüber dem Vortag noch einmal verbessern. Am Ende überquerten sie nach einer fehlerfreien Leistung auf dem vierten Platz in der Cup3-Klasse die Ziellinie.
Weitere Stimmen zum Rennwochenende:
Michael Christensen: „Wir sind samstags von sehr weit hinten gestartet, konnten uns dank einer fehlerfreien Teamleistung aber noch bis auf den sechsten Gesamtrang nach vorne schieben. Beim dritten NLS-Lauf am Sonntag war durch den schleichenden Plattfuß vorne links und dem damit verbundenen Zeitverlust eine gute Platzierung leider früh außer Reichweite. Wir haben die verbleibende Renndauer dann noch genutzt, um weitere Erfahrungswerte zu sammeln.“
Alex Müller: „Am Samstag haben wir im Qualifying bei den vielen Code-60-Phasen einfach kein Glück gehabt. Es war dann im Rennen unheimlich schwer für uns nach vorne zu fahren. Trotzdem ist es uns einigermaßen gut gelungen. Für den Plattfuß kann niemand etwas – das ist einfach nur Pech.“
Felipe Fernandez Laser: „Es hat mich gefreut, dass ich mit Frikadelli Racing meine ersten Nordschleifenkilometer in dieser Saison zurücklegen konnte. Für mich persönlich waren es auch die beiden ersten Rennen überhaupt mit dem neuen Porsche-Typ 991.2. Ich denke der sechste Gesamtrang am Samstag war ein solides Ergebnis. Am Sonntag hatten wir ein viel besseres Qualifying. Schade, dass wir das Auto im Rennen dann leider abstellen mussten.“
„Jules“: „Wir haben ein erfolgreiches Wochenende hinter uns, mit dem ich mehr als nur zufrieden bin. Mit unserem neuen Porsche Cayman GT4 haben wir sehr große Schritte nach vorne gemacht und sind im Vergleich zum Saisonauftakt bedeutend schneller unterwegs gewesen.“