Porsche: Nahezu fehlerfreie Leistung

[Herstellerinfo] Klarer Erfolg für Porsche nach einem spannenden Langstrecken-Krimi in der Eifel: Das Kundenteam Frikadelli Racing hat das sechsstündige ADAC 24h-Qualifikationsrennen gewonnen. Der 911 GT3 R von Dennis Olsen (Norwegen), Maxime Martin (Belgien) und Patrick Pilet sowie des Werksfahrers Frédéric Makowiecki (beide Frankreich) überquerte die Ziellinie nach 41 Runden als Erster. Platz zwei ging an das Schwesterauto mit der Nummer #30, pilotiert von den Werksfahrern Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) sowie Nick Tandy (England) und Earl Bamber (Neuseeland). Der baugleiche Rennwagen von Manthey-Racing wurde wegen eines Gelb-Vergehens von Rang zwei auf die fünfte Position zurückgestuft. Für Porsche ist es der erste Sieg bei der Generalprobe für den Saisonhöhepunkt beim ADAC TOTAL 24h-Rennen.

Der Prolog bietet die einzige Testmöglichkeit auf der 25,378 km langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife vor dem 24h-Highlight auf dem Nürburgring. Für die Teams standen allein auf der Gesamtstrecke elf Stunden Fahrzeit auf dem Programm. Hinzu kamen zwei weitere Stunden auf dem Formel-1-Kurs sowie das Top-30-Qualifying. Schon in diesem Einzelzeitfahren für die 30 Bestplatzierten der beiden Zeittrainings konnten die Kundenteams das Potenzial des rund 500 PS starken 911 GT3 R unter Beweis stellen. Porsche Young Professional Julien Andlauer (Frankreich) nutzte das Einzelzeitfahren über eine Runde, um den Rennwagen von Rutronik Racing als Zweitschnellster in die erste Startreihe zu stellen. Mit Matteo Cairoli (Italien) im „Grello“ von Manthey-Racing und Makowiecki am Steuer des Frikadelli-Racing-Autos mit der #31 komplettierten zwei weitere Neunelfer die Top Fünf.

Den Start für Rutronik übernahm Porsche Werksfahrer Romain Dumas. Der Franzose wurde jedoch noch auf dem Grand-Prix-Kurs von einem Kontrahenten umgedreht und fiel weit zurück. Auf die zweite Position rückte daraufhin sein Landsmann Makowiecki vor. In Runde 12 übernahm dessen 911 GT3 R erstmals die Spitze. Nach dem Fahrerwechsel zu Patrick Pilet geriet die Startnummer #31 unter starken Druck des Audi von Frank Stippler. Ein Missverständnis bei einem Überrundungsmanöver kostete den Verfolger jedoch wertvolle Zeit und verschaffte Pilet zur Halbzeit einen Vorsprung von über 20 Sekunden. Maxime Martin baute die Führung weiter aus – der Belgier hatte zu Beginn der vierten Rennstunde das Steuer übernommen.

Ein unterschiedlich getakteter Boxenstopp im Zusammenspiel mit Gelbphasen auf der Strecke spülte nach 30 Umläufen aber noch einmal die Startnummer #911 von Manthey-Racing an die Spitze. Schlussfahrer Matteo Cairoli nutzte die Steilvorlage, um sich mit konstant schnellen Runden sukzessive von seinen Verfolgern abzusetzen. Ein späterer Tankstopp von Olsen kehrte die Reihenfolge eine halbe Stunde vor Rennende aber wieder um. Die Nichtbeachtung einer Gelbphase auf der Strecke brachte dem Manthey-Racing-Fahrertrio Olsen, Cairoli und Lars Kern (Deutschland) jedoch eine mehr als einminütige Zeitstrafe und Position fünf ein. Platz zwei ging so an das zweite Auto von Frikadelli Racing. Das Topergebnis für Porsche rundeten der Neunelfer von Falken Motorsports #44 auf Rang sechs sowie KCMG als Zehntplatzierte ab. Insgesamt waren acht 911 GT3 R auf der Nordschleife ins Rennen gegangen.

Stimmen nach dem Rennen

Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Unsere Teams haben einen extrem guten Job gemacht, die Abläufe beim Qualifikationsrennen waren schon sehr gut. Wir haben uns nahezu keine Fehler erlaubt, auch die Boxenstopp-Zeiten haben mit einer kleinen Ausnahme gepasst. Die Strafe für das Team Manthey-Racing kostete sie leider den zweiten Rang – aber das sind Dinge, die besser bei der Vorbereitung passieren als beim 24h-Rennen. In puncto Performance sieht es für uns gut aus. Platz eins und zwei sind eine starke Sache, auch wenn uns die Konkurrenz speziell in der zweiten Hälfte des Rennens ganz schön unter Druck gesetzt hat. Es gibt nicht mehr so viele Hausaufgaben, die wir noch erledigen müssen. Wir fühlen uns gut vorbereitet.“

Fred Makowiecki (Porsche 911 GT3 R #31): „Das war für das Team erneut ein großartiges Ergebnis und ein gute Vorbereitung auf das ADAC TOTAL 24h-Rennen. Aber wir haben jetzt viel zu analysieren, denn wir konnten erstmals alle Reifenmischungen bei warmen Bedingungen ausprobieren. Dabei müssen wir auch unsere Wettbewerber im Blick behalten, denn sie sind uns recht nah gekommen – das verspricht einen interessanten Kampf.“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #30): „Wir konnten wie am vergangenen Wochenende in der Nürburgring Langstrecken-Serie wieder einen Doppelsieg einfahren, nur diesmal in umgekehrter Reihenfolge und mit dem Sieg der #31. Das war eine Mega-Leistung des Teams und eine sehr gute Vorbereitung auf das 24h-Rennen im kommenden Monat. Ich bin happy: Wir sind von Startplatz 13 ins Rennen gegangen, konnten uns auf der Strecke bis auf die dritte Position nach vorne kämpfen und sind nun sogar Zweiter.“

Lars Kern (Porsche 911 GT3 R #911): „Das war kein einfaches Wochenende für uns, darum hätten wir uns über Rang zwei gefreut. Wir haben zwischen den Stints immer wieder etwas am Set-up verändert, sind andere Reifenmischungen gefahren und haben alles versucht, hier ein gutes Resultat zu erreichen. Platz fünf ist natürlich schade und spiegelt nicht unsere Pace wider. Aber so ein Fehler – Überholen unter Gelb – ist mir auch schon passiert. Ich glaube, wir sind für das 24h-Rennen gut aussortiert.“