„Beim Adenauer Racing Day versuchen wir jedes Jahr die Stadt auf den Kopf zu stellen – und das ist uns bisher auch ganz gut gelungen“, sagt Rennleiter Walter Hornung im Vorfeld der größten Motorsportveranstaltung der Welt. Das fünftägige Rennsport-Spektakel in der Eifel beginnt traditionell am Mittwoch ab 16:00 Uhr mit dem „Schaulaufen der Meister“ durch die Adenauer Innenstadt. Die über 1.000 Jahre alte Johanniterstadt am Fuße des Nürburgrings empfängt auch diesmal Fahrer und Fans in einem farbenfrohen und motorsportlich geschmückten Stadtbild. „Für uns ist diese Veranstaltung ganz, ganz wichtig, weil wir Motorsport leben wollen, weil wir Nürburgring leben wollen und das damit auch dokumentieren“, sagt Andrea Thelen, die Vorsitzende des Gewerbevereins.
Die 2015 begonnene Aktion der „rot-weiß“ lackierten Bordsteine rund um den Marktplatz und den Kreisel am Ortseingang wurde auch in diesem Jahr wiederholt. Die Optik der Randsteine soll an die „rot-weiß“ lackierten Curbs des Nürburgrings erinnern. „Zusätzlich wurden auf dem Marktplatz wie im Vorjahr etliche Flaggen von Großveranstaltungen gehisst und entlang der Hauptstraße sorgen übergroße schwarz-weiß karierte Zielflaggen für Rennsport-Feeling mitten in der Stadt“, betont Thelen.
Adenau wird zur Motorsport Metropole
Im Herzen von Adenau herrschte auch heute wieder Volksfeststimmung. Bei idealem Wetter (20 Grad und teilweise Sonnenschein) hatten sich über 3.000 begeisterte Fans entlang der Hauptstraße, die über den Marktplatz führt, versammelt, um ab 16:00 Uhr die Ankunft der 25 Rennfahrzeuge unterschiedlicher Couleur, und die anschließende Fahrervorstellung mitzuerleben. Diese fand wie immer auf der großen Showbühne statt, die seit letztem Jahr zentral auf dem Marktplatz aufgebaut ist. „Für alle Fans, die unsere Stadt besuchen wollen hat der Gewerbeverein Adenau auch diesmal wieder seinen kostenlosen Shuttle-Service eingerichtet, der ab 14:30 Uhr alle halbe Stunde bis zum Veranstaltungsende gegen 18:30 Uhr mit zwei Bussen entlang der DSK-Route im Einsatz ist“, betont Andrea Thelen.
Pünktlich um 15:30 Uhr hatte sich der aus allen Klassen bestehende Corso über die Nordschleife in Bewegung gesetzt. Ab der Ausfahrt Breitscheid ging es unter Polizei-Geleit weiter über die Hauptstraße bis zum Marktplatz.
Überraschungsgast Walter Röhrl
Noch bevor die Veranstaltung begonnen hatte erlebten die Zuschauer allerdings eine faustdicke Überraschung, denn plötzlich stand kein geringerer als der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl auf der Bühne: „Ich war heute zu Filmaufnahmen auf der Nordschleife und wurde danach eingeladen zum Adenauer Racing Day zu kommen, wo ich bislang noch nie war“, sagte Röhrl unter dem Jubel der Fans. „Es ist toll, dass die ganze Region hier mit dem 24h-Rennen lebt“, freute sich die Rallye-Ikone und erzählte in humorvoller Weise aus seinem bewegten Leben.
24h- und WTCC-Stars stimmen die Fans ein
Anschließend begrüßte Moderator Olli Martini zunächst das Starterfeld der WTCC und der ETCC. Alle WTCC-Piloten saßen anschließend wie jedes Mal an einer langen Tafel und erfüllen Autogramm- und Foto-Wünsche. Auch Lokalmatadorin Sabine Schmitz schaute kurz vorbei und begrüßte ihre letztjährigen Kollegen. „Schade, ich wäre auch diesmal gerne wieder in der WTCC gestartet, doch mein Team ALL-INKL. setzt in dieser Saison nur ein Auto für Rob Huff ein, deshalb muss ich schweren Herzens zuschauen“.
In einer zweiten Gesprächsrunde standen die 24h-Starter Rede und Antwort: „Die Stimmung hier ist der Wahnsinn“, sagt Mercedes-AMG-Pilot Sebastian Asch # 47. „Ich bin jedes Jahr begeistert von dem Starterfeld, das hier in die Stadt rollt. Das gibt´s nur in Adenau und macht Megalaune auf das 24h-Rennen“, sagt der Schwabe. „Wenn das Rennen genauso gut läuft, wie diese Veranstaltung hier, bin ich zufrieden“.
BMW-Fahrer Timo Scheider # 43 sieht es ähnlich: „Geil, das ist Adenau so wie es sein soll. Letztes Jahr war ich leider nicht dabei und ich muss ganz ehrlich gestehen – ich habe das alles hier vermisst“.
Audi-Pilot Mike Rockenfeller # 5 steht in der Menge und staunt: „Ich bin gerade erst gekommen und muss die Stimmung erst mal auf mich wirken lassen. Dies alles hier ist typisch Nürburgring, denn es war schon immer so, dass man hier die Nähe zu den Fans ganz besonders spürt. Marcel Fässler und ich waren heute mit dem Mountain-Bike auf der Nordschleife und haben live erlebt, was für einen Aufwand die Fans betreiben – das ist schon toll“.