GetSpeed startet die Nordschleifen-Offensive

[Teaminfo] Mit einem starken Aufgebot startet GetSpeed Performance am 27. März 2021 beim Saisonauftakt der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS). Das Team aus dem Gewerbepark am Nürburgring setzt beim ersten Rennen der Saison drei Mercedes-AMG GT3 ein. Die Speerspitze bilden Maximilian Götz, Daniel Juncadella und Raffaele Marciello im Fahrzeug mit der Startnummer #2. Auf der #8 wechseln sich die drei Franzosen François Perrodo, Emmanuel Collard und Matthieu Vaxiviere ab. Einen Neuzugang gibt es im Mercedes-AMG GT3 von Janine Shoffner: Mit Moritz Kranz steigt einer der schnellsten Bronze-Fahrer der NLS in die GT3-Klasse auf.

„Die Winterpause war lang, umso mehr freuen wir uns, dass es nun endlich wieder losgeht“, sagt Teamchef Adam Osieka. „Beim ersten Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie haben wir ein starkes Lineup am Start – mit unterschiedlichen Zielen. Die #2 ist unser Performance-Fahrzeug. Maximilian, Daniel und Raffaele starten zur Vorbereitung auf das 24h-Rennen. Hier zählt jeder Nordschleifen-Kilometer, um für den Langstreckenklassiker Daten zu sammeln. Auf der #9 begrüßen wir Neuzugang Moritz, der zusammen mit Janine die komplette Saison bestreiten wird. Beide haben ein Auge auf den Titel in der Am-Kategorie der SP9-Klasse geworfen. In der #8 sind neben Matthieu, der für uns ebenfalls beim 24h-Rennen am Start ist, auch François und Emmanuel im Boot, die aufgrund von Terminüberschneidungen 2021 nur vereinzelt dabei sein können. Bei NLS 2 und NLS 3 stoßen dann mit Jules Gounon und Dirk Müller zwei ausgemachte GT3-Experten zu unserem Team hinzu, die zusammen mit Matthieu und dem Nordschleifen-Spezialisten Fabian Schiller ein zweites Performance-Fahrzeug beim 24h-Rennen besetzen. Ich denke, wir sind sehr gut aufgestellt.“

„Unsere Devise ist Durchfahren“, sagt Götz, der zuletzt im November im Rennauto gesessen hat. „Man muss sich erst einmal einschießen, den Rhythmus finden und Vertrauen zum Fahrzeug aufbauen. Daher werden wir es nicht übertreiben und die Erwartungen sind dementsprechend nicht allzu hoch. Die Bedingungen werden vermutlich ein Pokerspiel, weil es noch recht kalt sein dürfte. Auf jeden Fall freue ich mich sehr, die Jungs von GetSpeed wieder zu sehen. Wir haben nach dem 24h-Rennen im September noch eine Rechnung offen und ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder dabei zu sein.“

Zwei Debütanten im GetSpeed-Aufgebot 2021

Daniel Juncadella ist neu im GetSpeed-Aufgebot. Der 29-jährige Spanier gewann 2012 die Formel-3-Euroserie. Von 2013 bis 2019 bestritt er insgesamt 94 Rennen in der DTM, holte einen Sieg und drei Pole-Positions. 2013 und 2014 war er zudem Formel-1-Testfahrer. Seit 2016 ist Juncadella sporadisch in der Nürburgring Langstrecken-Serie unterwegs. Bei seinem zweiten Rennen – damals noch zur Erlangung der DPN – holte er einen Klassensieg im Toyota GT 86. „2020 kam ich Corona-bedingt leider nur beim 24h-Rennen zum Einsatz – jetzt freue ich mich auf eine tolle Saison mit GetSpeed“, sagt Juncadella. „Das Team ist vor allem auf der Nordschleife extrem stark und ich habe sehr gute Teamkollegen. Natürlich arbeiten wir bei den ersten NLS-Einsätzen auf das 24h-Rennen hin. Trotzdem gehe ich immer mit dem Ziel zu gewinnen an den Start. Ich habe im vergangenen Jahr unglaublich viele Runden auf der Nordschleife im Simulator gedreht. Jetzt kann ich endlich die Grüne Hölle wieder real unter die Räder nehmen.“

Sein erstes Rennen im Mercedes-AMG GT3 bestreitet Kranz, der in den vergangenen Jahren in der NLS in der GT4- und Porsche-Cup-Klasse am Start war. Auf sein Konto gehen nicht weniger als 40 Klassensiege, seit 2013 ist der 33-Jährige im Nordschleifen-Championat dabei. „Der Sprung von dem Cup-Porsche auf den GT3-AMG dürfte nicht viel größer sein als seinerzeit vom GT4 in den Cup-Porsche. Trotzdem bin ich sehr gespannt, was mich erwartet“, sagt er. „Die Aerodynamik eines Rennfahrzeugs zu nutzen, habe ich bei meinen Einsätzen im LMP3 bereits gelernt. Das gilt es jetzt auf die Nordschleife zu bringen. Ich werde den Test am Freitag vor dem Rennen intensiv nutzen und bin dann zuversichtlich, dass mir zusammen mit Janine ein gutes Ergebnis gelingt.“

Erst Weltall, dann wieder Grüne Hölle

Dass John Shoffner sich 2021 nicht zusammen mit seiner Ehefrau Janine im Mercedes-AMG GT3 abwechselt, hat einen direkten Zusammenhang mit dem neuen Fahrzeugsponsor Axiom Space. Das Weltraum-Struktur-Unternehmen aus den USA begleitet Privatleuten auf der Reise zur internationalen Raumstation ISS – vom Training bis zum Flug selber. Für Shoffner ist dies ein wahr gewordener Lebenstraum und er bereitet sich derzeit gewissenhaft als Backup-Missionspilot für Ax-1 vor, die erste vollständig private Mission der Geschichte zur ISS, die für 2022 geplant ist. „Schon als Kind habe ich davon geträumt, einmal ins All zu fliegen“, sagt Shoffner. „Nun wird dieser Traum Wirklichkeit. Dafür werde ich meine zweite große Leidenschaft, das Rennfahren, ein Jahr lang pausieren.“