Manthey-Racing zum 25. Geburtstag: Aufstiegsgeschichte

[Werksinfo] Kaum zu glauben aber wahr: Manthey-Racing feiert in diesem Jahr Jubiläum. 25 Jahre gibt es das Unternehmen aus Meuspath nun, das 1996 von Rennfahrer und Nordschleifen-Legende Olaf Manthey gegründet wurde. Von Beginn an war das Team mit dem Sportwagenhersteller Porsche verbunden – eine Erfolgsstory seit 25 Jahren. 2013 verschmolz Manthey sein Unternehmen mit der Raeder Automotive GmbH, im gleichen Jahr festigte Porsche die erfolgreiche Zusammenarbeit mit einer 51-prozentigen Mehrheitsbeteiligung, die seither sogar weiter ausgebaut wurde. Unter der Führung der Miteigentümer Nicolas und Martin Raeder beschäftigt Manthey-Racing inzwischen rund 200 Mitarbeiter. Sie zeichnet unter anderem für die Einsätze der Porsche 911 RSR des Werksteams in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) sowie des als „Grello“ bekannten 911 GT3 R in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und beim ADAC TOTAL 24h-Rennen verantwortlich.

„Als ich 1996 Manthey-Racing gegründet habe, war diese Entwicklung der Firma keinesfalls absehbar“, blickt Olaf Manthey heute zurück. „Dank des großen Einsatzes aller Beteiligten und ihrer Liebe zur Präzision, auf die es im Motorsport nun einmal ankommt, konnten wir Porsche von uns überzeugen. Heute besitzt der Sportwagenhersteller sogar die Mehrheitsanteile an Manthey-Racing, das macht mich stolz.“ Olaf Manthey wusste sein Lebenswerk gut aufgehoben, als er die Zügel schließlich aus der Hand gab: „Auch die Entscheidung, das Geschäft 2013 in die Hände von Nicki und Martin Raeder zu legen, hat sich als goldrichtig erwiesen: Sie führen das Unternehmen genau in meinem Sinne weiter – professionell, aber bodenständig und mit sehr viel Herzblut. Ich freue mich darauf, die Entwicklung von Manthey-Racing auch in Zukunft von der Seitenlinie aus aktiv begleiten zu dürfen.“

Schon bevor der Bonner Olaf Manthey sein eigenes Team auf die Beine stellte, genoss der Name Manthey im Motorsport einen sehr guten Ruf: Neben seinem Schnauzbart war der Rennfahrer vor allem für furchtlose, oftmals von spektakulären Driftwinkeln begleitete Tourenwagen-Einsätze bekannt. An das Steuer eines 911-Rennwagens fand der versierte Techniker 1990 erst im Alter von 35 Jahren. Seine Liebe zu den anspruchsvollen Heckmotor-Sportwagen entbrannte dabei auf den zweiten Blick. Noch in der gleichen Saison trug sich Manthey als erster Champion in die Geschichte des Porsche Carrera Cups ein. Es war der erste und einzige Titel in der aktiven Karriere des zweifachen DTM-Vizemeisters.

1996 setzte Manthey nach 22 gewonnenen Läufen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring einen langgehegten Plan um und stieg mit seinem neu gegründeten Rennstall in den Porsche Supercup ein. Bereits im ersten Jahr sprang für die junge Truppe bei dem im Rahmen der Formel-1-Events ausgetragenen Championat Platz vier in der Teamwertung heraus. 1997 schloss sich eine Siegesserie an, die in der Markenpokal-Topserie bis heute keinen Vergleich kennt: Viermal in Folge sicherte sich Manthey zusammen mit dem Niederländer Patrick Huisman die Fahrer- und Teamwertung des Supercups. Der Beginn einer beachtenswerten Erfolgsgeschichte. im gleichen Jahr feierte Manthey mit einem 911 GT3-R sein Debüt in Le Mans – standesgemäß mit einem Sieg in der GT Klasse. Ein Jahr später zog das Team von Rheinbreitbach nach Meuspath am Nürburgring um. Bald rückten der Sportwagenhersteller und der Rennstall näher zusammen: 2006 übertrug Porsche Motorsport die Einsätze des UPS Porsche Junior Teams an Manthey-Racing. In der selben Saison setzten die Eifelaner gemeinsam mit Porsche Motorsport auch den neuen Porsche 911 GT3 RSR erstmals ein. Mit Erfolg: Der Start beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps führte direkt zum Klassensieg.

Sechs Siege beim 24h-Rennen: Eine Macht am Ring

Inzwischen hatte sich Manthey auch der Herausforderung gestellt, das ADAC TOTAL 24h-Rennen auf der Hausstrecke zu gewinnen. Dreimal scheiterte das Unterfangen knapp. 2006 gelang der Durchbruch mit einem in Gelbgrün lackierten 911 GT3-MR – so wie auch 2007, 2008 und 2009 mit dem „Dicken“, einem 911 GT3 RSR. 2010 gelang fast die Sensation: Der von Manthey für Porsche Motorsport eingesetzte 911 GT3 R Hybrid führte das 24-Stunden-Rennen lange an und musste erst kurz vor Schluss wegen einer gebrochenen Ventilfeder aufgeben. 2011 blieb Manthey-Racing bei dem Nordschleifen-Klassiker wieder ungeschlagen. Bei allen fünf Siegen zählte Timo Bernhard zur Fahrercrew, je vier Mal waren Marcel Tiemann sowie die späteren Le Mans-Sieger Marc Lieb und Roman Dumas mit von der Partie. 2018 folgte Sieg Nummer sechs mit einem grell-gelben 911 GT3 R, den die Fans längst als „Grello“ ins Herz geschlossen haben. Bis heute war kein anderes Team bei diesem Rennen erfolgreicher.

Seit 2013 unterstützt Manthey-Racing die GT-Werkseinsätze von Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und fuhr gleich im ersten Jahr mit dem 911 RSR einen weiteren Klassensieg in Le Mans ein. 2015 eroberte die Partnerschaft alle WM-Titel in der GTE Pro-Wertung – ebenso wie in der „Super-Saison“ 2018/2019, ein dritter Le-Mans-Erfolg in Form eines Doppelsiegs inklusive.

Heute ist Manthey-Racing gesundes Unternehmen mit vier Geschäftsbereichen. Das Spektrum reicht von Motorsporteinsätzen für Porsche in der WEC und auf der Nürburgring-Nordschleife über die Veranstaltungen der Porsche Racing Experience by Manthey-Racing und das Porsche Service Zentrum in Meuspath bis hin zur weltweiten Unterstützung von Kundenteams. Hinzu kommen eigene Projekte wie die Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) sowie die Entwicklung von „MR“-Paketen für Porsche GT-Renn- und Serienmodelle.

„Wir haben die Philosophie von Olaf Manthey nach dem Zusammenschluss unserer beiden Firmen gerne fortgeführt, denn sie entsprach auch unserer Denke bei Raeder Motorsport“, betont Nicolas Raeder, Geschäftsführer und Miteigentümer von Manthey-Racing. „Mit Porsche als Partner und Anteilseigner hat unser Unternehmen eine aufregende Entwicklung genommen. Auch in Zukunft wollen wir weiter wachsen und auf dem Know-how aufbauen, das wir uns im Motorsport erworben haben.“