„Heute ist bei uns einiges schief gelaufen. Es hätte durchaus ein schwarzer Tag für das Team werden können“, stellte Teamchef Michael Bonk von Bonk motorsport nach Abschluss des achten Laufs der VLN fest. „Aber am Ende gab es doch noch den kleinen erwünschten Lichtblick und wir konnten feiern.“ Nach sieben Siegen von Alexander Mies/Michael Schrey in der BMW-Markencup-Klasse in Folge kam das Duo diesmal nur auf Platz drei ins Ziel. Doch das Ergebnis war gut genug. Die eingefahrenen Punkte reichten den beiden Bonk-Piloten, um ihre überlegene Spitzenposition in der BMW- und VLN-Tabelle zu verteidigen. Unter normalen Umständen ist Mies und Schrey die VLN-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen, die Chancen der Konkurrenten sind rein theoretischer Natur. „Die Krönung einer bisher überragenden Saison“, so Bonk.
Dabei hatte der Renntag alles andere als optimal begonnen. Im Zeittraining setzte Mies den BMW im Bereich Adenauer Forst neben die Strecke: „Ich habe wohl zu viel gewollt.“ Direkt nachdem das Unfallfahrzeug nach dem Training vor der Bonk-Box abgeladen wurde, begann die Mechaniker-Truppe mit der Reparatur und wurde pünktlich fertig. Zwei Minuten bevor die Boxengasse geschlossen wurde, rollte der BMW von Mies/Schrey in die Startaufstellung. Teamchef Bonk: „Kompliment an die Jungs. Es gab eine Menge am Vorderwagen zu reparieren. Sie haben gut und schnell gearbeitet.“
Die Fahrer waren vor dem Rennen nur noch verhalten optimistisch. Schrey: „Wir müssen wenigstens Dritter werden, aber das wird jetzt natürlich ganz schwer.“ Der nächste Dämpfer ließ gar nicht lange auf sich warten. Startfahrer Mies musste aufgrund eines technischen Problems in der ersten Runde auf der Strecke anhalten. Zum Glück ging es danach weiter, allerdings lag der Bonk-BMW auf dem letzten Platz seiner Klasse.
„Danach gab es nur noch eine Möglichkeit, um den Tag zu retten. Die beiden haben dann mit voller Attacke eine grandiose Aufholjagd gestartet. Das Auto sah zwar nach der Reparatur nicht mehr so schön aus, war zum Glück aber trotzdem noch recht schnell“, so Bonk. Kontinuierlich arbeitete sich das Duo nach vorn und lag vor der letzten Rennstunde schon wieder auf Rang drei. Mehr war aber an diesem Tag nicht mehr möglich. Nach dem Fallen der Zielflagge und kurzer Rechnerei stand fest, der Titel ist Mies/Schrey 2016 so gut wie nicht mehr zu nehmen. Mies: „Ein aufregender Tag mit einem glücklichen Ende. Nach meinem Ausritt hatte ich schon nicht mehr damit gerechnet.“ Schrey: „Es war heute ein Wechselbad der Gefühle. Zwischenzeitlich habe ich nicht mehr daran geglaubt, dass wir es heute schaffen. Umso größer war die Freude zum Schluss.“
Der Westfalen-BMW, den Jürgen Mayer, Michael Bonk und Daniel Abt fuhren, verlor durch eine Stop-and-go-Strafe viel Zeit. Trotzdem reichte es am Ende noch zu einem respektablen elften Platz im BMW-Markencup. Teamchef Bonk: „Das Auto ist ohne Probleme durchgefahren. Die Zeitstrafe hat eine bessere Platzierung verhindert. Es wäre mehr möglich gewesen.“
Der Hakro-Porsche 997 GT3 Cup mit Jens Moetefindt, Andreas Möntmann und Andreas Liehm am Steuer sah keine Zielflagge. Bonk: „Im Training lief der Hakro-Porsche noch gut, die gefahrenen Zeiten waren in Ordnung. Im Rennen ist dann ein Kühlwasserschlauch geplatzt. Schade, denn ein gutes Resultat war realistisch.“
Das Trio Raphael Hundeborn/Marc Legel/Roman Löhnert im Opel Astra OPC hatte keinen guten Tag erwischt. Im Rennen warf die Reparatur einer defekten Antriebswelle den Bonk-Opel weit zurück. Bonk: „Damit dürfte die Chance auf den Titel im Opel-Markenpokal weg sein. Das Team muss sich jetzt darauf konzentrieren, in den restlichen zwei Saisonläufen Platz zwei zu sichern.“
Der unter Bonk-Bewerbung in der Klasse V3 genannte Peugeot 306 von Achim und Jürgen Nett fiel nach einem Getriebeschaden vorzeitig aus.