[Teaminfo] Manthey-Racing hat das diesjährige ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Richard Lietz, Patrick Pilet, Frédéric Makowiecki und Nick Tandy waren die siegreichen Piloten im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 912. Schlussfahrer Makowiecki überquerte nach 135 absolvierten Runden als Erster den Zielstrich und sicherte dem Team aus Meuspath nahe des Nürburgrings damit den sechsten Gesamtsieg beim größten deutschen Automobilrennen nach den Erfolgen zwischen 2006 und 2009 sowie 2011.
War die 46. Ausgabe des 24h-Rennens Nürburgring noch bei trockenen, teils sonnigen Bedingungen gestartet worden, ging sie bei starkem Regen und Nebel zu Ende. Wegen der widrigen Verhältnisse musste der Wettbewerb nach zwanzigeinhalb Stunden sogar für eine Stunde und 45 Minuten unterbrochen werden. Kurz zuvor war die Nummer 912 noch durch eine Stop-and-go-Strafe über drei Minuten und 32 Sekunden für einen Code-60-Verstoß auf Platz zwei zurückgefallen. Der entstandene Rückstand von über zwei Minuten war durch den Neustart jedoch egalisiert worden, sodass die beiden Erstplatzierten bei der Wiederaufnahme anderthalb Stunden vor Schluss direkt hintereinander lagen.
Es folgte ein rundenlanger Zweikampf zwischen dem Mercedes mit der #4 und Makowiecki im Manthey-Porsche. 70 Minuten vor Rennende setzte der französische Porsche-Werksfahrer zum entscheidenden Manöver an: Im Bereich Mercedes-Arena auf dem Grand-Prix-Kurs schob sich Makowiecki in Front. Wie das Team beim finalen Boxenstopp blieb der 37-Jährige in seinem Doppelstint fehlerlos, sodass die Nummer 912 letztlich mit 26,413 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten abgewinkt wurde.
Für die von der Pole-Position gestartete Nummer 911 dagegen endete das Rennen wegen eines Unfalls schon nach zehn Stunden: Im Zuge eines Überrundungsmanövers rutschte Romain Dumas im Bereich Schwalbenschwanz auf verschmutzter Fahrbahn in die Streckenbegrenzung. Dumas blieb bei dem Crash unverletzt. Bis dahin hatten der vormalige Le-Mans-Gesamtsieger und seine Werksfahrer-Kollegen Kévin Estre, Laurens Vanthoor und Earl Bamber lange in Führung gelegen.
Vanthoor hält seit diesem Wochenende den neuen Rundenrekord auf der 25,378 Kilometer langen Anbindung des Nürburgrings: Mit einer Rundenzeit von 8:09,105 Minuten im legendären „Grello“ löste er im Top-30-Qualifying am Samstagabend seinen Teamkollegen Kévin Estre ab, der den Rekord seit 2014 inne hatte.
In einem ereignisreichen Rennen leistete die Startnummer 12 von Manthey-Racing eine kleine Aufholjagd. Die Deutschen Lars Kern und Otto Klohs sowie der norwegische Porsche Young Professional Dennis Olsen und der Schweizer Philipp Frommenwiler hatten durch einen unfallbedingten Reparaturstopp viel Zeit verloren. Die Paarung erkämpfte schlussendlich Gesamtrang 18 und verbesserte sich damit um zwei Positionen gegenüber ihrem Startplatz
Nicolas Raeder (Geschäftsführer Manthey-Racing): „Ein ganz großes Dankeschön an die gesamte Truppe, und damit meine ich sowohl alle Manthey-Mitarbeiter wie auch alle Beteiligten von Porsche, die dieses Projekt möglich gemacht haben. Ich bin unheimlich glücklich und superstolz, und auch Olaf Manthey ist stolz auf uns, was einiges bedeutet. Wir sind sehr froh darüber, die Historie von Manthey-Racing ehrenvoll fortzuführen.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 GT3 R #912): „Das war ein ganz harter, aber immer fairer Kampf an der Spitze, und ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Mit einem Reifenschaden waren wir zwar schlecht ins Rennen gestartet, haben uns aber von Runde zu Runde gesteigert. Das Auto war im Trockenen und im Regen perfekt abgestimmt, sodass wir bis zum Schluss pushen konnten.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Es war ein starkes Rennen von uns. Wir lagen immer in Führung und haben keinen Fehler gemacht. Am Ende ist Romain beim Überrunden über Öl oder Dreck auf der Strecke gefahren. So hat er das Auto verloren. Das war schon sehr hart, aber so ist Rennsport.“
Otto Klohs (Porsche 911 GT3 R #12): „Am Ende war es ein versöhnliches Rennen für uns. Dass wir durch einen Unfall fünf Runden verloren haben, schmerzt uns natürlich. Wenn wir diese fünf Runden rausrechnen, wären wir da gewesen, wo wir sein wollten, nämlich in den Top Ten.“