Die Einstimmung auf das 24h-Quali-Wochenende und natürlich auf das eigentliche 24h-Rennen vom 25. Bis 28. Mai 2017 stand im Mittelpunkt der Pressekonferenz am Freitag (21. April). Vor großer Medien-Kulisse stellte Rennleiter Walter Hornung die Neuerungen beim 24h-Rennen vor und enthüllte das neue Logo des ADAC Zurich 24h-Rennens. Außerdem berichteten fünf Fahrer über den Stand ihrer Vorbereitungen für das größte Automobilrennen der Welt über die legendäre Nürburgring-Nordschleife. Abschließend gab RTL-Nitro-Senderchef Oliver Schablitzki Auskunft über das nochmals erweiterte Sendeformat der Mammut-Übertragung, die 2017 über 26 Stunden betragen soll.
Maro Engel (#3, Mercedes-AMG GT3)
„Pole Position, schnellste Rennrunde und letztlich der Sieg – das war vergangenes Jahr sicherlich das bis dato erfolgreichste Wochenende meiner Karriere. Deshalb gibt es für mich nichts schöneres, als im Mai beim diesjährigen 24h-Rennen die # 1 tragen zu dürfen. Das ist eine Ehre für mich. Na klar, wir sind diesmal die Gejagten. Doch es gibt so viele starke Fahrzeuge und Fahrerpaarungen, dass ich nicht von vorne herein sagen kann, wer Favorit ist. Dafür ist das Level insgesamt einfach viel zu hoch. Wir müssen uns auf unseren Job konzentrieren, dann können wir auch diesmal wieder mit um den Sieg kämpfen. Die Balance zu finden zwischen Schnellfahren, aber gleichzeitig auch das Risiko zu kalkulieren ist hier ganz wichtig. Für mich ist das 24h-Rennen am Nürburgring sowieso das härteste Autorennen der Welt.“
Jörg Bergmeister (#44, Porsche 991 GT3R)
„Bisher läuft es für uns ganz gut. Ich hoffe, dass es für Falken im Ziel des 24h-Rennens genauso aussieht, denn ein Gesamtsieg beim 24h-Rennen fehlt mir noch. Wir sind diesmal mit neun Werksfahrern und zwei Nachwuchspiloten am Start, die sich auf drei Fahrzeuge verteilen. Eingesetzt werden die Autos von den Teams Manthey, Frikadelli und Falken – damit sind wir gut aufgestellt. Wie stark wir wirklich sind, ist schwer zu sagen. Bei den bisherigen beiden VLN-Rennen sind wir absolut voll gefahren – mehr geht nicht. Wir haben dieselben Rundenzeiten wie Ende vergangenen Jahres mit der gleichen BoP erzielt. Jetzt liegt es an den anderen zu zeigen, was sie können. Die Regeländerungen waren für uns relativ problemlos umsetzbar. Grundsätzlich gehen sie in die richtige Richtung, nämlich dahin, den Autos Downforce wegzunehmen. Meiner Meinung nach hätte man noch extremer vorgehen können, um die Autos noch weiter einzubremsen, denn schnell sind wir immer noch.“
Pierre Kaffer (#28, Audi R8 LMS)
„Bislang hat es für mich bei diesem Rennen noch nicht ganz zum Sieg gereicht, doch wir arbeiten daran. Für mich als Jungen aus der Eifel gibt es nichts schöneres, als hier mit einem Audi beim 24h-Rennen an den Start zu gehen. Dieses Jahr haben wir uns beim Land-Team besonders viel vorgenommen und dafür hart gearbeitet. Wir werden alles dafür geben, hier zu gewinnen. Die beiden ersten VLN-Rennen waren schon sehr, sehr spannend. Ich denke, da haben Porsche und wir schon viel gezeigt. Ich freue mich schon sehr auf das 24h-Rennen und werde es in vollen Zügen genießen, angefangen mit der Einführungsrunde, wo die Fans entlang der Nordschleife uns Fahrer lautstark anfeuern – das ist schon sehr speziell.“
Chris Mamerow (#38 Bentley Continental GT3)
„Wir versuchen aus unserem Paket das Beste herauszuholen, zählen aber sicherlich nicht zu den Topfavoriten, da wir von allen Marken mit dem ältesten Auto unterwegs sind. Mit Abt-Sportsline und der Kooperation mit Bentley sind wir mit viel Erfahrung bestückt – auch was die Fahrer betrifft. Natürlich war der rechtsgelenkte Bentley zunächst eine große Umstellung für mich, und ich habe am Anfang in Kurven nicht nur die Curbs getroffen, sondern auch einige Male die Grasnarbe geküsst. Doch man gewöhnt sich an alles. Durch den Turbo hat das Fahrzeug einen guten Vortrieb, in langsamen Kurven ist es allerdings sehr behäbig. Doch jedes Fahrzeug hat seine Vor- und Nachteile. Insgesamt macht es aber viel Spaß, den Bentley zu bewegen.“
Bruno Spengler (#20, BMW M6 GT3)
„Für mich gibt es hier noch viel zu lernen, denn auf der Nürburgring-Nordschleife bin ich ja noch ein „Rookie“. Das ist aber auch das Schöne am Motorsport, dass der Lernprozess nie aufhört. Bisher bin ich hier mit einem GT3-Auto nur die beiden VLN-Rennen eins und zwei gefahren und muss erst meinen Rhythmus finden – aber es wird von Runde zu Runde besser. Die richtigen Herausforderungen, wie das Fahren im Verkehr, oder die Einschätzung des Wetters kommen aber erst im 24h-Rennen. Es gibt für mich also noch jede Menge Steigerungspotential, doch alles braucht seine Zeit, besonders auf dieser Strecke. Unser Auto ist grundsätzlich nicht schlecht, aber es gab bei den ersten beiden VLN-Rennen dieses Jahres ein Paar Faktoren, wo wir ganz einfach Pech hatten. Deshalb waren die Ergebnisse nicht ganz so wie gewünscht.“
Walter Hornung (Rennleiter ADAC Zurich 24h-Rennen und 24h-Qualirennen)
„Das 24h-Quali-Rennen hat sich auf jeden Fall etabliert. Wir sammeln wertvolle Erkenntnisse durch dieses Rennen, an dem dieses Jahr erstmals über 100 Fahrzeuge teilnehmen. Das Quali-Rennen ist auch deshalb wichtig, da vor dem 24h-Rennen nur zwei VLN-Läufe stattfanden und wir Techniker noch ein paar Werte für die BoP brauchen. Mit der Technik-Kommission geben wir uns alle Mühe, eine Balance herzustellen. Das hat bisher auch sehr gut geklappt, diese Ausgeglichenheit hätte es sonst so nicht gegeben. Ich denke, da sind wir auf einem guten Weg.“
„Beim 24h-Rennen 2017 gibt es einige Neuerungen: Neben dem Reifenreglement ist die Aerodynamik und die Fahrhöhe der GT3-Autos geändert worden. Die Fahrzeuge müssen jetzt auf 70 Millimeter Höhe eingestellt werden, was sich auch bemerkbar macht, wie wir gerade von den Fahrern gehört haben. Daneben sind in der Frontscheibe der Fahrzeuge neue Positionsanzeigen angebracht, die beim Quali-Rennen am Sonntag bei den Top-Ten-Fahrzeugen blinken.Jeder Zuschauer kann so leicht erkennen, welche Fahrzeuge sich unter den zehn Schnellsten im Gesamtklassement befinden. Beim Quali-Rennen werden außerdem nochmal 15 Startplätze für das Top-30-Qualifying beim 24h-Rennen ausgefahren.“
Oliver Schablitzki (Senderchef RTL Nitro)
„Wir haben 2016 mit fast 26 Stunden Livesendung einen Rekord aufgestellt. Das Rennen war spannend, und wir konnten unseren Marktanteil um 50 Prozent steigern. Und das gegen die Champions-League und die Formel 1 in Monaco! Das war schon toll. Das war auch einer der Gründe, warum wir gesagt haben, dass wir das weiter betreiben müssen. Ich glaube, es kann in diesem Jahr noch besser werden. Wir setzen auch diesmal größtenteils auf unser bewährtes Team mit den bekannten Namen und Gesichtern, wollen aber der Nachberichterstattung mehr Zeit geben. Deshalb werden wir diesmal 26 Stunden und 20 Minuten ausstrahlen, das wäre nochmal ein neuer Rekord, doch der ist eher sekundär. Neu im Team ist dieses Jahr Laura Wontorra, die ihre Bewährungsprobe in Sachen Motorsport-Berichterstattung feiern wird. Natürlich werden wir auch dieses Jahr von Zeit zu Zeit zur Formel 1 nach Monaco schalten, um die Zuschauer auch dort auf dem Laufenden zu halten – das ist eine tolle Unterstützung, die wir da von RTL bekommen“.