BMW-Teams konnten starken Speed nicht in gute Ergebnisse ummünzen

[Teaminfo] Die 50. Auflage der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring bildete den Abschluss der Jubiläumswoche für die BMW M GmbH. Die Rennpremiere des BMW M4 GT3 verlief dabei nicht wie erhofft. Zwar zeigten die BMW-M-Motorsport-Teams starken Speed, jedoch schieden beide Fahrzeuge von Rowe Racing sowie das BMW Junior Team nach Unfällen aus. Schubert Motorsport lag bis kurz vor Schluss auf Position vier, musste das Fahrzeug dann aber wegen Überhitzung im Motorraum abstellen. Rund um den Langstreckenklassiker, der vor einer beeindruckenden Kulisse von 230.000 Zuschauern stattfand, bot die BMW M GmbH den Fans zu ihrem 50. Geburtstag ein spektakuläres Rahmenprogramm – unter anderem mit dem BMW M Race of Legends am Samstag als Highlight.

Die Jubiläumsausgabe der 24h bot den 230.000 Fans am Nürburgring und an der Nordschleife hochkarätige Rennaction. In der Anfangsphase hielten sich die Mercedes-AMG-Teams erfolgreich aus allen Turbulenzen heraus. Im weiteren Rennverlauf konnten sie sich dann immer wieder gut in Szene setzen. Den größten Sprung nach vorne machte dabei die #3 von GetSpeed: Vom 17. Startplatz aus kämpften sich Adam Christodoulou, Maximilian Götz und Fabian Schiller auf Podiumskurs nach vorne. Mit Beginn der Schlussphase lag das Quartett nur wenige Sekunden hinter dem Spitzenreiter auf dem zweiten Rang. Einsetzender Regen in einigen Streckenabschnitten machte den Endspurt dann aber zur Reifenlotterie. Hierbei fehlte der #3 das nötige Quäntchen Glück, um die Schlagdistanz zum führenden Audi zu behalten. Auf der abtrocknenden Strecke zog Schlussfahrer Christodoulou in der letzten Rennstunde noch einmal alle Register, konnte aber die Lücke nicht mehr schließen. Mit 40 Sekunden Rückstand überquerte der Brite nach 159 Runden die Ziellinie auf dem zweiten Platz.

Der #99 BMW M4 GT3 von Rowe Racing kämpfte vom zweiten Startplatz von Beginn an ebenso um die Führung wie das BMW Junior Team im Fahrzeug mit der #72. Jedoch kollidierte zunächst BMW Junior Dan Harper (GBR) beim Überrunden mit einem langsameren Fahrzeug und musste zu einer rund 30-minütigen Reparaturpause der Aufhängung an die Box. Dann passierte Nick Yelloly (GBR) mit der #99 auf der Grand-Prix-Strecke ein ähnliches Missgeschick, das sein Fahrzeug mit Aufhängungsschaden aus dem Rennen warf. Das Schwesterfahrzeug mit der #98 lag bis in die Nacht hinein sehr gut im Rennen um Platz eins, doch dann fiel Sheldon van der Linde (RSA) in Folge eines technischen Defekts an der Radaufhängung vorne rechts aus. Das BMW Junior Team zeigte nach der langen Reparaturpause eine starke Aufholjagd und lag schon wieder in den Top-20, als Max Hesse (GER) einen Dreher hatte und das beschädigte Fahrzeug abstellen musste.

In den einzelnen Klassen feierten BMW M Motorsport Teams insgesamt sechs Siege. FK Performance Motorsport triumphierte mit dem BMW M4 GT4 in der SP10, Adrenalin Motorsport by Alzner Automotive mit dem BMW 330i in der VT2 Heck und mit dem BMW M240i Racing in der Cup-Klasse, Schubert Motorsport in der BMW M2 CS Racing Cup Kategorie, Hofor Racing mit dem BMW M3 e46 GTR in der SP 6 und Rockstar Games by Viken Motorsport & Tomcat mit dem BMW 325i in der V4.

BMW M Race of Legends begeistert die Fans

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums bot die BMW M GmbH den Fans spektakuläre Highlights im Rahmenprogramm. Allen voran das „BMW M Race of Legends“, in dem BMW M Motorsport Helden der Vergangenheit gemeinsam mit BMW-M-Geschäftsführer Franciscus van Meel am Samstag in BMW M2 CS Racing Fahrzeugen auf der Grand-Prix-Strecke Rennaction vom Feinsten boten. Unter dem Jubel der Fans schenkten sie sich nichts, zeigten Überholmanöver, Drifts, Zweikämpfe und auch Unfälle und feierten alle gemeinsam am Ende auf dem Podium. Der Sieg ging an Bill Auberlen (USA), der sich nach der Bestzeit im Qualifying vom letzten Startplatz des Reverse Grid durch das gesamte Feld kämpfte. Zweiter und Dritter wurden die DTM-Legenden Johnny Cecotto (VEN) und Steve Soper (GBR). Als Ehrengast schwenkte der ehemalige FIA-Präsident Jean Todt die Start- und Zielflagge und übergab bei der Siegerehrung ebenso einen Pokal wie Franciscus van Meel und Jochen Neerpasch, der Mitbegründer der BMW M GmbH. Das Fahrerlager des BMW M Race of Legends war das gesamte Wochenende über ein Zuschauermagnet, und die Rennfahrer gaben unzählige Autogramme.

Stimmen nach den 24h

Franciscus van Meel (Geschäftsführer BMW M GmbH): „Wir wollten an diesem Wochenende in erster Linie mit unseren Fans feiern, das hatten sie nach zwei Jahren Pandemiepause mehr als verdient. Dies ist uns mit unserem Rahmenprogramm hervorragend gelungen. Für mich persönlich war es eine Ehre, im BMW M Race of Legends selbst gegen die Legenden fahren zu dürfen. Glückwunsch an Bill Auberlen zum Sieg. Die 24h sind dann leider nicht so gelaufen wie erhofft. Fahrzeug, Teams und Fahrer hatten den Speed, um aufs Podium fahren zu können. Dass wir diesen Speed nicht in entsprechende Ergebnisse umsetzen konnten, ist enttäuschend. Gratulation an Audi zum Gesamtsieg.“

Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Leider ein sehr enttäuschendes Rennen für uns, in dem deutlich mehr drin gewesen wäre. Nach der sehr intensiven und guten Vorbereitung, in der wir starken Speed gezeigt und Top-Ergebnisse eingefahren haben, hatten wir hohe Erwartungen. Besonders ärgerlich ist, dass wir bereits früh durch eigene Fehler zwei Top-Fahrzeuge verloren haben. Da haben wir uns von der allgemeinen Hektik auf der Strecke leider anstecken lassen.“

Jens Klingmann (#20 BMW M4 GT3, Schubert Motorsport, Ausfall): „Ich glaube, die Nordschleife hat sich für uns diesmal wirklich als ‚Grüne Hölle‘ erwiesen. Wir lagen bis kurz vor Schluss eigentlich gut im Rennen. In Führung liegend haben wir nach einem Ausrutscher am Vormittag viel Zeit verloren, konnten uns aber wieder in Reichweite von Platz drei zurückkämpfen. Ein Podium wäre nicht das Traumergebnis, aber immerhin ein schöner Trost für das Team gewesen. Dann nach 23,5 Stunden hartem Kampf nicht einmal die Zielflagge zu sehen, ist extrem bitter.“

Nick Yelloly (#99 BMW M4 GT3, Rowe Racing, Ausfall): „So früh auszufallen ist natürlich enttäuschend. Wir sind zu dritt in die Kurve eingefahren, und als ich gemerkt habe, dass der Porsche von ganz rechts rüberzieht, konnte ich nicht mehr rechtzeitig bremsen. Letztlich war es ein Fehler von mir.“

Sheldon van der Linde (#98 BMW M4 GT3, Rowe Racing, Ausfall): „Eigentlich lief das Rennen sehr gut, und wir konnten viele Positionen gutmachen. Ich habe mich in meinem ersten Nacht-Stint wohl gefühlt, hatte dann aber leider diesen Unfall aufgrund eines technischen Defekts. Mein Highlight des Wochenendes war die Runde in Top-Qualifying 1. Der Druck, uns in Q2 zu bringen, war sehr groß, denn wenn du nicht in den Top-20 startest, ist es schwierig, ganz nach vorn zu kommen. Doch ich habe eine super Runde hinbekommen.“

Max Hesse (#72 BMW M4 GT3, BMW Junior Team, Ausfall): „Ein enttäuschendes Wochenende für uns. Es ist sehr schade, dass wir hier bei der Premiere des BMW M4 GT3 keine guten Ergebnisse einfahren konnten. Für uns lief im Vorfeld eigentlich alles gut: die Vorbereitung, das Qualifying und auch der Rennstart. Wir waren immer vorne dabei, doch dann hat der Unfall von Dan uns alle Chancen auf ein gutes Resultat genommen. Trotzdem hat das BMW M Team RMG einen fantastischen Job gemacht und das Auto schnell wieder repariert. Dann habe ich in meinem zweiten Stint in der schnellen Mutkurve das Heck verloren und konnte es nicht mehr einfangen. Das war es dann.“