Maxime Martin nannte es „ziemlich verrückt“, aber dennoch gehört er zu den gerade einmal sieben der insgesamt rund 450 Teilnehmer der ADAC RAVENOL 24h Nürburgring, die sich in diesem Juni den 24h Dreierpack zumuten: Starts bei den drei großen europäischen 24-Stunden-Klassikern in Le Mans, auf dem Nürburgring und in Spa an drei aufeinander folgenden Wochenenden!

Neben dem Belgier sind dies sein #14 Mercedes-AMG GetSpeed-Teamkollege Luca Stolz, Loek Hartog aus den Niederlanden im #54 Dinamic-Porsche, der Italiener Mattia Drudi im #34 Walkenhost-Aston Martin und gleich drei BMW-Piloten: der Brasilianer Augusto Farfus, der Schweizer Raffaele Marciello und Kelvin van der Linde aus Südafrika im #98 Rowe-BMW.
Dabei ist Raffaele Marciello der einzige Fahrer, der vor dem „Eifel-Marathon“ sogar die Fahrzeugklasse wechselt und vom LMDh-Prototypen BMW M Hybrid V8 in den BMW M4 GT3 umsteigt. Die anderen sechs Piloten sitzen bei allen drei Rennen jeweils in einem GT3-Rennwagen. „Immer im gleichen Auto zu sitzen, ist natürlich positiv. Aber das Hauptthema sind die Reifen“, gibt Kelvin van der Linde zu bedenken. In Le Mans fuhr er auf Goodyear-Gummis, in der Eifel kommen Michelin-Pneus zum Einsatz und in Spa dann Pirelli-Reifen. „Jeder dieser Reifen ist anders, und da muss man sich fahrerisch ein bisschen anpassen“, sagt der zweimalige Sieger der 24h Nürburgring (2017 und 2022).

Reiseplan „so entspannt wie möglich“
Auch für Kelvin van der Linde ist der Dreierpack eine „Riesen-Herausforderung“. „Allerdings haben viele nicht im Kopf, dass wir Rennfahrer auch in anderen Rennserien am Start sind. Ich habe etwa jetzt schon fünf Rennen in den letzten acht Wochen bestritten“, sagt er. „Der Druck besteht immer darin, auf den Punkt seine Top-Leistung abzuliefern. Vor allem rund um diese drei 24-Stunden-Rennen bekommt man wenig Schlaf. Und nach so einem Rennen braucht man auch zwei, drei Tage, um sich zu erholen. Hier habe ich nach Le Mans noch viel Energie, mal sehen, wie das nächste Woche vor Spa sein wird.“
Um die Regeneration zu unterstützen, hat der Südafrikaner seinen Reiseplan zwischen diesen drei Klassikern „so entspannt wie möglich“ gestaltet. So ist er aus Le Mans nicht nach Hause, sondern direkt in die Eifel gereist und in der Nähe des Nürburgrings trainiert und seinen Akku aufgeladen. Nach den 24h Nürburgring geht es sofort weiter nach Belgien zu den 24 Stunden von Spa, die wie der legendäre „Eifel-Marathon“ Teil der International GT Series sind.
