Dass ganz besondere Fahrzeuge vor dem eigentlichen Start zum ADAC TOTAL 24h-Rennen in einem Corso um die Nordschleife fahren, hat eine lange Tradition. Der Veranstalter will damit auch während der diesjährigen Startaufstellung für Unterhaltung der Zuschauer entlang der 25,378 km langen Strecke sorgen. In diesem Jahr besteht der Corso aus über 200 Fahrzeugen verschiedener Marken.
Das erste Fahrzeug der „besonderen Art“ dreht bereits um 13:30 Uhr seine Ehrenrunde um die Nürburgring-Nordschleife. Manch ein Fan wird die blau lackierte flache Flunder erst im letzten Moment wahrnehmen, denn der Volkswagen ID.R kommt auf leisen Sohlen daher. Der fünffache 24h-Sieger Romain Dumas hat mit diesem Fahrzeug Anfang Juni die schnellste jemals gefahrene Runde eines Elektrofahrzeugs auf der Nordschleife gedreht und präsentiert den Renner nun mit einer „Ehrenrunde“ den 200 000 Fans entlang der „Grünen-Hölle“.
Um 14:50 Uhr wird es bunt in Punkto Farben- und Markenvielfalt, denn ein Corso mit über 200 Fahrzeugen unterschiedlicher Marken setzt sich um die 25,378 km lange Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nürburgring-Nordschleife in Bewegung. Die kilometerlange Karawane besteht aus 40 Aston-Martin, 40 Toyota, 6 Toyota Supra die alle einen Buchstaben auf dem Dach tragen, deren Kombination in der Luftaufnahme das Wort „Toyota“ ergibt. Dazu kommen 55 Hyundai, 40 BMW, 20 Audi und 5 Mini – darunter auch X-Raid-Modelle.
Als Schlussfahrzeug des Mammut-Corsos umrundet ein Audi R8 LMS „ohne Lenksäule“ die Nordschleife. Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um einen Technologieträger, der von Rahel Frey gesteuert wird. Das gemeinsame Projekt der beiden Firmen Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co KG und Phoenix-Racing wurde am Freitag im Phoenix-Shop auf dem ring-boulevard der Presse vorgestellt.
Die von der Paravan GmbH verwendete Technologie „Space Drive“ ist nicht neu – sie wurde bereits vor 17 Jahren für Menschen mit Handicap entwickelt und besitzt eine Straßenzulassung. Bislang wurde das sogenannte „Steer-by-Wire-System“ allerdings noch nie in einen Rennwagen eingebaut. Dafür wurde das Fahrzeug mit einem speziellen „Force-Feedback-Lenkrad ausgestattet. Die Übertragung der Lenkbefehle erfolgt dort nicht mehr mechanisch, sondern innerhalb von Millisekunden über Kabel (Steer-by-Wire) durch elektrische Impulse. Der von Phoenix-Racing umgebaute R8 ohne Lenksäule hat also keine mechanische Verbindung mehr zwischen Lenkrad und Achse. Der GT3-Rennwagen ist das erste Fahrzeug seiner Art, das vom Deutschen Motorsport Sport Bund (DMSB) zugelassen wurde.