Das 48. ADAC 24h-Rennen ist ein ganz besonderes, denn 50 Jahre nach der ersten Austragung 1970 sind wegen der Hygienemaßnahmen in Folge der Covid-19-Pandemie erstmals keine Fans an der Nordschleife zugelassen. Bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Event sprachen mit René Rast (Audi) und Martin Tomczyk (BMW) der aktuelle und der ehemalige DTM-Champion, Mercedes-Pilot Fabian Schiller und Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R) unter anderem über die ungewohnten Umstände.
Rene Rast (Land-Audi #29)
„Nach den beiden DTM-Wochenenden hier am Ring, wo wir jedes Mal eine andere Streckenvariante gefahren sind, muss ich diesmal aufpassen, den Abzweig auf die Nordschleife nicht zu verpassen. Ohne Zuschauer ist das diesmal natürlich ein ganz anderes Rennen als sonst, denn die Fans machen das Flair dieser Veranstaltung aus. Sie stehen in der Einführungsrunde nicht dicht an dicht am Streckenrand und jubeln uns zu. In der Nacht sieht man keine Lagerfeuer, keine Leuchtreklamen und hat keinen Grillgeruch in der Nase – das ist sehr schade. Doch wir müssen akzeptieren, wie es ist, und sind froh, hier überhaupt fahren zu können.“
Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW #42)
„Die letzten 24h-Rennen waren sensationell, sowohl für die Fahrer als auch für die Zuschauer. Die Bedingungen in diesem Jahr sind anders. Damit müssen wir umgehen. Mir wäre ein normales Rennen mit Zuschauern und mehr Verkehr lieber. Was die Wetterprognosen angeht: Ich bin hier schon durch dichten Nebel gefahren und auch bei Eis. Da ist mir Regen schon lieber als der Nebel. Aber es ist und bleibt eine Herausforderung, das weiß jeder. Gerade, wenn man nachts um 3.00 Uhr aufstehen und dann bei strömendem Regen einen Doppelstint fahren muss. Da geht es dann nicht um jede Sekunde, sondern darum, heil durch die Nacht zu kommen.“
Fabian Schiller (Getspeed-Mercedes-AMG #9)
„Hier bei diesem Rennen darf man niemanden unterschätzen. Wir waren immer sehr, sehr stark und sind gut aufgestellt, aber das letzte Kräfteverhältnis ist schwer einzuschätzen. Wir legen den Fokus auf uns selbst, müssen die Reifenmischungen kennenlernen, bei Regen, Feuchtigkeit und den unterschiedlichen Temperaturen, um dann mit diesen Erfahrungen bestmöglich ins Rennen zu starten. Im Rennen werden wir dann nach zwei, drei Stunden sehen, wo wir stehen. Es geht nicht primär darum, das schnellste Auto auf der Strecke zu haben, sondern als Team zusammenzuarbeiten und auf Dauer die besten Ergebnisse zu erzielen. Das wird am Ende den großen Unterschied machen.“
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R)
„Hinter uns liegen ereignisreiche Tage und Stunden liegen hinter uns. Nach den positiven Corona-Tests von Le Mans sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass das Personal, das in Le Mans war, nicht zum Nürburgring geht. Mit dieser Entscheidung haben wir uns vor eine Herausforderung gestellt, aber wir haben es doch zusammen mit den Teams gut hinbekommen und konnten auch ein paar Fahrer wieder aktivieren. Leider mussten wir aber gerade den #911 Grello von Manthey zurückziehen, aber immerhin können alle anderen sieben Autos fahren. Der Austausch zwischen den Fahrern und Teams ist sehr gut. So konnten alle innerhalb von wenigen Stunden eingearbeitet werden. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das Ding hier rocken werden.“