Das letzte reguläre Zeittraining über nur 75 Minuten am Freitagmittag hatte es in sich. Eine trockene und oft freie Strecke sorgte für reichlich Bewegung im Feld. Auch die provisorische Pole-Position des #72 Team RMG BMW M4 GT3 schien zunächst zu wackeln, ehe Max Hesse mit einer Runde von 8.13,518 Minuten den Führungsanspruch klarstellte. Satte 2,5 Sekunden betrug der Abstand zum zweitplatzierten #706 Glickenhaus SCG 004c, dessen beste Rundenzeit durch Franck Mailleux kurz vor Ende des Trainings gefahren wurde. Scherer PHX sicherte sich mit dem #16 Audi R8 LMS den dritten Platz.
Nachdem lange der #11 Schnitzelalm AMG GT3 die Mercedes Speerspitze bildete, war am Ende der im Jubiläumsdesign „130 Jahre Motorsport“ von Getspeed eingesetzte #130 AMG GT3 schnellster Mercedes im Klassement auf Rang 4 vor dem #911 Manthey EMA Porsche 992 GT3 R sowie dem zweiten Scherer PHX Audi R8 mit der #15. Im Lamborghini Lager sollte es Konrad Motorsport sein, die den markeninternen Wettbewerb im Training für sich entscheiden sollten. 8.17,759 Minuten bedeuteten Position 8. ProSport Racing stellte mit der #17 den schnellsten der GT3 Aston Martin Vantage auf Rang 9, während der Vorjahressieger Frikadelli Ferrari 296 GT3 auf Platz 11 die Top 10 nur denkbar knapp verpasste.
Bei den Fahrzeugen mit alternativen Kraftstoffen setzte sich der #320 Porsche 992 GT3 Cup durch und wurde im Gesamtklassement auf Platz 42 geführt. Nur eine Position dahinter der schnellste Viertürer im Feld in Form des Subaru WRX vom Subaru Tecnica International Team. Max Kruse Racing feierte ein bis dato erfolgreiches Debüt des VW Golf GTI Clubsport mit der Führung in der Klasse AT3. Eine Überraschung gab es in der TCR Klasse, wo sich das USA / Kanada Mixteam gegen die Nordschleifen erprobte Mannschaft im Hyundai Elantra durchsetzen
Die bereits seit 2014 als fester Bestandteil der 24h geltende BMW 240i Klasse dominierte Adrenalin Motorsport mit der #650 und einer Bestzeit von 9.39,024 Minuten.
#4 Stolz / Götz / Juncadella Perez-Sala / Maini (Mercedes-AMG GT3)
Maximilian Götz: „Das Qualifying jetzt lief nicht so gut. Das Auto ist eben eingeschlagen und wir müssen uns noch für das Top Q2 qualifizieren. Dani hatte eben einen Einschlag und wir wissen nicht wi e stark es beschädigt ist. Er steht derzeit auf der Strecke und das ist natürlich nicht so gut. Schließlich geht es in zwei Stunden schon wieder weiter. Ich hoffe, dass das Auto rechtzeitig fertig wird.“
#6 Fetzer / Haupt / Aron / Owega (Mercedes-AMG GT3)
Nach dem Einschlag gestern hatte der Mercedes-AMG einen Radaufhängungsbruch und leichte Karosserieschäden an der rechten Seite. Das Team hat den GT aber wieder repariert und schickt ihn ins Quali3.
Ralf Aron: „Wir hatten gestern einen kleinen Unfall. Das Team hat das Auto über Nacht repariert und mein Job war es jetzt, zu testen, ob alles okay ist. Ich bin zuversichtlich für das Top Qualifying. Momentan ist die Strecke komplett trocken. In ein paar Passagen muss man noch aufpassen. Zum Beispiel Metzgesfeld, da dort noch Dreck rumliegt.“
#13 Albrecht / Knechtges / Asch / Reeh (VW new Beetle RSR)
Sebastian Asch fährt mit dem Beetle RSR jetzt zunächst zwei Runden auf der GP-Strecke, ehe es auf die Nordschleife rausgeht. Wichtig ist dem Team, nochmal ein paar Daten zu sammeln und sich auf das morgige Rennen ordentlich vorzubereiten.
#16 Stippler / Mies / Feller / Marschall (Audi R8 LMS GT3 evo II)
Frank Stippler: „Ich werde jetzt fahren. Bis dato hatten wir eine gute Balance und ich bin generell zuversichtlich. Mal sehen, wer welche Pfeile im Köcher haben. Wir testen jetzt nochmal etwas härtere Reifen um abzugleichen, ob die Balance bei allen Reifen-Specs gleich gut ist oder ob wir nachregulieren müssen. Danach sind wir mit unserem Programm erst einmal durch.“
Ricardo Feller: „Es ist ein Vorteil, so ein ausgereiftes Auto wie wir zu haben. Ich muss aber auch sagen, dass das Team eine tolle Arbeit macht – wir sind super aussortiert in Sachen Set-up und Einstellungen. In meinem Stint habe ich eine Runde mit sehr wenig Verkehr erwischt und so die Führung übernehmen können.“
#27 Van der Linde / Mapelli / Pepper (Lamborghini Huracan GT3 EVO2)
Marco Marpelli: „Wir mussten noch ein paar Sachen testen. Wir sind zufrieden. Der Wettbewerb ist hart und so langsam legen alle ihre Karten auf den Tisch. Ich denke, wir sind in einer guten Position. Mal sehen, wie das Wetter wird. Im Top Qualifying versuchen wir ganz nach vorne zu kommen. In den vergangenen Jahren ist die Startposition immer wichtiger geworden.“
#34 Krognes / Giermaziak / Pittard / Thiim (Aston Martin Vantage AMR GT3 EVO)
David Pittard: „Das Top-Qualifying 1 sehen wir eher als zusätzliche Trainingsgelegenheit für uns. Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung und haben in kurzer Zeit eine Menge gelernt. Denn es ist ja ein neues Auto, ein neues Team und ein neuer Reifen. Jetzt ist das Auto beim wichtigsten Rennen des Jahres besser als je zuvor. Nun schauen wir, ob wir in die Top5 des TQ1 kommen, um uns für das zweite Zeitfahren zu qualifizieren – das wäre fantastisch. Im Top Qualifying ist es vor allem wichtig, in Runde zwei weiterzukommen. Wenn wir das schaffen, wären wir schon sehr zufrieden. Es nimmt eine Menge Stress raus, so weit vorne zu starten.“
#88 van Dam / Schrick / Sasaki / Kubo (Subaru WRX)
Tim Schrick: „Es lief ganz gut. Wir hatten uns vorher noch bei den Meteorologen rückversichert, dass es trocken bleiben würde. Die Schauer zwischendurch waren nicht so relevant. Die Strecke war von den Classics noch recht schmutzig – das war etwas herausfordernd. Trotzdem konnten wir noch etwas Testprogramm durchziehen: Es gibt bei uns einen Eco-Mode, der den Stint verlängert auf Kosten des Top-Speed – das haben wir ausprobiert. Im Großen und Ganzen sind wir damit zufrieden. Es könnte uns bei normalen Bedingungen eine Runde zusätzlich bringen, bei Nässe vielleicht sogar zwei.“
#98 Marciello / Martin / Wittmann / Farfus (BMW M4 GT3)
Die Mannschaft von Rowe Racing hat die ganze Nacht und den kompletten Vormittag daran gearbeitet, die #98 Marciello / Martin / Wittmann / Farfus (BMW M4 GT3) nach dem Unfall von Raffaele Marciello im Nacht-Qualifying rechtzeitig zum 3. Qualifying wieder einsatzfähig zu machen. Teamchef Hans-Peter „HP“ Haundorf: „Wir haben bis auf den Motor und das Chassis eigentlich alles ausgetauscht: Lenkung, Kühler, Fahrwerk, Antriebsstrang und Karosserie. Wir sind heute Nacht sogar nach St. Ingbert gefahren und haben an den Fahrzeugen in der Werkstatt noch Teile abgeschraubt, um sie hier einsetzen zu können. Um 6.30 Uhr heute Morgen haben wir erstmals den Motor wieder angelassen und den Antriebsstrang gecheckt, danach ging es aber noch den ganzen Vormittag weiter. Wir haben dann die Mechaniker in kleinen Gruppen ins Hotel geschickt, damit sie mal duschen und sich ein bisschen ausruhen konnten. Dass das Auto jetzt wieder einsatzbereit ist, war eine Riesenleistung vom gesamten Team.“
#111 Schumacher / Thilenius / Wiskirchen / Neuser (Mercedes-AMG GT4)
Der Schnitzelalm-GT4 wird im dritten Qualifying nicht fahren. Das Auto wird seit vergangener Nacht von mehr als einem halben Dutzend Mitarbeitern des Teams neu aufgebaut. Teamchef Thomas Angerer berichtet, dass es ein Kommunikationsproblem mit einem anderen Fahrer gab, der zu einem Highspeed-Crash von Thilenius führte. Der Fahrer ist okay und das Team zuversichtlich, dass das Fahrzeug morgen am Start ist.
#750 Miettinen / Berghult / Pellegrino Fernandes / Nilsson (BMW 325i)
Teamchef Kevin Wolters: „Wir sind super zufrieden bis jetzt, die Bremsen sind angefahren und es ist alles glatt gelaufen. Wir freuen uns auf morgen.“