NLS startet nach der Sommerpause durch

Die Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) beendet am kommenden Samstag (11. September) ihre Sommerpause mit einem Kracher. Beim Rowe-6-Stunden-ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen steht der Saisonhöhepunkt der Serie im Kalender. Und der bietet bekanntlich mehr Motorsport, mehr satten Sound, mehr Tür-an-Tür-Duelle und mehr packende Positionskämpfe.

Das Plus an Rennaction in der Grünen Hölle kommt den Fans nach der zweimonatigen Sommerpause natürlich sehr gelegen, zumal auch der Kampf um die Meisterschaft in die Zielgerade einbiegt. Die Teilnehmerliste umfasst 143 Autos unterschiedlicher Couleur. Und ein Fahrzeug fällt auf dieser Liste natürlich direkt ins Auge: der „Grello“.

Nach seinem Sieg beim diesjährigen ADAC TOTAL 24h-Rennen geben der Däne Michael Christensen sowie der Franzose Kévin Estre ihr Comeback. Neben den siegreichen Piloten im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer #911 nimmt Lars Kern im Cockpit Platz. Der Erfolg bei der 49. Auflage der 24h krönte das 25-jährige Bestehen von Manthey Racing mit dem siebten Gesamtsieg. In der jetzigen Besetzung gewann der Traditions-Rennstall auch das 45. DMV 4-Stunden-Rennen zu Beginn der Saison.

DTM-Spitzenreiter versus 24h-Stunden-Sieger

Herausgefordert werden die 24h-Sieger unter anderem von Frank Stippler und Vincent Kolb im Audi R8 LMS GT3 von Phoenix Racing, die sich mit Kelvin van der Linde namhafte Verstärkung an Bord geholt haben. Der Südafrikaner verteidigte vor kurzem seine Führung in der Gesamtwertung der DTM. Phoenix Racing hat zudem den Platz an der Sonne bei der NLS Speed-Trophäe inne. Die Verfolger, das BMW Junior Team mit Daniel Harper, Max Hesse und Neil Verhagen, lauern direkt dahinter ebenso wie Konrad Motorsport mit dem Lamborghini GT3 Evo und den Fahrern Axcil Jefferies/Tim Zimmermann.

Vorhang auf zu einer Weltpremiere heißt es für den BMW M4 GT3. Das neue GT-Flaggschiff der Münchner präsentiert sich in der Eifel mit ein wenig Verzögerung zum ersten Mal im Renneinsatz. Laut Hersteller bietet der Bolide gegenüber seinem Vorgänger im Bereich Fahrbarkeit, Kosteneffizienz und Handhabung wesentliche Verbesserungen. Die Piloten Philipp Eng und Augusto Farfus werden anschließend jedenfalls sicher einiges darüber zu berichten haben.

Das wohl emotionalste Highlight dieses Rennwochenendes wird die offizielle Einweihung der „Sabine-Schmitz-Kurve“. Dieser Akt dürfte nicht nur für ihren ehemaligen Lebensgefährten Klaus Abbelen und dessen Team Frikadelli Racing ein besonderer Moment werden. Denn die „Königin der Nordschleife“ wird in den Herzen der Motorsportler dieser Welt immer unvergessen bleiben.

Nach zwei Dritteln der Saison spitzt sich derweil der Kampf in der Gesamtwertung ebenfalls immer mehr zu. Die Protagonisten kamen zuletzt aus den Klassen Cup3 und V4. Bei der Anzahl der Nennungen zählen diese beiden Klassen mit 20 beziehungsweise zwölf Startern auch wieder zum Vorderfeld. Ebenfalls ordentlich Verkehr herrscht in der SP9 (19) sowie der VT2 (15).

Spannender Dreikampf um den Titel in der NLS

Dabei konnten Daniel Blickle, Tim Scheerbarth und Max Kronberg von W&S Motorsport mit dem Porsche 718 Cayman GT4 CS zwischenzeitlich nach ihrem dritten Klassensieg der Saison sogar Platz eins der Gesamtwertung erobern. Zehn Jahre nach seinem Meistertitel war Tim Scheerbarth wieder ganz oben angelangt. Doch die amtierenden Titelträger drehten den Spieß alsbald wieder um. Im Gesamtklassement schoben sich Danny Brink und Philipp Leisen von Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive, die mit Christopher Rink fahren, nach NLS6 mit 47,60 Punkten im BMW 325i wieder auf Platz eins mit 0,36 Punkten vor Blickle/Scheerbarth/Kronberg aus der Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing.

Bisher wenig beachtet wurden in der Produktionswagenklasse VT2 Daniel Zils, Christopher Rink und Philipp Stahlschmidt. Das Trio des Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive hat bislang vier Klassensiege und eine Nullnummer bei NLS3 zu verbuchen. Mit 38,95 Punkten sind sie derzeit „nur“ auf Platz 13 im Gesamttableau. Zwar dürfen sie sich keinen Ausrutscher mehr erlauben, setzen sie aber ihre Erfolgsserie fort, könnten sie am Ende aus dem Windschatten heraus die lachenden Gesamtsieger sein.

Lediglich elf Punkte trennen die ersten Drei der Herstellerwertung, bei der alle NLS-Läufe sowie das ADAC 24h-Quali-Rennen und das ADAC TOTAL 24h-Rennen mit in die Wertung einfließen. Es ist also in den letzten drei Rennen am Ring für ordentlich Brisanz gesorgt. Derzeit führt BMW (149) vor Porsche (142) und Audi (138). Mercedes-AMG (110) könnte mit einem kräftigen Endspurt ebenfalls noch in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.

„Danish Dynamite“ dominiert bei den Junioren

Dem Nachwuchs eine Chance gibt die Junior-Trophäe. Lucas Daugaard und Kaj Schubert, die mit dem Porsche Cayman des Team Young KRS Danes in der Klasse V5 starten, liegen vorne mit 44,67 Punkten. Die beiden Dänen haben eine blütenweiße Weste. Fünf Rennen, fünf Siege. Mehr geht nicht. Marcel Marchewicz (43,29) folgt dich dahinter. Der Schwetzinger im Mercedes AMG GT4 von Schnitzelalm Racing siegte mit unterschiedlichen Teamkollegen vier Mal in der Klasse SP10.