Ein Stück Nürburgring

„Adenau – ein Stück Nürburgring“ heißt der Slogan der Rennstadt am Ring. Und genau dieses Motto verkörpert jedes Jahr der Adenauer Racing Day. Die über 1.000 Jahre alte Johanniterstadt am Fuße des Nürburgrings empfing auch dieses Jahr wieder Fahrer und Fans der größten Motorsportveranstaltung der Welt in einem farbenfrohen und motorsportlich geschmückten Stadtbild. Denn auch bei der 47. Auflage des Langstrecken-Klassikers durch die „Grüne Hölle“ gilt: Das fünftägige Rennsport-Spektakel in der Eifel beginnt traditionell am Mittwoch ab 16:00 Uhr mit dem spektakulären Fahrzeug-Corso der rund 30 Rennboliden durch die Adenauer Innenstadt. „Um vom Nürburgring reibungslos nach Adenau und nach Veranstaltungsende wieder zurück zum Ring zu kommen fahren die DSK-Busse jetzt schon ab Mittwoch, das ist dieses Jahr neu“, sagt Peter Friedrich vom Gewerbeverein Adenau.
Die vor fünf Jahren begonnene Aktion der rot-weiß lackierten Bordsteine rund um den Marktplatz und den Kreisel am Ortseingang wurde auch diesmal wiederholt. „Die den Nürburgring-Kerbs nachempfundene Optik gehört beim Adenauer Racing Day einfach zum Stadtbild“, betont Peter Friedrich. „Neben den vom Gewerbeverein beauftragten Malern und Lackierern hat auch so mancher Anwohner selbst zu Farbe und Pinsel gegriffen“, lobt er die Bürger der 3.000 Seelen-Gemeinde im Herzen der Hocheifel.
Heißer Empfang bei sommerlichen Temperaturen
Wie jedes Jahr herrschte auch diesmal wieder Volksfeststimmung in der Adenauer Innenstadt. Über 3.000 begeisterte Motorsport-Fans aus aller Welt hatten sich bei herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen von annähernd 30 Grad entlang der Hauptstraße versammelt, um die rund 30 Rennfahrzeuge unterschiedlicher Klassen zu empfangen und die anschließende Fahrervorstellung mitzuerleben. Diese fand wie immer auf einer großen Showbühne statt, die zentral auf dem Marktplatz aufgebaut war. Pünktlich um 16.00 Uhr hatte sich der aus allen Klassen bestehende Fahrzeug-Korso über die Nordschleife in Bewegung gesetzt. Ab der Ausfahrt Breidscheid ging es unter Polizei-Geleit weiter über die Hauptstraße bis zum Marktplatz, wo die attraktiven Renn- Boliden von den Fans aus nächster Nähe betrachtet und bewundert werden konnten. Die dazugehörenden Fahrer genossen einmal mehr die einzigartige Atmosphäre in der Stadt und die Begeisterung der Zuschauer. Eng umlagert gaben sie Autogramme, standen für Selfies zur Verfügung und verteilten allerlei Fan-Artikel. Souvenirs gab es übrigens auch bei den Vorführungen der Sportholzfäller des Stihl-Timbersports-Teams. Wer wollte konnte sich an deren Stand selbst einen „Chip“ mit dem original 24h-Logo absägen.
WTCR-Pilot Benjamin Leuchter: „Ein Traum geht in Erfüllung“
Auf der großen Showbühne begrüßte unterdessen Moderator Olli Martini zunächst die Fahrer des FIA-Tourenwagen-Weltcups (WTCR), die im Rahmen des ADAC TOTAL 24h-Rennens ihre fünfte Saisonrunde mit insgesamt drei Wertungsläufen über die legendäre Nürburgring-Nordschleife austragen. Zum „Klassentreffen“ der WTCR-Piloten, die an einer langen Tafel Platz genommen hatten und eifrig Autogramme schrieben, gehörte auch der Duisburger Benjamin Leuchter, der als einziger Deutscher im 27-köpfigen Teilnehmerfeld, einen Volkswagen Golf GTI TCR (#33) vom Team SLR-Volkswagen an den Start bringt.
„Ich war vor zwei Jahren schon einmal hier, damals aber als 24h-Teilnehmer. Dieses Jahr als WM-Pilot an der Tafel der WTCR-Teilnehmer Platz nehmen zu können ist natürlich toll – da bekommt der Adenauer Racing-Day für mich nochmal eine ganz andere Wahrnehmung. Mit der Teilnahme an der WTCR geht für mich ein Traum in Erfüllung, deshalb genieße ich die Stimmung hier in der Stadt und die Begeisterung der Fans umso mehr“, betonte Leuchter. Angesprochen auf seine Chancen bei den drei Meisterschaftsläufen auf der Nürburgring-Nordschleife meinte Leuchter: „Mein Teamkollege Johan Kristoffersson und ich waren in Zandvoort beide auf dem Podest. Dieses Hochgefühl und diese positive Stimmung im ganzen Team nehmen wir natürlich mit hier her. Deshalb glaube ich sollte es möglich sein, hier unter die ersten zehn zu fahren. Sollte es regnen, was ich den Fans natürlich nicht wünsche, sind meine Chancen auf ein Top-Ergebnis noch größer“.
Markus Winkelhock: „Schöner kann es nicht beginnen“
Anschließend gehörte die Bühne den 24h-Piloten, die in einer zweiten Gesprächsrunde einzeln vorgestellt wurden. „Ich bin jetzt das zehnte Mal hier und Jahr für Jahr aufs Neue von der einmaligen Atmosphäre begeistert, denn es gibt einfach nichts, das mit Adenau vergleichbar ist“, schwärmt Audi-Pilot Markus Winkelhock (#14). „In Spa gibt es etwas Ähnliches, doch nirgends kommt man als Fan so nah an die Autos und die Fahrer. Und das Ganze bei diesem Wetter – schöner kann ein 24h-Rennen nicht beginnen“. Auch BMW-Fahrer Martin Tomczyk (#42) ist voll des Lobes: „Die Stimmung in der Stadt ist klasse wie immer. Ich bin solch eine Parade ja gewohnt vom letzten Wochenende in Le Mans, doch ich muss sagen die Nürburgring-Fans sind echt spezieller und es macht wahnsinnig viel Spaß, hier zu sein.“ Auch Ferrari-Pilot Daniel Keilwitz (# 11) ist begeistert: „Nach einem Jahr Pause freue ich mich sehr mit dem Wochenspiegel-Ferrari wieder hier zu sein, denn dieses Rennen und alles drum herum ist für mich zweifellos das schönste Event im Jahr.“