Mercedes-AMG ohne Rennglück beim Eifelklassiker

[Herstellerinfo] Bei der 53. Ausgabe des ADAC RAVENOL 24h-Rennens am Nürburgring konnte Mercedes-AMG Motorsport die eigenen hohen Erwartungen trotz sehr guter Rennpace nicht erfüllen. Unter ungewohnt hochsommerlichen Bedingungen rund um die Nordschleife starteten die Mercedes-AMG GT3 #14 (Startplatz 3) und #17 (Startplatz 7) zunächst vielversprechend ins Rennen. Die Auftaktfahrer Maro Engel (GER) und Adam Christodoulou (GBR) konnten sich mit den beiden Performance-Fahrzeugen umgehend in der Spitzengruppe festsetzen.

Im Anschluss kam es nach rund 90 gefahrenen Minuten zu einem absoluten 24h-Novum: Ein flächendeckender Stromausfall verdunkelte die Boxen, Bildschirme und Tankanlagen, weshalb das Rennen mit einer roten Flagge für zweieinhalb Stunden unterbrochen werden musste. Beim Restart um 20 Uhr bewies GetSpeed erneut Renngeschick und blieb mit beiden Fahrzeugen in Schlagdistanz zur Spitze. Mit dem Einbruch der Dunkelheit und dem Wechsel auf Medium-Reifen konnten die Mercedes-AMG GT3 an Pace zulegen und die Lücke zur Spitze schließen.

Defekte verhindern gutes Resultat

Als die #14 kurz vor 1 Uhr auf einem Podestplatz liegend zum Boxenstopp kam, wurde ein Defekt am Antriebsflansch festgestellt. Der fehlende Vortrieb zwang das Fahrerquartett um Maro Engel, Maxime Martin (BEL), Fabian Schiller und Luca Stolz (beide GER) nach 41 Runden zur vorzeitigen Aufgabe.

Die #17 in der markanten „Purple Beast“-Livery fiel in der Nacht aufgrund einer Strafe für eine zu kurze Boxenzeit zwischenzeitlich zurück. Mit konstant guten Rundenzeiten kämpften sich Ralf Aron (EST), Lucas Auer (AUT), Adam Christodoulou (GBR) und Mikaël Grenier (CAN) bis in die Morgenstunden aber wieder auf Rang drei nach vorne.

Im weiteren Verlauf stellte Ralf Aron in seinem Stint Vibrationen fest, die sich als Folge eines Problems an der vorderen linken Radaufhängung herausstellten. Dadurch wurde auch der Unterboden in Mitleidenschaft gezogen, was letztlich eine konkurrenzfähige Weiterfahrt verhinderte. Für die letzte Runde ging Ralf Aron mit der #17 noch einmal auf die Strecke, zeigte den an diesem Wochenende rund 280.000 Zuschauern das „Purple Beast“ noch einmal in Aktion und sicherte sich die Punkte für die Herstellerwertung der Intercontinental GT Challenge.

Klassenpodium dank Blitz-Reparatur

Ein beeindruckendes Comeback legte die #11 von SR Motorsport by Schnitzelalm hin. Der Mercedes-AMG GT3 mit Christopher Brück, Jannes Fittje, Jay Mo Härtling und Kenneth Heyer (alle GER) am Steuer landete wenige Augenblicke nach dem ersten Boxenstopp im Kiesbett und fiel in der Folge weit zurück. Allerdings nutzte das Team die durch den Stromausfall ausgelöste Unterbrechung, um das Fahrzeug für den Restart wieder flott zu machen. Trotz der Rückschläge beendeten sie das Rennen mit einer ansonsten fehlerfreien Vorstellung auf Platz drei in der SP9 PRO-AM-Klasse und Rang 13 im Gesamtklassement. Der Mercedes-AMG GT4 #111 des Teams war von der Pole Position in der SP10-Klasse gestartet, sah nach einem Unfall in Runde 15 aber nicht die Zielflagge.

Stimmen nach dem Rennen

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Zunächst einmal Glückwunsch an SR Motorsport by Schnitzelalm zum dritten Platz in der Klasse. Wenngleich wir schon enttäuscht vom Nürburgring abreisen. Vor allem, weil wir uns definitiv eine Podiumsplatzierung ausrechnen konnten. Die 24h-Vorbereitungen zusammen mit GetSpeed waren hervorragend. Wir hatten mit beiden Fahrzeugen über die Distanz die Performance, um vorne dabei zu sein – was wir bis zu den Ausfällen auch gezeigt haben. Danke an unsere Fans für die Unterstützung und Glückwunsch an BMW sowie ROWE Racing zum Sieg.“

Maro Engel, Mercedes-AMG Team GetSpeed #14: „Wir haben sehr hart gearbeitet und uns gut vorbereitet. Wir waren lange in den Top 3 unterwegs und in Schlagdistanz zur Spitze. Rein von der Performance wäre mehr möglich gewesen. Deshalb ist es sehr schade, dass es so enden musste. „

Ralf Aron, Mercedes-AMG Team GetSpeed #17: „Wir haben bei diesen Bedingungen ein schwieriges Rennen erwartet. Dass es nicht einfach war, haben die vielen Zwischenfälle gezeigt. Wir hatten am Morgen einen richtig guten Stint, waren auf Platz drei und damit auf Podiumskurs. Dann wurden wir leider durch einen technischen Defekt ausgebremst. Aber das Team hat einen super Job gemacht, um das Auto wieder fitzubekommen. So konnte ich – auch für unsere Fans – zum Glück noch einmal rausfahren und die letzte Runde absolvieren.“