Racing Group Eifel: Klassensieg nach Schrecksekunde

[Teaminfo] Der Erfolg stand kurzfristig auf des Messers Schneide: Jürgen Bretschneider, Fabian Peitzmeier und Norbert Fischer haben am Samstag den fünften Klassensieg der laufenden Saison im Porsche 718 Cayman GTS der Racing Group Eifel eingefahren – trotz eines unverschuldeten Schreckmoments kurz vor Ende des zweiten Stints. In der Hohenrain-Schikane, der letzten Kurvenpassage vor der langen Start-Ziel-Gerade, war der rund 385 PS starke Mittelmotor-Hecktriebler von einem übermotivierten GT3-Piloten torpediert worden. Der so verursachte Dreher blieb jedoch ohne schwere Folgen, Jürgen Bretschneider konnte einen Einschlag in die Leitplanken eben noch verhindern. Kurz darauf reichte er die Startnummer #263 an Fabian Peitzmeier weiter, der dem Porsche-Kundenteam von Ralf Zensen wenig später per Funk Entwarnung melden konnte: Das Auto lief praktisch unverändert gut.

„So kennen wir den Nürburgring eben: Während der Grand-Prix-Kurs schon wieder knastertrocken im Sonnenschein liegt, kann auf der Nordschleife das Wasser noch bachweise über die Strecke laufen – und umgekehrt. Unter diesen Bedingungen immer die richtigen Reifen auf dem Rennwagen zu haben, verlangt viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl“, verrät Teamchef Ralf Zensen. „Das ist uns am Samstag eigentlich immer sehr gut gelungen. Weniger gelungen fand ich die überaggressive Aktion des GT3-Fahrers, die uns fast ins Aus befördert hätte. Wenige Meter später hätte die komplette Start-Ziel-Gerade auf ihn gewartet, um unseren 718 Cayman GTS zu überholen. Solche Manöver müssen wirklich nicht sein. Immerhin kam der Fahrer noch zu uns, um sich zu entschuldigen.“

Der siebte Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken-Serie zeichnete sich einmal mehr durch Wetterwechsel aus, wie sie in der Eifel typisch sind: Kurz vor Rennbeginn setzte immer stärkerer Regen ein, der die rund 25 Kilometer lange Kombination aus Nordschleife und Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses zunächst in eine rutschige Angelegenheit verwandelte. Startfahrer Bretschneider wechselte nach der ersten Runde von nachgeschnittenen Slicks auf Regen-Rennpneus. Für seinen zweiten Stint ließ er bereits wieder Trockenreifen montieren, die beim Fahrerwechsel auch für Peitzmeier aufgezogen wurden. Der 25-jährige Performance- und Simulations-Ingenieur musste seinen zweiten Stint etwas früher beenden, da erneut Regen einsetzte. Auch Norbert Fischer musste sich auf ständig neue Streckenbedingungen einstellen: Den Schlussspurt fuhr der Kölner bereits wieder auf Trockenslicks.

Stimmen nach dem Rennen

Fabian Peitzmeier: „Meine beiden Stints haben mega Spaß gemacht. Das Auto fühlte sich auf der Bremse zwar etwas instabil an, damit konnte ich aber gut leben. Die Rennreifen von Nexen haben auch bei den vergleichsweise niedrigen Asphalttemperaturen gut funktioniert. Auf der Strecke aber ging es ziemlich zur Sache, vor allem die Topfahrzeuge haben keine Gefangenen genommen – mitunter fuhren wir auch mal mit drei Autos nebeneinander durch die Kurve. Leider habe ich keine einzige freie Runde erwischt, ständig musste ich in Doppelgelb- oder Code-60-Passagen mein Tempo drosseln. Kurz vor Ende meines Stints setzte auf dem Grand-Prix-Kurs dann Regen ein, ab Schwedenkreuz war es richtig nass und rutschig. Darum bin ich eine Runde früher an die Box gekommen, denn ohne Regenreifen ging es nicht mehr.“

Norbert Fischer: „Ich bin auf den Regenreifen auf die Strecke gegangen, die haben hervorragend funktioniert. Die Niederschläge hörten schnell wieder auf und der Asphalt trocknete ab, darum konnten wir wieder zurück auf Slicks wechseln. Danach war es für mich nur noch Routine: Da meine beiden Teamkollegen zuvor einen super Job abgeliefert hatten, brauchte ich den Porsche nur noch ins Ziel bringen.“