Doppelsieg für die Gewinner der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring 2022: Die beiden Audi R8 LMS GT3 EVO II des Scherer Sport Team Phoenix lifen beim ADAC Barbarossapreis als Führende im Ziel ein. Dabei rangierten Jakub „Kuba“ Giermaziak, Kim Luis Schramm und Luca Engstler 21,649 Sekunden vor ihren Teamkollegen Frank Stippler und Vincent Kolb. Nach vier Stunden Renndistanz gab es bei diesem sechsten NLS-Lauf der Saison außerdem einen fantastischen Einstand bei der Weltpremiere des neuen Porsche 911 GT3 R: Julien Andlauer und Frédéric Makowiecki holten mit dem Manthey-Grello Platz drei.
Die Witterungsbedingungen machten Rennen sechs der NLS gleich mehrfach zu einer großen Herausforderung. Nach tiefen Temperaturen im Zeittraining folgte leichter Regen in der Startaufstellung und noch ehe das Rennen begonnen hatte, wurde es zur Pokerpartie. Die meisten Teams gingen auf Nummer sicher und setzten in der Startphase auf Regenreifen. Nach fünf Runden war die Strecke genug abgetrocknet, um auf Slicks zu wechseln. Dies taten auch die beiden Scherer-Audi, die so den ‚kurzen‘ Stint vorzogen. Nach zweieinhalb Stunden setzte stellweise erneut Regen ein. Auch davon ließen sich die beiden Audi-Teams nicht beeindrucken und fuhren den Sieg im spektakulären Paarflug souverän nach Hause. Am Ende jubelte das Team im grünen Audi R8 – Giermaziak, Schramm und Engstler – bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Podest. Giermaziak feierte bereits zum zweiten Mal in dieser Saison einen Gesamtsieg. Groß war die Freude auch bei Engstler, der sein erstes Nordschleifen-Rennen mit einem GT3-Fahrzeug mit dem Sieg krönte. „Wenn mir heute morgen jemand erzählt hätte, dass ich am Ende des Tages ganz oben stehe, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, sagte Engstler. „Mein Ziel war es, auf der Nordschleife Kilometer zu sammeln, das Auto ganz zu lassen und kein Risiko zu gehen. Als ich im Regen mit Slicks unterwegs war, hat mir das Team sehr geholfen. Wir wussten immer, wo es nass ist und wo trocken. So konnte ich mich immer auf die Gegebenheiten einstellen.“ Auch Kolb war mit seinem dritten Podestrang in Folge zufrieden: „Im dritten Stint war ich im Regen unterwegs. Hier galt es, vor allem keine Fehler zu machen. Insgesamt hatte ich heute erneut viel Spaß und der Doppelsieg für Phoenix ist ein fantastisches Ergebnis.“
Dass der neue Porsche 911 GT3 R bei seiner Rennpremiere gleich einen Podestplatz erringen würde, damit war nicht zu rechnen. Da der Elfer noch nicht über eine finale Homologation für die GT3-Klasse verfügt, startete er in der dafür vorgesehenen Klasse SP-X. Unabhängig von der erzielten Trainingszeit musste die #911 von Manthey hinter dem letzten GT3-Fahrzeug der ersten Startgruppe das Rennen aufnehmen und zusätzlich bei jedem Boxenstopp 30 Sekunden länger stehen. Dass es am Ende trotzdem mit 2:07,450 Minuten Rückstand zu einem Podestplatz reichte, war unter anderem der Rennverlauf und der perfekten Taktik des erfahrenen Manthey-Teams zu verdanken. „Wenn du die 90 Sekunden, die wir an der Box verloren haben, abziehst, siehst Du die Realität“, sagte Makowiecki. „Das Auto lief gut – ganz wie erwartet. Wir wissen jetzt, wo wir noch Dinge verbessern können.“ Der direkte Rundenvergleich untermauert die Aussage des Franzosen: Stippler fuhr in seiner schnellsten Runde 7:57,319 Minuten, der Manthey-Porsche 7:58,942 Minuten.
Hinter dem Spitzentrio wurde der Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport auf Platz vier abgewinkt. Da die Fahrzeughöhe jedoch nicht dem Reglement entsprach, wurde die Startnummer #55 nach dem Rennen disqualifiziert. Mit Schnitzelalm Racing rückten die Markenkollegen Carrie Schreiner und Peter Terting auf Platz vier vor. Auf Rang fünf feierten Christoph Breuer und Nico Verdonck im Aston Martin Vantage GT3 von PROsport-Racing den Sieg in der Pro-Am-Kategorie. Schnellste in der Am-Kategorie waren Michael Heimrich und Arno Klasen im Audi R8 LMS GT3 EVO II von Twin Busch by équipe vitesse.
Einen sehenswerten Kampf um den Sieg in der Klasse V4 lieferten sich bis zum Schluss Philipp Leisen (Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive) und Malte Tack (Manheller Racing). Stoßstange an Stoßstange jagten die beiden BMW 325i durch die Grüne Hölle – mit dem besseren Ende für den dreifachen Champion Leisen. Im Ziel betrug sein Vorsprung 5,104 Sekunden. Eng ging es auch in der VT2-FWD zu. mathilda racing – Team LAVO Carwash setzte sich mit im VW Scirocco R mit 5,546 Sekunden Vorsprung auf den BMW 128ti von Sorg Rennsport durch. Ebenfalls knapp war der Zieleinlauf in der SP3: Der Toyota GT86 Cup von Car Competiton Racing Team wurde mit dem 6,069 Sekunden vor dem Renault Clio Cup von X85racing als Klassensieger abgewinkt.
Eine kleine Vorentscheidung ist in Sachen Meisterschaft gefallen. Während Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas im BMW 330i des Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive im sechsten Rennen ihren sechsten Klassensieg feierten, patzten die Verfolger. Mauro Calamia, Ivan Jacoma und Kai Riemer, die für Schmickler Performance powered by Ravenol einen Porsche 718 Cayman GT4 CS (982) pilotieren, errangen in der CUP3 nur Rang drei. Daniel Blickle und Tim Scheerbarth wurden im Porsche 911 GT3 Cup von AVIA W&S Motorsport Zweite in der CUP2. Die Klassensiege gingen an Smyrlis Racing mit Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Francesco Merlini in der CUP3. Erneut triumphieren durften Karsten Krämer, Christopher Brück und Moritz Kranz von KKrämer Racing in der CUP2.