Die Fans sind wieder da: „Das ist wie nach Hause kommen”

Pünktlich zum 50. Geburtstag der 24h Nürburgring sind die Campingplätze rund um die Nordschleife endlich wieder geöffnet und die Zeltstädte der Fans in vollem Umfang aufgebaut. Die Emotionen sind groß, die Ambitionen der Zuschauerinnen und Zuschauer noch größer. Neben selbstgebauten Tribünen gibt es eigene Cateringzelte, gezimmerte Terrassen und Kühlwagen im Großformat. Speisekarten und Getränketheken rahmen Gesprächskreise und Tanzflächen ein, in der Luft liegt ein Gemisch aus Benzinduft und Grillgeruch. Auch wenn die Marken, für die man die Daumen drückt oder das Getränk sich unterscheiden, sind sich alle einig: Es ist sensationell endlich wieder am Ring zu sein!

Teilweise kommen die Camperinnen und Camper seit mehr als zwanzig Jahren an die Nordschleife. Für viele ist es immer wieder wie nach Hause kommen. Nach der Pause durch die Corona-Pandemie noch mal mehr. Häufig fällt im Zusammenhang mit den Nordschleifenfans das Wort Familie. „Man sieht sich zwar nur einmal im Jahr, aber wenn man sich sieht – dann Vollgas! Die pure Freude“, so ein Fan aus Monschau. Gemeinsam wird ein buntes Zuhause auf Zeit geschaffen, das jeweils mit Flaggen, Bannern und Stickern verziert wird. Die Freude über die Rückkehr zur Nordschleife nach zwei Jahren Zwangspause kann man überall sehen, riechen, schmecken und fühlen. Nach Corona sind sich alle einig, dass es nichts Schöneres gibt, als hier gemeinsam die Woche zu verbringen und mit der „Familie” das Rennen zu genießen. Für viele ist es neben dem ersten Rennen nach zwei Jahren auch das erste große Event nach Corona. Ein Grund mehr für die überschäumende Freude, die so manches hochgezapfte Pils übertrifft.

Leidenschaft für den Motorsport verbindet

Die Leidenschaft für den Motorsport und das Rennen verbindet aber auch abseits der Nordschleife. Während der Pandemie haben viele Freunde sich getroffen und zusammen die TV-Übertragung oder den Livestream der 24h-Rennen angesehen. Das hat aber natürlich durch Corona nicht bei allen geklappt. „Das tut im Herzen weh, wenn man nicht dabei ist“, erklärt der Chef von einem kroatischen Fanclub.

Für die meisten hat sich zum Glück nichts verändert. Die Plätze sind die gleichen, die Nachbarn auch, und dank jahrelanger Erfahrung ist auch die Organisation vor und nach dem Rennen kein Problem mehr. Nachdem es komisch war, nicht vor Ort sein zu können, ist es in diesem Jahr besser denn je. Für dieses Gefühl sind die Fans aus Bremen, Berlin, Ostfriesland und Monschau angereist, aber auch aus der Schweiz und Großbritannien. Zwischen knatternden Dieselgeneratoren, mobilen Zapfanlagen und Gruppenzelten für 20 Personen wird das gefeiert, was alle hier verbindet: das 24h-Rennen am Nürburgring. Wenn die Motoren sich überschlagen und die Autos in Sekundenschnelle vorbeiziehen, entsteht endlich wieder dieses ganz spezielle Ring-Gefühl – einzigartig und bitterlich vermisst, da sind sich alle einig.