[Teaminfo] Nach dem Doppelausfall beim fünften VLN-Lauf konnte das Team Max Kruse Racing bei der sechsten Veranstaltung des Jahres zurückschlagen und trotz widrigster Bedingungen einen klaren Klassensieg mit dem „Güldenen Leuchter“ und den Piloten Andreas Gülden sowie Benjamin Leuchter einfahren. Komplettiert wurde der Erfolg durch den dritten Rang des „Junior-Autos“ mit Jasmin Preisig und Loris Prattes.
Die bisherige VLN-Saison des Teams Max Kruse Racing gleicht einer Achterbahnfahrt. Drei punktelosen Rennen zu Saisonbeginn folgte ein grandioser Doppelsieg, der wiederum von einem enttäuschenden Totalausfall bei VLN5 abgelöst wurde. Umso akribischer bereitete sich die Mannschaft des Fußball-Profis, der mittlerweile in der türkischen Erstliga spielt, auf den sechsten Saisonlauf vor, um auf jeden Fall die Zielflagge zu sehen. Dabei spielte der Wettergott wieder einmal Roulette, denn bereits beim morgendlichen Qualifying wechselten sich Regenschauer und trockene Passagen ab. Unter diesen unsteten Bedingungen gingen die Besatzungen beider Autos kein Risiko ein. Andy Gülden fuhr in der #10 gleich zu Beginn nur wenige Runden, die allerdings lange Zeit für die Pole Position in der Klasse reichten. Erst kurz vor Schluss wurde „Lord Schleife“ bei nun besseren Bedingungen auf den zweiten Platz verwiesen. Die beiden Youngster Jasmin Preisig und Loris Prattes ließen in der #819 ebenfalls große Vorsicht walten und qualifizierten sich für dem vierten Startplatz.
Direkt am Start, bei dem es wiederum stark regnete, ließ Benny Leuchter sein großes Können aufblitzen und ging sofort in Führung. Der Duisburger konnte in seinem Stint mit starken Rundenzeiten einen großen Vorsprung herausfahren, den Andy Gülden nach dem Fahrerwechsel bloß noch verwalten musste. Dabei wurden ihm allerdings einige Steine in den Weg gelegt, denn nicht nur das Wetter, das immer wieder mit schlechter Sicht und Starkregen überraschte, sondern auch ein defekter Scheibenwischer machte dem Routinier das Leben schwer. Gülden, der gerüchteweise die Nordschleife auch mit verbundenen Augen bewältigen könnte, ließ sich davon nicht beeindrucken und fuhr den Sieg in der Klasse TCR sicher nach Hause.
Dahinter kämpften Jasmin Preisig und Loris Prattes um ihre Chance auf das Podium. Loris Prattes ließ nach dem Start unter den Mischbedingungen Vorsicht walten und ging kein Risiko ein. Jasmin Preisig hingegen konnte im Anschluss die Lücke zum Drittplatzierten schließen und ihn überholen. Auch von einem leichten Einschlag in die Leitplanke ließ sich die Schweizerin nicht beirren. Dabei halfen ihr auch die extrem starken Boxenstopps der Mannschaft von Max Kruse Racing. Prattes, der die #819 für den Schluss-Stint wieder übernahm, legte bei extrem nassen Streckenbedingungen noch einmal nach und fuhr einen derart großen Vorsprung auf den Verfolger heraus, dass auch eine 80-sekündige Zeitstrafe wegen eines Überholfehlers nicht mehr am dritten Rang rütteln konnte.
Neben dem sportlichen Geschehen stand für das Team Max Kruse Racing an diesem Wochenende auch die Begegnung zweier Power-Sportlerinnen im Fokus, denn die Torhüterin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Almuth Schult vom VFL Wolfsburg war zu Gast. Die derzeit verletzte Top-Fußballerin und die Rennfahrerin Jasmin Preisig tauschten sich vor Ort über ihre Sportarten aus. Dabei konnte das Team Max Kruse Racing der Nationalspielerin einen tiefen Einblick in den Motorsport geben. Als Höhepunkt nahm Almuth auf dem „heißen Sitz“ des Renntaxis Platz und ließ sich von Jasmin Preisig im Renntempo über die Nordschleife pilotieren. Während des Rennens war die Fußballerin hautnah beim Team. Ebenfalls anwesend war ein Filmteam von Volkswagen, das diese Begegnung in einem Video thematisieren wird.
Stimmen nach dem Rennen
Benny Leuchter: „Was für ein Rennen! Wir sind zum Sieg geschwommen, das waren genau unsere Bedingungen. Der Start-Stint hat mir mega Spaß gemacht und ich konnte mich mit den großen Autos herumbalgen. So entstand der große Abstand, den Andy dann super verwaltet hat. Das ganze Team machte einen absoluten Top-Job und traf stets die richtigen Entscheidungen, was unter diesen Bedingungen wirklich nicht einfach war. Dass wir am Ende in der Gesamtwertung auf Platz 19 rangieren, zeigt, wie stark wir an diesem Tag waren. Der dritte Rang unserer Junioren in der TCR- Klasse rundet diesen Renntag perfekt ab.“
Andy Gülden: „Das war ein geiles Rennen. Benny hat am Start eine mega Leistung abgeliefert. Ich musste unseren dreiminütigen Vorsprung dann nur noch verwalten, war sehr zärtlich zum Auto und habe Sprit gespart. Dabei habe ich die Eifel im Nassen wirklich genossen! Als kleines Highlight fiel unser Scheibenwischer schon früh im Rennen aus, was die Fahrt bei diesen schwierigen Bedingungen recht abenteuerlich machte.“
Jasmin Preisig: „Es war ein sehr turbulentes Rennen. Ich persönlich hatte ja einmal auf gutes Wetter gehofft, aber so ist das hier nun mal. Das war echt schwierig heute und für mich auch das erste Mal mit Slicks im Regen. Ich hatte auch einmal einen kleinen Abstecher ins Grüne, aber es ist alles heil geblieben. Loris hat den dritten Platz dann sicher nach Hause gefahren. Dass der „Güldene Leuchter“ den Klassensieg geholt hat, ist für uns als Mannschaft natürlich mega toll!“
Loris Prattes: „VLN 6 ist nun auch in den Büchern. Ich war top vorbereitet. In den ersten Trainings hatten wir noch ein paar kleine Probleme am Auto, die das Team aber toll gemeistert hat. Im Qualifying kam mir dann leider immer wieder eine Gelbphase in die Quere, sodass ich meine besten Sektoren nicht zusammen bekommen habe. Im Rennen dann konnte ich anfangs unter den Mischbedingungen nicht ganz den Speed mitgehen, fühlte mich dann bei extrem nassen Bedingungen aber wieder sehr wohl. Das waren wirklich schwierigste Bedingungen da draußen und absolut nicht einfach. Trotzdem konnte ich mit guten Rundenzeiten den dritten Platz nach Hause fahren. Vielen Dank an das ganze Team!“