Wenn bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring vom 19. bis 22. Juni 2025 wieder die Motoren dröhnen, überträgt NITRO den Langstreckenklassiker aus der „Grünen Hölle“ zum zehnten Mal. Damals, 2016, wagte sich der Sender an ein echtes Abenteuer: die Live-Übertragung der legendären 24h Nürburgring von der längsten Rennstrecke der Welt. Mittlerweile hat sich das Langstreckenrennen zu einem festen Bestandteil im Programm des Senders und zu einer der erfolgreichsten Langzeitübertragungen im deutschen Fernsehen entwickelt. Dieses Jahr will NITRO einen weiteren Weltrekord einfahren: die längste Live-Sportübertragung im deutschen Fernsehen. Über 28 Stunden am Stück sollen die 24h Nürburgring inklusive des Rennens der Tourenwagen Legenden im Vorprogramm live übertragen werden.

Neues Abenteuer für die RTL Group
Die RTL Group erhoffte sich zu Beginn des Projekts durch die Übertragung der Formel 1 auf RTL und der 24h Nürburgring auf NITRO eine Crosspromotion. „Das war super für die gesamte Veranstaltung, vor allem für den Bekanntheitsgrad. Wir haben sicherlich den einen oder anderen Motorsport-Fan dann auch von der Formel 1-Übertragung zu NITRO bekommen“, erzählt Matthias Wurm. Er ist Managing Director der Skyline GmbH, die neben der Vermarktung auch für die Bewegbildproduktion der 24h Nürburgring verantwortlich sind. „NITRO hat sich über die Jahre hinweg ein Stammpublikum im Motorsport erarbeitet. In diesem Jahr präsentieren sie bereits zum fünften Mal die 24h von Le Mans und sogar zum insgesamt zehnten Mal die 24h Nürburgring. Damit hat NITRO zwei der wichtigsten Langstreckenrennen überhaupt im Free-TV etabliert.”
Rennfahrer und Moderator Dirk Adorf war von Beginn an Teil des Projekts und kann sich noch gut an das erste Jahr erinnern: „Das war von Anfang an ein Team, das einfach richtig Bock hatte.“ Für viele von RTL war es die erste Begegnung mit der einzigartigen Atmosphäre der 24h Nürburgring. Bei der Formel 1 ist die gesamte Übertragung sekundengenau durchgetaktet. Wann wird welche Moderation abgegeben und wann kommt der Werbeblock – alles ist minutiös geplant. „Das gibt es im Skript für die 24h nur im Vorlauf“, berichtet Adorf. „Ab Rennstart steht da quasi ‚Feel Free‘. Und ab diesem Zeitpunkt ist es wirklich ein tolles Ping-Pong-Spiel zwischen den Moderatoren und Kommentatoren.“

Inhalte für „alte Hasen“ und 24h-Neulinge
NITRO bringt die 24h Nürburgring nicht nur eingefleischten Fans auf den Bildschirm näher, sondern inszeniert die Übertragung bewusst auch für ein breiteres Publikum. „Wir sehen den Effekt hier auch vor Ort“, erzählt Wurm. „Es kommen ganz, ganz viele Familien. Also junge Leute, die Motorsport zum Anfassen erleben wollen.“ Bereits im Vorfeld werden, zum Beispiel bei den 24h Qualifiers, Beiträge von der legendären Nordschleife erstellt. Andere Themen entstehen erst während der Rennwoche. „Wir haben da immer wieder Ideen. Unterschiedliche Streckenerklärungen oder auch Themen wie Reifen oder Fahrwerk“, so Adorf. „Es gibt schon mal Situationen, in denen nachts ein längerer Beitrag laufen kann. Zum Beispiel, damit alle mal Luft holen können. Zudem müssen die Teams auch mal ausgewechselt werden.“
Einen besonderen Beitrag bietet Adorf während der 24h Nürburgring selbst: Er kommentiert live aus dem Rennwagen. „Wir haben das damals ausprobiert, und es war sensationell. Du hast eine Runde lang alle Streckenkameras auf dir.“ Zudem trägt er eigens einen offenen Helm, damit ihn die Zuschauer auch reden sehen. „Mir liegt das einfach – auch während der Fahrt zu reden“, lacht der Moderator. „Aber ich konzentriere mich nicht aufs Reden. Ich konzentriere mich ausschließlich auf das Fahren. Sonst wäre die Nummer gefährlich. Deswegen kann es passieren, dass ich auch mal Quatsch rede – aber das ist dann der Rennaction geschuldet.“

Noch mehr Nordschleife im Bild
Skyline produziert die spektakulären Bilder rund um das Renngeschehen. Dabei werden auch Wünsche von RTL für ihr nationales Signal erfüllt. Die Bilder bilden auch gleichzeitig die Grundlage für den Livestream. Um den Fans immer mehr Action bieten zu können, versucht das Team jedes Jahr aufzurüsten. Wurm erklärt dazu: „Wir setzen über 50 Kameras rund um die Strecke ein und können dieses Jahr dank der verbesserten Glasfaser-Infrastruktur weitere Streckenabschnitte mit festen Kamerapositionen abdecken.“ Bisher endeten die Streckenkameras jeweils im Bereich Aremberg, ab dort gab es nur noch die Bilder der Onboards und aus der Luft. Ab diesem Jahr kommen die Bereiche Fuchsröhre und Adenauer Forst dazu, wo ebenfalls Kameraleute das Geschehen auf der Strecke einfangen können.
Zudem wird eine neue Onboard-Technologie getestet. „Wir wollen perspektivisch auf die Flugzeuge als Relaisstationen verzichten können“, erklärt Matthias Wurm. „Dennoch haben wir in diesem Jahr nochmal aufgerüstet. Wir werden 16 Onboards mit der traditionellen Technologie anbieten und die Signale bei zwei Fahrzeugen über LTE senden. Diese werden wir permanent live streamen – also als Second Screen sozusagen.“ Gute Aussichten also für die Fans der 24h Nürburgring, die in den kommenden Jahren noch näher am Geschehen sein werden.
