Azcona und Girolami siegen beim WTCR-Saisonauftakt

Auf dem engen Stadtkurs im Französischen Pau startete die FIA WTCR am Wochenende der 24h Qualifers in die Saison. Dabei gab es mit dem Doppelsieg des deutschen All-inkl-Teams im ersten der beiden Läufe einen sehr erfreulichen Start. Pole-Setter Nestor Girolami (ARG) brachte seinen Honda Civic TCR nach 23 Runden vor seinem Teamkollegen und Landsmann Esteban Guerrieri ins Ziel. Lauf 2 sah dann einen Sieg von Hyundai-Pilot Mikel Azcona (ESP), der sich gegen zwei Lynk&Co-Fahrer durchsetzte. Schon der nächste Lauf der höchsten internationalen Tourenwagen-Klasse findet auf der Nordschleife statt. Der Tourenwagen-Weltcup gehört ohne Zweifel zu den Höhepunkten beim 24h-Wochenende und absolviert seine beiden Läufe über je drei Runden am Samstag (Start Lauf 1 um 10:00 Uhr, Start Lauf 2 um 12:35 Uhr).

All-inkl-Duo feiert Doppelsieg

Beim ersten Rennen der WTCR feierte das All-Inkl-Team mit Néstor Girolami und Esteban Guerrieri einen Doppelsieg, nachdem die beiden Piloten zuvor bereits auch schon im Qualifying die Positionen eins und zwei erobert hatten. Lokalmatador Yvan Muller komplettierte das Podium auf einem Lynk&co 03 TCR von Cyan Racing.

„Was für ein Start in die Saison“, freute sich Girolami nach seinem sechsten WTCR-Sieg. „Vielen Dank an das Team, sie haben einen fantastischen Job gemacht. Wir haben gestern schon eine herausragende Leistung gezeigt und wir haben es jetzt im ersten Rennen nachhause gefahren. Das Wichtigste war der Start. Ich bin ähnlich gut weggekommen wie Esteban, wodurch ich mit einem kleinen Vorsprung in die erste Kurve einbiegen konnte. Danach haben darauf geachtet, die Reifen nicht zu überfordern. Bei den heißen Temperaturen und den vielen Randsteinen, kann das nämlich zum Problem werden, weswegen ich versucht habe, die Randsteine soweit es geht zu meiden.“

„Ich bin überglücklich. Ein Sieg in Pau ist einfach unglaublich. Die Strecke hat Ähnlichkeiten mit der Nordschleiße und mit Macau. Sie ist eine Art Mini-Monaco. Hier zu gewinnen, bedeutet mir unglaublich viel. Ich möchte mich auch bei Honda bedanken, die mir im vierten Jahr in Folge das Vertrauen schenken. Es ist unheimlich wichtig, die Saison auf diese Art und Weise zu beginnen.“

Die Reihenfolge hinter Yvan Muller änderte sich noch einmal kurz vor Schluss. Nathanaël Berthon aus dem Team Comtoyou DHL Audi Sport sah wie der sicherte Vierte aus und griff in der Endphase des Rennens noch einmal den vor ihm liegenden Franzosen für einen möglichen Podiumsplatz an. Dabei traf er allerdings die Leitplanken und beschädigte seine Karosserie. Statt die Spitze anzugreifen musste sich Berthon deshalb anschließend gegen Verfolger Yann Ehrlacher verteidigen. Zwei Minuten vor Schluss des Rennens ging Ehrlacher am Audi-Piloten vorbei und sicherte sich Platz vier.

Azcona gewinnt Rennen 2 nach Startkollision

Mikel Azcona war der lachende Dritte, nachdem Polesitter Norbert Michelisz und Attila Tassi in Rennen 2 gleich nach dem Start miteinander kollidierten. Der Spanier holt sich den Sieg in dem Lauf, der traditionell in umgekehrter Reihenfolge des Qualifying-Ergebnisses gestartet wird. Hinter Hyundai-Mann Aczona landeten die beiden Lynk & Co von Santiago Urrutia und Ma Quing Hua. Aufregung gab es auch rund um den amtierenden WTCR-Champion Yann Ehrlacher, der zwischenzeitlich bis auf Platz drei vorfuhr, dann aber mit einem Reifenschaden an die Box musste.

Vorne erwischte Tassi den besseren Start, doch sein ungarischer Landsmann Michelisz zog nach rechts, wodurch beide miteinander kollidierten. Der Honda von Tassi schlug in die Boxenmauer ein, während der Hyundai von Michelisz abprallte und wieder auf die Strecke rutschte. Weiter hinten im Feld kam es dann zu einer Kettenreaktion: Gilles Magnus knallte in das Heck des Lynk & Co von Yvan Muller und die Aufhängung des Audis von Mehdi Bennani brach ebenfalls. Es folgte eine Safety-Car-Phase.

„Mein Start war eher durchschnittlich“, erklärte Michelisz. „Als ich in Kurve 1 einbog, berührten wir uns. Es war eine sehr unglückliche Situation und dafür entschuldige ich mich. So möchte man auf keinen Fall in die Saison starten. Ich würde gerne noch Bilder von außen sehen, aber es war definitiv Pech.“

Als das Rennen wieder aufgenommen wurde standen noch 23 Minuten und eine Runde auf der Uhr. Mikel Azcona ging den Re-Start eher vorsichtig an und wurde gleich von Santiago Urrutia unter Druck gesetzt. Doch der Spanier behielt einen kühlen Kopf, verteidigte die Position und setzte sich nach ein paar Runden ab. Nach 21 Runden betrug sein Vorsprung auf Urrutia 3,876 Sekunden.

„Ich bin sehr glücklich darüber, wie das erste Rennwochenende mit BRC und im Hyundai gelaufen ist“, sagte Azcona. „Ich kann jedem im Team nur gratulieren. Sie haben das gesamte Wochenende hart gearbeitet und einen hervorragenden Job gemacht. Ich stehe nur dank ihnen hier. Nun müssen wir genauso weitermachen.“

Als Meisterschaftsführender kommt Néstor Girolami mit 49 Punkten nach Deutschland. Sein Vorsprung auf Teamkollege Guerrieri beträgt sieben Punkte. Mikel Azcona lauert einen weiteren Punkt dahinter.