Kurz vor dem Start der 24-Stunden wartet ein ganz besonderes Highlight auf die Fans an der Nordschleife. Motorsport-Legende und Hans-Joachim Stuck fährt mit dem Porsche 956 C aus den 1980-Jahren eine Runde über Nordschleife. Begleitet wird er dabei von Timo Bernhard im Porsche 919 Hybrid Evo, der das Fahrzeug erstmals vor Publikum präsentiert. Sowohl Porsche als auch Timo Bernhard, Hans-Joachim Stuck und beide Rennwagen verbinden große Geschichten mit dem Nürburgring und der Nordschleife.
Der Nürburgring als zweite Heimat
„Für mich ist das wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest“, sagt Hans-Joachim Stuck stolz. „Der Nürburgring ist meine zweite Heimat und hier eine Runde mit dem Porsche 956 C zu fahren, wenn auch nur langsam, ist eine ganz besondere Ehre. Ich werde jeden einzelnen Meter genießen“, erzählt Striezel im Vorfeld der Ehrenrunde. Der Porsche 956 C ist jener Prototyp, der von 1982 bis 1984 alle Titel in der Sportwagen-WM holte und den Streckenrekord auf der Nordschleife hält.
„Als ich im Jahr 1985 zu Porsche kam, begriff ich, warum diese Autos unschlagbar waren. Es gab keine Getriebe-Probleme, die Bremsen waren super, und mit dieser unheimlichen Downforce konnte man extrem viel Tempo mit in die Kurven nehmen. Das Auto klebte förmlich am Asphalt. Für mich ist es Weltklasse, mit dem 956 noch einmal um die Nordschleife fahren zu dürfen. Das ist emotional kaum zu toppen“, setzt Stuck fort.
Eine ganz große Ehre
„Das ist wirklich etwas ganz Besonderes“, freut sich Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard, der den Porsche 919 Hybrid Evo pilotiert. „Eine großartige Gelegenheit, auch für die Fans, diese schönen und erfolgreichen Autos einmal live erleben zu können“, erzählt Bernhard weiter. Die Evo-Version des Porsche 919 Hybrid befindet sich in diesem Jahr auf der „919 Tribute Tour“, bei der mit 1.41,770 Minuten ein neuer Streckenrekord auf dem Grand-Prix-Kurs in Spa-Francorchamps aufstellt wurde.
Der Porsche 919 Hybrid Evo ist seiner Zeit voraus
Wie der 956 war auch der Porsche 919 Hybrid der innovativste Rennwagen seiner Zeit. Der von 2014 bis einschließlich 2017 erfolgreich in der Sportwagenweltmeisterschaft WEC eingesetzte LMP1 wird angetrieben von einem kompakten Zweiliter-V4-Turbobenziner in Kombination mit zwei verschiedenen Energierückgewinnungssystemen. Zum einen wird Bremsenergie von der Vorderachse in elektrische Energie umgewandelt, zum anderen treibt der Abgasstrom eine 130.000 Umdrehungen pro Minute flinke Turbine an und generiert so weitere elektrische Energie. Diese wird in einer flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterie zwischengespeichert. Während der Verbrenner die Hinterachse antreibt, speist der Batteriestrom einen E-Motor an der Vorderachse. So verfügt der 919 beim Beschleunigen über Allradantrieb – und sammelt im Abgastrakt bereits wieder Energie ein.
Basis für die Vorbereitung des Rekordwagens 919 Evo war der siegreiche 2017er Rennwagen. Die komplette Hardware des Antriebsstrangs blieb unangetastet. Hinzu kamen Entwicklungen, die bereits für die WEC 2018 stattgefunden hatten, aber nach dem Ausstieg aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft Ende 2017 brachlagen sowie spezifische aerodynamische Modifikationen.
Auf der Nordschleife werden die beiden Rennwagen von einem Safety-Car geführt und lassen den Start- und Zielbereich aus, weil sich dort das Feld für die 24 Stunden formiert.