Mit dem ersten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring wurde am vergangenen Samstag (24. März 2018) der Count-down zum 24h-Rennen endgültig gestartet: Nun zeigen die Mannschaften, die sich um die prestigeträchtige Krone im Eifelmarathon streiten werden, zum ersten Mal die Zähne. Und die Vorzeichen auf eine spannende Fortsetzung der 24h-Historie stehen gut. Denn beim Saisonauftakt konnten drei hoch interessante Mannschaften mit ihren Podiumsplatzierungen Ausrufezeichen setzen. So feierten die 24h-Rekordsieger von Manthey Racing mit der 2018er-Version des Porsche 911 GT3 R auf Anhieb die Pole und den Rennsieg: Kevin Estre (FRA), Earl Bamber (NZL) und Laurens Vanthoor (BEL) holten mit 8:03,70 Min. am Morgen die Trainingsbestzeit und wurden nach vier Stunden auch als Führende abgewinkt. Hinter ihnen landete das neu formierte Audi Sport Team BWT. Hinter diesem Rennstall verbirgt sich das Berliner Mücke Team um den langstreckenerfahrenen Peter Mücke: Markus Winkelhock (Schorndorf) und Nico Müller (Schweiz) lagen am Ende in ihrem Audi R8 LMS 51,838 Sekunden hinter den Spitzenreitern und konnten sich knapp gegen das nur 2,117 Sekunden abgeschlagene Trio von Falken Motorsport behaupten. Für das Werksteam des Reifenherstellers hatten der Österreicher Klaus Bachler und sein Ockenheimer Kollege Sven Müller mit intelligenter Reifenwahl und guter Renntaktik das Podium herausgefahren. Der nächste VLN-Lauf findet am 7. April 2018 statt – nur eine Woche vor dem großen 24h-Prolog beim ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen.
Bei den Rennsiegern des VLN-Auftakts herrschte am Ende Jubelstimmung. „Großartig, endlich mein erster Sieg auf der Nordschleife“, freute sich Earl Bamber über den Erfolg. Auch für Vanthoor, der im Zeittraining mit einer Zeit von 8:03,070 Minuten die Bestzeit fuhr, war es ein Premiere. Der Belgier feierte den ersten Porsche-Sieg seiner Karriere: „Endlich, darauf habe ich mehr als ein Jahr warten müssen. Und dann noch mit ‚Grello‘ in der Grünen Hölle – grandios.“ Das Manthey-Trio dominierte das Geschehen an der Spitze über die komplette Distanz. „Ein Spaziergang war es dennoch nicht“, sagte Estre. „Die Nordschleife ist immer eine Herausforderung und es wird garantiert nie langweilig.“ Auch das neue Audi Sport Team BWT, das sich in diesem Jahr zum ersten Mal dem Wettbewerb in der Eifel stellt, freute sich über den gelungenen Einstand. „Ich bin zum ersten Mal im Mücke-Team an den Start gegangen und bin begeistert“, sagte Audi-Werkspilot Nico Müller. „Das Auto war perfekt vorbereitet und wir hatten wirklich ein gutes Rennen.“ Hinter dem Spitzentrio belegte das Audi Sport Team Land Rang vier. Den besten Mercedes-AMG GT3 fuhr das Mercedes-AMG Team HTP auf Platz fünf. Schnellster BMW M6 GT3 war die Startnummer 98 von ROWE-Racing. Damit beendeten alle vier deutschen Automobilhersteller in der GT3-Klasse das Rennen in den Top 10.
In dieser Saison ist die GT3-Klasse SP9 erstmals in drei Unterkategorien unterteilt, die einzeln gewertet werden. Die Gesamtsieger des Laufs gewannen die Professional-Wertung. Erste Gewinner der neuen SP9-Premium-Wertung sind Steve Jans und Marek Böckmann im Porsche 911 GT3 R des GIGASPEED Team GetSpeed Performance. „Super, dass es auf Anhieb geklappt hat“, freute sich Böckmann. „Das macht Lust auf mehr und lässt uns für die nächsten Rennen hoffen.“ Lobende Worte fand Jans für seinen neuen, permanenten Teamkollegen. „Unser Speed war gut und wir waren konkurrenzfähig. Marek hat einen tollen Job gemacht. Wir harmonieren sehr gut, sowohl auf als auch neben der Rennstrecke.“ Die SP9-Masters-Wertung entschieden Henry Walkenhorst, Rudi Adams und Andreas Ziegler im BMW M6 GT3 für sich.
Den schnellsten Cup-Porsche pilotierten Marcel Hoppe, Moritz Kranz und Tim Scheerbarth für Mühlner-Motorsport. Als Sieger der Gruppe H wurden Olaf Beckmann, Peter Hass und Volker Strycek mit dem kultigen Opel Manta geehrt. Beste Piloten der VLN-Produktionswagen-Klassen waren Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils mit dem Porsche Cayman des Pixum Team Adrenalin Motorsport.
Erste Tabellenführer der Saison 2018 sind Bamber / Estre / Vanthoor. Als Sieger der Klasse SP9, mit 19 Gegnern, sicherten sie sich 9,75 Punkte für die Fahrerwertung. Zweite sind Yannick Fübrich und David Griessner als Sieger der BMW M235i Racing Cup-Klasse (9,74 Punkte) vor Carsten Knechtges und Marcel Manheller (9,71 Punkte), die im Manheller-Racing-BMW die Klasse V4 für sich entschieden.