Partnerschaft für Sicherheit: Official Cars von Audi

„Der Schiedsrichter ist Luft“, sagt ein alter Regel-Merkspruch im Fußball. Gemeint ist, dass der Unparteiische sich aus dem Spielgeschehen heraushalten muss. Ganz ähnlich verhält es sich im Motorsport: Fahrzeuge, die die Rennleitung im laufenden Rennen auf der Strecke einsetzt, sollen das Geschehen auf keinen Fall behindern oder beeinflussen. Die Piloten von Intervention und Medical Car müssen deshalb nicht nur über viel Rennstrecken-Erfahrung verfügen. Sie benötigen auch ein adäquates Arbeitsgerät mit Genen, die aus dem Motorsport stammen. Für die sorgt beim ADAC TOTAL 24h-Rennen der Partner Audi Sport GmbH: Mit einer Flotte von 13 Official Cars unterstützt der Automobilhersteller den Klassiker auf der Nordschleife. Der Aufwand, der dafür betrieben wird, ist hoch – und wird gerechtfertigt durch das hohe Maß zusätzlicher Sicherheit, das mit ihrer Hilfe auf der Rennstrecke gewährleistet werden kann.

Das Rückgrat der Flotte bilden zehn Audi A6 Avant 50 TDI. Die Kombi-Modelle sehen zwar zwischen den Spoiler-bewährten Rennwagen auf der Strecke nahezu brav aus, haben es aber in sich: 286 PS leistet der Sechszylinder-Diesel – und sorgt damit für genügend Vortrieb, um im Renngeschehen „mitschwimmen“ zu können. Denn das ist an den wenigen Stellen der Nordschleife notwendig, wo sich die Sicherungsfahrzeuge nicht abseits der Ideallinie bewegen können. Eingesetzt werden sie entweder als Medical Car oder – als besonders sicherheitsrelevanter Institution – als Intervention Car. Auf letzteren sind über 30 Fachleute beim 24h-Rennen und dem 24h-Qualirennen im Zweischichtbetrieb im Dienst, eingesetzt jeweils im Dreierteam als „schnelle Eingreiftruppe“. Sie eilen den Marshals an der Strecke zur Hilfe, um etwa Code-60-Passagen zu sichern, schirmen langsame Abschleppverbände ab und ermöglichen durch ihre Sicherungsmaßnahmen manchmal auch die sichere Reparatur defekter Leitplanken. Zuständig für die Koordination der Official Cars ist Ralf Arnold. Er plant auch in Absprache mit dem jeweiligen Leiter der Streckensicherung die Besetzung der Intervention Cars und erklärt, dass „die eingesetzten Fahrzeuge so leistungsfähig sind, dass sie annähernd Renntempo erreichen. Es kommt durchaus vor, dass ein Intervention Car ein Fahrzeug aus den kleineren Klassen auf der Döttinger Höhe überholen könnte. Aber das wäre natürlich nicht Sinn der Sache.“ Diese Leistungsfähigkeit erreichen übrigens erst recht die weiteren Official Cars aus dem Hause Audi: ein Audi RS 5 Coupé, dessen 2,9 Liter-V6-Turbo 450 PS produziert sowie zwei Audi R8 Coupé, die es mit ihrem V10-Motor auf 620 PS bringen. Sie werden etwa als „Race-Management“-Fahrzeuge vom Rennleiter oder dem Leiter der Streckensicherung in vielen Situationen eingesetzt. So zum Beispiel als Führungsfahrzeug vor dem Feld in der Einführungsrunde.

Serienfahrzeug wird durch umfangreiches Equipment zum Intervention Car

Im Namen der Sicherheit legt sich 24h-Partner Audi enorm ins Zeug, denn die Vorbereitung der Official Cars ist perfekt auf den Einsatzzweck eingerichtet: Lichtbrücke auf dem Dach, Vorbereitung für die Funkgeräte, Flashlights und natürlich eine spezielle Fahrzeugfolierung sind bereits vorhanden, wenn die Schlüssel bei der Anlieferung am Nürburgring übergeben werden. „Die Montage und Vorbereitung der Verkabelung durch Audi und ist wirklich vorbildlich“, beschreibt Ralf Arnold. „Am Ende müssen wir die Fahrzeuge fast nur noch mit Funkgeräten ausrüsten und die Go-Pro-Kameras einstecken.“ Sein Ansprechpartner ist Timo Bareiss, Koordinator für die Safetycars bei Audi Sport customer racing: „Für den Umbau der Fahrzeuge auf die entsprechenden Einsatzgebiete benötigen die Mechaniker bei Audi Sport customer racing in Biberach zwischen zwei und vier Tagen“, verrät er. Das jeweilige Fahrzeug wird durch den Veranstalter aber noch weiter bestückt: Im Falle der Intervention Cars gehören dabei neben erwartbaren Gegenständen – etwa einem Flaggensatz, Ölbindemittel, Feuerlöcher und Funkgeräten – auch eher unerwartete Einsatzmittel, wie etwa ein Laubbläser, um Ölbindemittel schnell von der Strecke zu bekommen.

„Overnight“-Service am Rennwochenende

Vorbildlich ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit aber nicht nur im Vorfeld des 24h-Rennens. Auch während 24h- und Qualirennen kümmern sich Fachleute von Audi um die Official Cars, denn der Hersteller verfügt über eine Werkstatt im nahe gelegenen Meuspath. „Während der Rennwochenenden stehen unsere Mechaniker ständig bereit und sorgen dafür, dass die Official Cars im Top-Zustand sind“, erläutert Audi Ansprechpartner Timo Bareiss. „Das betrifft nicht nur eine tadellose Optik. Auch gegebenenfalls nötige Reparaturen können wir vor Ort ausführen.“ Und dieser Service funktioniert vorbildlich, wie sich Ralf Arnold erinnert: „Wenn es mal ein technisches Problem gab oder ein Offical Car eine Schramme abbekommen hatte, hat Audi immer wieder toll reagiert. Da wurden schon über Nacht Defekte weggezaubert und Reparaturen durchgeführt, um die Einsatzfähigkeit zu garantieren.“