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Lars Kern (Porsche), Markus Winkelhock (Audi), Sheldon van der Linde (BMW) und Maximilian Götz (Mercedes AMG) blicken voraus auf das 49. ADAC TOTAL 24h-Rennen 2021.

Lars Kern #911 Manthey Racing Porsche 911 GT3 R

„Wir sind sehr zufrieden mit unserer bisherigen Leistung und ich denke, wir sind gut vorbereitet. Wir müssen noch ein paar Dinge in den wechselnden Bedingungen aussortieren damit wir für das Rennen gut vorbereitet sind. Generell fühlen wir uns aber sehr wohl in der Rolle des Favoriten. Die Konkurrenz ist stark, aber wir konzentrieren uns auf uns selbst und vertrauen voll und ganz darauf, dass durch die BOP für ein sehr ausgeglichenes Feld gesorgt sein wird. Um zu gewinnen muss man erst einmal die 24 Stunden ohne Strafen und Unfälle überstehen und das ist die gleiche Ausgangssituation für alle.

 

Das Interne Verhältnis zwischen Manthey Racing und Frikadelli ist gut. Frikadelli hat dieses Jahr ein wirklich sehr starkes Fahrer-Line-up und ist nahe an uns dran. Bei den Rennen im Vorfeld haben wir uns durch Strafen selbst etwas ausgebremst und dadurch vielleicht nicht unser ganzes Potential gezeigt. Letztendlich ist es egal ob Frikadelli oder Manthey am Ende vorne liegt, solange es ein Porsche ist. Obwohl ich selbst natürlich meinen Manthey gerne vorne sehen würde.

Markus Winkelhock #2 Audi Sport Team Car Collection Audi R8 LMS

„Die BOP hat sich bei uns in Punkto Restriktor und Gewicht minimal geändert, das sollte eine kleine Hilfe sein, um näher an die Spitze heranzukommen – es ist zu vorher kein großer Unterschied, aber immerhin eine kleine Hilfe. Viel entscheidender ist es während der 24 Stunden immer zur richtigen Zeit die richtige Entscheidung zu treffen. Im Vorjahr sind wir im letzten Stint eine Runde zu spät zum Boxenstopp reingekommen und haben dadurch eine Minute und letztlich den Sieg verloren. Stattdessen wind wir mit 15 Sekunden Rückstand nur Zweiter geworden. Auch dieses Jahr wird es ein großes Gambling um den Sieg geben, wobei wie jedes Mal viele Faktoren über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Der Schlüssel zum Erfolg ist hier weniger die Erfahrung, die man als Pilot hat, sondern viel mehr die Frage, wieviel Risiko gehe ich bei wechselnden Bedingungen ein. Die Nordschleife ist nicht mit einer normalen Rennstrecke vergleichbar! Hier sind besonders abtrocknende Bedingungen die größte Herausforderung. Einmal eine Kurve falsch eingeschätzt kann schon das vorzeitige Aus bedeuten. Deshalb muss man hier in jeder Sekunde voll konzentriert zu Werke gehen.“

Sheldon von der Linde #98 Rowe Racing BMW M6 GT3

„Ich bin vergangenes Jahr nicht auf dem Siegerauto gefahren. Es ist jetzt mein erstes Mal mit Rowe Racing. Der Teamwechsel ist ein kleiner Nachteil, aber ich kenne die Leute von Rowe und wir haben eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Ich freue mich auf den Kampf und natürlich auf den Sieg – das ist unser klares Ziel. Ich denke, wir haben ein gutes Auto, ein gutes Team, ein gutes Setup und auch gute Chancen auf den Sieg. Das Wetter wird auch eine Rolle spielen. Im Regen wird es nicht einfacher. Wir sind eher im Trockenen stark, wobei jedes Auto Vor- und Nachteile hat – bei jedem Wetter.“

Maximilian Götz #7 Mercedes-AMG Team GetSpeed Mercedes-AMG GT3

„Ich glaube, wir hängen schon ein bisschen hinten dran. Wir haben im Vorfeld alles gegeben, da die Runden, die man hier auf der Nordschleife zum „Einschießen“ hat, doch sehr begrenzt sind. Uns Fahrer fragt man immer nach der Leistung, aber letztendlich sind wir die, die das Auto am wenigsten schneller machen können. Wir können nur versuchen unseren Job so gut wie möglich zu machen und genug Daten für die Teams und Ingenieure zu sammeln. Letztendlich müssen wir auf BOP vertrauen und dann sehen wir, wo wir stehen. Außerdem kommt es beim 24h-Rennen auf der Nordschleife nicht auf jedes Zehntel an, da man mit dem Verkehr und den wechselnden Bedingung erst einmal Durchkommen muss.

Das Fahrerfeld im GT3-Bereich ist im Vergleich zu den „Nordschleifen-Spezialisten“ sehr international. In der Vergangenheit haben den wir den Fahrerkollegen immer von der Nordschleife vorgeschwärmt. Jetzt will jeder mal in einem GT3-Fahrzeug antreten. Die erste Reaktion nach 1-2 Runden war dann meistens: „Ihr seid doch völlig verrückt was ihr hier macht. Allerdings wollten doch alle beim 24h-Rennen dabei sein und sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Ich denke, das 24h Stunden Rennen auf der Nordschleife ist eine der Veranstaltungen, bei der jeder Rennfahrer dabei sein will.

Die Nordschleife ohne die Fans ist sehr ungewohnt. Gerade ohne die typischen Camping-Burgen mit Lagerfeuer am Brünnchen und Co. Ich weiß, dass sich meine Fans zu Hause eine richtige Pubilic-Viewing-Burg gebaut haben. Viele Fans werden das Event einfach von der Nordschleife zu sich nach Hause verlegt haben. Klar fehlt einem der Geruch von Bratwurst und die Lagerfeuer in der Nacht, aber wir wissen, dass die Fans uns auch von zu Hause aus die Daumen drücken. Hoffentlich wird es nächstes Jahr wieder anders und wir können das Rennen wieder zusammen mit den Fans zusammen genießen.“