Mit dem 53. ADAC Barbarossapreis läutet die Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) am Samstag (25. September 2021) die heiße Phase der Saison ein. Die knapp über 120 Teilnehmer im Starterfeld bieten dabei nochmal eine bunte Mischung unterschiedlichster Fahrzeuge, in denen aufstrebende Nachwuchskräfte ebenso antreten wie erfahrene Haudegen. Auch der Bogen zwischen Gegenwart und Zukunft wird gespannt: Während es für einige Teams nun um den Titelfight in den Klassen und in der Gesamtwertung geht, planen andere Teams auf der Nordschleife bereits für die kommende Saison.
Auch bei diesem vorletzten Rennen der Saison 2021 sind Fans an der Rennstrecke zugelassen. Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren haben alle Zuschauer – geimpft, getestet und genesen – wieder Zugang zum Fahrerlager inklusive Pit- und Gridwalk. Geöffnet sind die Tribünen T3 und T4.
24h-Sieger Black Falcon kehrt in den GT3-Sport zurück
Die wohl aufsehenerregendste Nachricht bei NLS 8 kommt von Black Falcon. Die zweifachen Gesamtsieger des ADAC TOTAL 24h-Rennens (2013 und 2016) starten mit einem Porsche 911 GT3 R in der Top-Klasse SP9 – und feiern damit nach langer Abstinenz die Rückkehr in den GT3-Sport auf der Nürburgring-Nordschleife. Pilotiert wird der Neunelfer vom jungen Fahrergespann Noah Nagelsdiek, Florian Naumann und Hendrik von Danwitz. „Seit der Gründung vor mehr als 15 Jahren ist die Nachwuchsförderung fester Bestandteil unserer Philosophie. Neben vier VLN-Juniortiteln konnten wir im Jahr 2011 als erstes Team den VLN-Meistertitel mit Junior-Fahrern gewinnen. Adam Christodoulou, Manuel Metzger und Tobias Müller sind dabei nur drei Beispiele für die vielen Fahrer, die wir gemeinsam mit unseren Partnern auf dem Weg zum professionellen Rennfahrer begleiten durften. Noah, Florian und Hendrik haben bei den bisherigen Saisonrennen mit dem Cup MR überzeugt. Wir sind mehr als gespannt auf ihren ersten Aufritt“, sagt Geschäftsführer Alexander Böhm.
Trefz und Marchewicz klettern in einen GT3
Bemerkenswert ist auch der Start des Mercedes-AMG GT3 von HWA Racelab, wo die Routiniers Thomas Jäger und Patrick Assenheimer am Steuer sitzen. Dritter Mann im Cockpit ist der Schwetzinger Marcel Marchewicz, der bisher erfolgreich im GT4 unterwegs war und sich nun die ersten Sporen in der „Champions League“ verdienen soll. Das darf auch NLS-Rookie Luca-Sandro Trefz, der normalerweise im ADAC GT-Masters einen Audi R8 LMS für das Team Montaplast by Land-Motorsport fährt. Nun tritt er mit dem Schweizer Dirk Müller auf einem Mercedes-AMG GT3 für das Team „Mann-Filter Landgraf – HTP/WWR“ an. Auch beim 19jährigen Trefz sind viele auf das GT3-Nordschleifen-Debüt gespannt – nicht zuletzt der Pilot selbst: „Meine Ziele und Erwartungen sind definitiv fehlerfrei durch das Rennen zu kommen und bestmöglich abzuschließen und den Ansprüchen des gesamten Teams gerecht zu werden“, sagt Trefz. „Ich habe mich bestmöglich auf das Wochenende vorbereitet und freue mich, mit Dirk Müller das Auto zu teilen.“
Gaststarter aus ADAC GT-Masters und DTM
Auch bei Manthey-Racing tritt beim achten NLS-Lauf ein Gast aus dem ADAC GT Masters an: Michael Ammermüller teilt sich das Cockpit des Porsche 911 GT3 R mit Michael Christensen. Und auch die DTM ist wieder im Rahmen der NLS vertreten. Nico Müller startet zusammen mit Patrick Kolb und Patric Niederhauser im neuen Audi R8 LMS in der SP9 Pro-Klasse. Ihr Team „Lionspeed by Car Collection Motorsport“ bringt damit erstmals zwei Fahrzeuge an den Start, das Schwesterfahrzeug wird pilotiert von Lorenzo Rocco, Jörg Viebahn, Milan Dontje und Patrick Kolb.
Uwe Alzen testet im neuen Porsche-Cup-Modell
Ein guter alter Bekannter in der NLS setzt sich am Samstag hinter das Volant eines Porsche 911 GT3 Cup (992): Uwe Alzen, zweifacher 24h-Sieger (2000 und 2010) und mit 13 NLS-Gesamt und 44 Klassensiegen einer der erfolgreichsten Fahrer der letzten Jahrzehnte, unterzieht das neue Modell gemeinsam mit Marco Holzer einem Endurance-Test. Nach der Weltpremiere beim siebten NLS-Lauf absolviert der BMW M4 GT3, das neue GT-Flaggschiff der Münchner, einen weiteren Renneinsatz. Die Piloten sind abermals Philipp Eng und Augusto Farfus.
Kurz vor dem Saisonfinale hat sich der Kampf um die NLS-Meisterschaft zugespitzt. Morgenluft wittern Daniel Blickle, Tim Scheerbarth und Max Kronberg von W&S Motorsport. Sie gewannen mit ihrem Porsche 718 Cayman GT4 CS vier Mal die Cup3-Klassenwertung (Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing) und liegen nun nur 0,17 Punkte hinter den Tabellenführern: Danny Brink und Philipp Leisen vom Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive fahren bei NLS8 mit Christopher Rink. Sie siegten in diesem Jahr mit ihrem BMW 325i bereits sechs Mal, allerdings in der schwächer besetzten Klasse V4. Es läuft scheinbar auf einen Zweikampf dieser beiden Teams hinaus. Vielleicht können aber auch Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Daniel Zils im Adrenalin-VT2-Auto noch einmal zurückschlagen. Beim 6h-Rennen fuhr das Trio nur auf Platz zwei und büßte so Punkte ein.
Die vorläufige Teilnehmerliste für den achten NLS-Lauf gibt es auf der der NLS-Homepage zum [Direktdownload als PDF-Dokument] (Klicken zum laden)