Attila Tassi war der Mann der Stunde bei der zweiten Runde der FIA WTCR in Portugal. Der Ungar in Diensten des deutschen Teams All-inkl.com Motorsport holte als jüngster Pilot aller Zeiten im zweiten Rennen des Wochenendes den Sieg und erhielt auch noch die Trophäe für die schnellste Rennrunde des Wochenendes. Der Sieg im ersten Heat ging an den amtierenden Meister Yann Ehrlacher (Cyan Racing Lynk&Co). Weniger glatt lief es für den einzigen deutschen Piloten im Weltcup, Luca Engstler. Er kam im ersten Rennen nicht über Rang 12 hinaus und fiel im zweiten Lauf aus. Meisterschaftsführender bleibt auch nach der zweiten Runde Engstlers Teamkollege Jean-Karl Vernay (FRA), der nach punktelosem ersten Lauf im zweiten Heat aufs Podium fuhr.
Lynk-Dreifachsieg in Lauf eins
Der amtierende WTCR-Champion Yann Ehrlacher holte sich in Lauf eins seinen ersten Sieg der Saison, nachdem er Polesetter Gabriele Tarquini am Start überholt hatte. Der Cyan-Pilot führte anschließend vor seinem Onkel, Yvan Muller, sowie Santiago Urrutia ein Lynk-&-Co-Trio an, während Tarquini mit einem Reifenschaden ausschied. „Der Rennstart war gut“, sagte Ehrlacher anschließend. „Ich wusste, dass ich ihn in der ersten Kurve überholen muss, um das Rennen zu gewinnen, und das habe ich geschafft.” Der Start geriet insgesamt turbulent, nachdem Girolami ins Heck von Norbert Michelisz rauschte. Der Hyundai berührte daraufhin den Honda von Attila Tassi, der dadurch von der Strecke geschoben wurde. Vernay wurde ebenfalls in das Chaos verwickelt und beschädigte sich seinen Reifen vorne rechts. Girolami schied danach aus, aber auch die beiden anderen brachten das Rennen im Anschluss nicht zu Ende. Auch beim Restart nach der fälligen Safety-Car-Phase verteidigte Ehrlacher die Führung. Nachdem der zunächst noch zweitplatzierte Tarquini in der neunten Runde aufgeben musste, konnte der Champion den Sieg vor den Markenkollegen Muller und Urrutia nach Hause fahren und so den Dreifachsieg für Lynk & Co perfekt machen.
Tassi gewinnt nach Monteiro-Drama Lauf zwei
Für Lokalmatador Tiago Monteiro lief es im zweiten Rennen des Wochenendes gar nicht nach Plan. Im Training eroberte er den zweiten Startplatz und überrumpelte Polesitter Esteban Guerrieri, der einen schlechten Start erwischt hatte. Der Portugiese führte so vor heimischer Kulisse, als ein früher Safety-Car-Einsatz notwendig wurde: Mikel Azcona war nach einer Berührung mit Tom Coronel hart in eine Leitplanke einschlagen. Doch nachdem er beim Restart die Führung verteidigte, verlor er doch noch den sicher geglaubten Sieg, als sich seine Motorhaube löste und ihn an die Box zwang. In der Folge fand sich All-Inkl.com-Pilot Atilla Tassi (HUN) als Spitzenreiter wieder, der sich gegen ein Hyundai-Trio wehren musste: Jean-Karl Vernay, Norbert Michelisz und Gabriele Tarquini jagten den 22-Jährigen in den letzten fünf Runden, blieben aber erfolglos: Mit seinem Sieg machte sich der Honda-Piloten zum jüngsten Sieger in der WTCR-Geschichte. „Es war ein tolles Rennen“, bilanzierte Tassi. „Zu allererst tut es mir wirklich leid für Esteban und noch mehr für Tiago. Es ist ein Déjà-Vu. Vor zwei Jahren in Vila Real passierte dasselbe, nur andersherum. Dennoch: Dies ist mein erster Sieg in der FIA WTCR, und ich bin sehr glücklich. Auch wenn es schon vor zwei Jahren hätte passieren können. Am Ende bekommt man das, was man verdient.”