Nachdem der Adenauer Racing Day im vergangenen Jahr zum Leidwesen vieler treuer Motorsport-Fans wegen straßenbaulicher Maßnahmen im Stadtkern der Rennstadt am Ring abgesagt werden musste, ging in diesem Jahr alles wieder seinen gewohnten Gang: Vor großer Fankulisse schlängelte sich am Mittwoch ab 16:00 Uhr ein bunter Fahrzeug-Corso, bestehend aus rund 30 Rennfahrzeugen verschiedener Klassen, durch die Hauptstraße in Richtung Innenstadt bis hin zur großen Show-Bühne am Marktplatz, wo die beiden Moderatoren Olli Martini und Patrick Simon zur Vorstellung der einzelnen Fahrer und Teams bereits auf die Teilnehmer warteten.
Äußerungen jubelnder Anwohner vor Ort, wie: „Wir haben die PS-Party und den Kontakt zu den Fahrern im letzten Jahr sehr vermisst“, oder: „Der Adenauer Racing Day gehört zum 24h-Rennen wie das Salz in der Suppe“, zeigte einmal mehr die Bedeutung des Events für die Stadt selbst und ihre rennbegeisterten Bewohner.
Ehrensache für die drei Ausrichter – den ADAC Nordrhein, die Stadt Adenau und den Gewerbeverein Adenau e.v. – das beliebte Show-Event für Autogrammjäger und Selfie-Freunde in diesem Jahr erneut gemeinsam zu veranstalten. Und so wurden in der über 1.000 Jahre alten Johanniterstadt am Fuße des Nürburgrings nicht nur wieder bunte Flaggen gehisst, sondern auch die Geschäfte der Gewerbetreibenden motorsportlich dekoriert. So hat das unmittelbar neben der Show-Bühne gelegene Kaufhaus Fabry den Renault Megane RS des Monkeystate Racing Teams in den Eingangsbereich gestellt und die Aktion gleich mit einem Gewinnspiel verknüpft, bei dem die schnellste Rundenzeit des Teams gesucht wird. „Wer am besten schätzt gewinnt eine Carrera-Go-Bahn“, sagt Geschäftsführer Hans-Hermann Radermacher, dessen Sohn Sebastian den ausgestellten Renault Megane RS in der RCN steuert.

Beste Stimmung bei sommerlichen Temperaturen
Bei herrlichem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen von 26 Grad herrschte auch diesmal allerorten ausgelassene Volksfeststimmung – egal ob vor der Show-Bühne am Marktplatz, oder im Spalier entlang der Hauptstraße, wo die Fans den Auto-Corso der rund 30 Rennfahrzeuge verschiedener Klassen und Epochen lautstark bejubelten. Zu bestaunen waren neben aktuellen Renn-Boliden, wie dem Audi R8 LMS GT3 evo II von Scherer Sport PHX #1, oder dem Mercedes-AMG GT3 vom Team GetSpeed #14 auch zwei ehemalige 24h-Siegerfahrzeuge aus den Jahren 2014 und 2015, die der NLS-Pilot Vincent Kolb organisiert und vorstellte hat.
Großes Interesse fand auch die erste öffentliche Fahrvorführung des HWA-EVO-Prototypen, der in limitierter Auflage sozusagen die Wiedergeburt des legendären Tourenwagen-Klassikers Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evo II darstellt und von Klaus Ludwig durch Adenau chauffiert wurde. „Mit dem Evo II habe ich 1992 den DTM-Titel gewonnen – insofern ist mein Name eng mit diesem Auto verbunden“, sagt Klaus Ludwig. „Ich bin mit diesem Fahrzeugtyp von 1989 bis 1993 gefahren und deshalb freue ich mich riesig jetzt wieder bei diesem Revival des Evo dabei sein zu dürfen.“

Wenn Rennfahrer Autogramme für Rennfahrer geben …
In Verbindung mit Mercedes und Klaus Ludwig hatte auch Christopher Haase in Adenau sein ganz persönliches Erfolgserlebnis. Der frühere langjährige Audi-Werksfahrer, der beim 24h-Rennen für Scherer Sport PHX den Audi R8 mit der #1 pilotiert, kam nämlich nicht mit dem 24h-Siegerfahrzeug aus dem Vorjahr zum Racing Day, sondern mit einem silber lackierten Mercedes mit Straßenzulassung. „Das ist mein privater Mercedes 190 2.5-16, Baujahr 1987“, sagte Haase. „Das Fahrzeug ist zwar kein Evo, aber die Vorstufe dazu. Ich habe das Auto in meiner Jugend gefahren und nie verkauft – seitdem stand es nur rum. Jetzt habe ich den 37 Jahre alten Mercedes wieder zum Leben erweckt und bin hier zum Ring gefahren. Der Grund ist folgender: Es war schon immer mein Traum Klaus Ludwig auf der C-Säule des Fahrzeugs unterschreiben zu lassen, denn ich finde diese DTM-Zeit war, und da spreche ich sicher für viele DTM-Fans, eine motorsportliche Augenweide.“
Der Korso hatte sich wie immer pünktlich um 15:30 Uhr über die Nordschleife in Bewegung gesetzt, um dann ab der Ausfahrt Breitscheid unter Polizei-Geleit in langsamer Fahrt bis zur großen Show-Bühne zu rollen. Um pünktlich und reibungslos zum Veranstaltungsort zu gelangen, gab es für die Besucher auch diesmal einen kostenlosen Shuttle-Bus, der zwischen 14:00 und 20:00 Uhr von den Zuschauer- Bereichen Pflanzgarten und Brünnchen etwa halbstündlich nach Adenau und zurück im Einsatz war.
