In den Nachtstunden wandelt sich das Bild in den Top 10 gewaltig. Noch vor Mitternacht verabschiedet sich der #98 ROWE Racing BMW M4 GT3 Anfahrt Bergwerk nach Unfall aus dem Rennen. Ebenfalls raus sind der #101 Walkenhorst BMW M4 nach Unfall im Schwalbenschwanz sowie der #26 Octane126 Ferrari 488 nach gebrochener Spurstange und Folgeschäden. Das Auto der BMW-Junioren mit der #72 landet in den frühen Morgenstunden in der Mutkurve in den Leitplanken und muss als Ausfall vermeldet werden. Der in der Anfangsphase furios aufgeigende GT2 KTM mit der #116 küsst beim Abbiegen auf die Nordschleife die Betonmauer und muss abgeschleppt werden.
An der Spitze bei Sonnenaufgang wechseln sich der #20 Schubert Motorsport BMW M4 GT3 sowie der #15 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT3 je nach Boxenstopp ab. Auf den Rängen 3 und 4 haben sich die #3 und #4 Getspeed AMG Mercedes GT3 etabliert, die beide kurze Schrecksekunden in der Nacht haben, aber keine bleibenden Schäden davontragen. In der gleichen Runden liegen aktuell noch die ersten 11 Fahrzeuge. Der Glickenhaus SCG004 ist auf Gesamtrang 16 das schnellste Auto außerhalb der SP9 Kategorie.
#3 Christodoulou / Götz / Schiller (Mercedes-AMG GT3)
Fabian Schiller: „Ich hatte einen anstrengenden Stint. Es war viel Verkehr, und es gab auch ein paar heftige Situationen. Aber wir sind gut durchgekommen. Ich hoffe, das bleibt so.”
#12 Marciello / Ellis / Stolz (Mercedes-AMG GT3)
Philip Ellis: „Das Beste im Moment ist, dass grade ein bisschen weniger Verkehr auf der Strecke herrscht. Einige haben sich selbst rausgenommen, und auch in den kleinen Klassen sind einige Autos weniger unterwegs. Es ist ein bisschen entspannter zu fahren, auch weil alle nach dem Sonnenaufgang wieder mehr sehen und einen nicht so schnell übersehen. Daher kann man jetzt wieder mit ein bisschen mehr Risiko fahren, auch beim Überholen. Unser Auto liegt gut, es hat Spaß gemacht. Wir gehen sehr viel Risiko, um von der am Anfang verlorenen Zeit so viel wie möglich wieder gut zu machen.“
#14 Kohlhaas / Foster / Szymkowiak / Bleekemolen (Ferrari 488 GT3 Evo18)
Christian Kohlhaas: „Die Strecke ist sehr gut, aber man merkt, dass bei einigen Fahrern jetzt die Müdigkeit da ist und man auf Autos aufläuft, die nicht genau wissen, wo sie sind. Unsere weitere Strategie lautet: Tanken und Vollgas fahren.“
#12 Marciello / Ellis / Stolz (Mercedes-AMG GT3)
Philip Ellis: „Das Beste im Moment ist, dass grade ein bisschen weniger Verkehr auf der Strecke herrscht. Einige haben sich selbst rausgenommen, und auch in den kleinen Klassen sind einige Autos weniger unterwegs. Es ist ein bisschen entspannter zu fahren, auch weil alle nach dem Sonnenaufgang wieder mehr sehen und einen nicht so schnell übersehen. Daher kann man jetzt wieder mit ein bisschen mehr Risiko fahren, auch beim Überholen. Unser Auto liegt gut, es hat Spaß gemacht. Wir gehen sehr viel Risiko, um von der am Anfang verlorenen Zeit so viel wie möglich wieder gut zu machen.“
#16 Giermaziak / Schramm / Beretta / Winkelhock (Audi R8 LMS GT3 Evo II)
Markus Winkelhock: „Es hat Spaß gemacht. Ich bin bei Helligkeit losgefahren und in die Nacht rein. Uns fehlt etwas der Topspeed, aber ansonsten fühlt sich das Auto super an. Die Atmosphäre an der Strecke ist auch genial.“
#20 Kurki-Suonio (Krohn) / Sims / Klingmann / Krütten (BMW M4 GT3)
Teamchef Torsten Schubert über die Zeitstrafe: „Für die Fahrer ist es sehr schwer da draußen. Manchmal hat man eine Flagge, die man sieht, manchmal sieht man sie nicht. Manchmal hat man normales Gelb, dann wechselt es plötzlich zu doppelt Gelb, manchmal geht es direkt von Gelb in einen Code 60. Die Streckenposten geben ihr Bestes, aber für die Fahrer ist es schwer das immer richtig zu sehen und nicht in einen Fehler hineinzulaufen. Das habe ich auch selber gemerkt.“
Jesse Krohn „Das Auto fühlte sich in der Nacht gut an. Man musste nur ein wenig Glück im Verkehr haben. Aber wir haben die Nacht gut überstanden, nur die Strafe macht uns etwas unglücklich.“
#102 Müller / von Bohlen / Tuck / Schmidt-Staade (BMW M4 GT3)
Ben Tuck: „Ich bin einen Doppelstint in die Nacht gefahren und das war ziemlich cool. Am Ende der Strecke liegt viel Öl, das war nicht ohne. Zusätzlich muss man im Verkehr noch richtig gut aufpassen.“
Mario von Bohlen: „Ich habe einen unglücklichen Kontakt mit einem langsamen Auto gehabt. Es tut mir unheimlch leid für das Team und meine Mitfahrer. Es ist ein langes Rennen, ich hoffe, dass wir das Auto nochmal repariert bekommen. Ich weiß nicht, was genau kaputt ist.“
#117 Stuck / Stuck / Palttala / Kofler (KTM X-Bow GT2)
Nimmt das Rennen wieder auf. Die Lichtmaschine ist gewechselt worden. Teammanagerin Sabrina Reiter: „Wir haben gleichzeitig auch einen kleinen Unfallschaden im vorderen Bereich des Fahrzeugs repariert.”
#118 Bussmann / Kriese / Lachmayer / Lachmayer (Dacia Logan*)
Yannik Lachmayer: „Im Moment habe ich das Gefühl, dass nicht so viel Verkehr ist. Man hat viel freie Fahrt. Wenn natürlich die GT3s an dir vorbeifliegen, dann musst du in Deckung gehen. Nachdem wir schon ein paar Treffer abbekommen haben und auch am Motor schon länger gewerkelt wurde, ist unsere Strategie für die zweite Rennhälfte, die Karre durchzuschaukeln. Hauptsache ankommen!”
#132 Slooten / Engstler / Köhler / Scheider (Porsche 911 GT3 Cup (992))
Jan-Erik Sloten: „Wir haben die Bremse gewechselt, weil wir irgendwie schon die ganze Zeit Probleme an der Hinterachse hatten. Wir müssen die leise Abgasanlage vom Cup-Auto nutzen. Da wird das ganze Heck oft heiß. Wir sind ja sogar schon ohne Diffusor unterwegs.”
Timo Scheider: „Es hatte eigentlich ordentlich angefangen und wir waren gut durchgekommen. Jetzt hatten wir irgendwo einen Kontakt und der Technik-Gott ist momentan nicht auf unserer Seite. Nach meinem zweiten Stint heute Nacht waren wir noch in Führung, aber dann hat der Auspuff bzw. eine Schweißnaht angefangen, sich zu lösen. Dadurch ist die Stoßstange weggeschmort. Dazu kam dann am frühen Morgen das Problem, dass die Aufnahme-Pins der Bremsscheiben abgerissen sind. Aus Sicherheitsgründen müssen wir die wechseln. Aber das ist nicht ganz so einfach, und jetzt muss der ganze Radträger bzw. die Aufnahme gewechselt werden. Das dauert jetzt ein Stündchen. Das ist ärgerlich, denn der Speed war da.“
#200 Kroll / Kroll / Prinz / Prinz (BMW M3 e46 GTR)
Chantal Prinz: „Ich hatte eine einzige Code-60-Zone und sonst freie Bahn. Da macht das Fahren natürlich Spaß. Allerdings läuft das Auto insgesamt nicht ganz so gut. Wir mussten den Motor wechseln und dementsprechend musste ich mit etwas weniger Drehzahl fahren. Unser Ziel bleibt aber anzukommen.”
#262 Dolfen / Cloet / Louisoder / Bohr (Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport (Typ 982))
Tom Cloet: „Ich bin hier 17 Jahre lang nicht in der Nacht gefahren. Das war ein Abenteuer! Die Reifen waren zwar am Ende ziemlich runtergefahren, aber der Stint hat trotzdem echt Spaß gemacht.”
#330 Sandberg / Rink / Erlbacher / Zils (BMW 330i)
Jacob Erlbacher: „Das war mein erster Nachtstint überhaupt. Das war echt total schwierig da draußen, da wir viele Code 60 Phasen hatten und auch viele Teile auf der Strecke liegen. Jetzt habe ich wieder knappe drei Stunden Pause und dann gehts für mich wieder ins Auto.“
#332 Willhardt / Bohrer / Epp / Holthaus (Hyundai i30N) Michael Bohrer:
„Ich habe sehr viel auf der Strecke und wenig im Fernsehen gesehen. Ich bin am Start einen Doppel-Stint gefahren. Am Anfang, als die GT3-Autos im Pulk kamen, war es schon sehr, sehr kritisch, aus dem Weg zu gehen. Danach hat es sich ein bisschen gelichtet. Ich bin dann in der Nacht noch einen Doppel-Stint gefahren, da waren die Autos mehr verteilt. Aber man musste sehr aufpassen, weil oft das Messer zwischen den Zähnen war. Da gab es auch viel Schrott auf der Strecke. Mein zweiter Nacht-Doppel-Stint war dann wesentlich ruhiger, bis auf zwei, drei üble Abflüge von GT3s, die für längere Reparaturen gesorgt haben. Wir selbst lagen erst eine Runde in Führung, sind dann über drei Runden in Rückstand geraten, weil wir einen technischen Defekt hatten. Durch Trümmerteile auf der Strecke ist uns ein Reifen geplatzt. Daraus entstand ein Folgeschaden und wir mussten das Fahrwerk reparieren. Danach sind wir auf eine Runde rangekommen, lagen dann wieder zwei Runden zurück und sind jetzt wieder zwei Runden vorne. Eine total verrückte Nacht, das kann nur das 24h Rennen bieten.“