Spannender Auftakt zur Nordschleifen-Saison

Mit dem Saisonstart auf der Nordschleife hat der Countdown für die 50. Auflage der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring (26. – 29. Mai) begonnen, und das Ergebnis lässt die Fans mit der Zunge schnalzen. Auf der legendären Rennstrecke erlebten sie beim ersten Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) spannende Fights und nach vier Stunden ein denkbar knappes Ergebnis: Die 24h-Titelverteidiger von Manthey-Racing lagen im Ziel mit ihrem Porsche 911 GT3 R nur 1,2 Sekunden vor dem zweitplatzierten Audi R8 LMS GT3 Evo2 des Teams Montaplast by Land Motorsport. Für Mercedes-AMG verpasste das HRT-Team mit einem Rückstand von 5,1 Sekunden auf den drittplatzierten Porsche von KCMG nur knapp das Podium, und Schubert Motorsport hinterließen als Fünftplatzierte mit dem brandneuen BMW M4 GT3 einen starken Eindruck. Das lässt auf zwei weitere spannende NLS-Läufe hoffen, bevor es vom 6. bis 8. Mai bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers endgültig in den Endspurt für den Saisonhöhepunkt Ende Mai geht.

Knapper Sieg des 24h-Rekordhalters

Der NLS-Saisonauftakt ist immer wieder besonders spannungsgeladen, weil erstmals alle über den Winter angekündigten Neuerungen zusammenfließen. So wurden gut zehn Prozent der 25,378 km langen Strecke neu asphaltiert, und auch die spektakulären Fahrzeuge wurden einer weiteren Frischzellenkur unterworfen. Am besten in Frühform erwiesen sich die siebenfachen Sieger der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring von Manthey Racing. Der „Grello“-Porsche 911 GT3 R fuhr in spannenden 29 Runden von Startplatz 15 zum Sieg – kein Wunder, dass die Piloten hochzufrieden waren. So freute sich Laurens Vanthoor: „Wir hatten einen engen Kampf mit dem Audi an P2, aber am Ende waren wir besser und haben gewonnen.“ Auch Teamchef Nicolas Raeder stimmte das Ergebnis optimistisch: „Eine gute Vorbereitung auf die 24h Nürburgring. Das Auto läuft gut, aber wir müssen natürlich auch schauen, wie sich die anderen Autos entwickeln. Beim 24h-Rennen gehört auch immer Glück dazu, aber wir haben eine tolle Fahrerkombination und ein gut funktionierendes Team.“ Dem stimmte auch der Zweitplatzierte zu. „Bis zum 24h-Rennen ist es natürlich noch ein weiter Weg“, resümierte Audi-Pilot Christopher Mies, der auch einen Blick auf die möglichen Kräfteverhältnisse wagte: „Ich erwarte, dass die Top-Hersteller schon noch enger zusammenliegen werden. Ich glaube nicht, dass Mercedes-AMG und BMW am Ende so weit weg sein werden, wie sie es beim ersten NLS-Lauf waren.“

Teams haben die 24h Nürburgring im Visier

Wobei von wirklich „weit weg“ nicht die Rede sein konnte bei diesem ersten NLS-Lauf. Der viertplatzierte Mercedes-AMG verpasste das Podium um gerade einmal 5,154 Sekunden und war zuvor von Platz 18 gestartet. „Ein ziemlich sauberes und gutes Rennen“, befand denn auch HRT-Pilot Manuel Metzger. „Wir hatten im Qualifying etwas Pech. Aber Luca Stolz fuhr einen sehr schönen Start-Stint und machte ebenso wie ich anschließend Plätze gut. Raffaele Marciello fuhr das Rennen zu Ende und konnte am Schluss ordentlich Druck machen. Mit dem Ergebnis und dem Auto sind wir sehr zufrieden.“ Ähnliches war auch aus dem BMW-Lager zu hören, dessen bestplatzierter Vertreter das Schubert-Team (P5) war. „Das Auto lief einwandfrei, es war wichtig erste Erkenntnisse unter Rennbedingungen zu sammeln“, fand Pilot Alexander Sims. „Wenn wir so weiterarbeiten, haben wir für die 24h ein schnelles Paket.“ Die 24h stellen als Rennen des Jahres eben auch 2022 das Maß aller Dinge dar, wie Teamchef Torsten Schubert unterstreicht: „Unser Fokus liegt natürlich auf der Vorbereitung des BMW M4 GT3 für die 24h Nürburgring. Wir wollen dort endlich einmal ganz vorne ankommen und auf das Podium fahren, nachdem wir schon oft nah dran waren.“