IGTC: Zwei Mal 24 Stunden

[Serien-Info] Zwei aufregende Wochen, zwei Mal 24 Stunden, zwei verschiedene Sieger: Hinter den Teams der Intercontinental GT Challenge liegen die beiden Endurance-Klassiker am Nürburgring und in Spa-Francorchamps, bei denen die Siege an ROWE BMW und Lamborghini gingen. Nach den beiden Klassikern führt Augusto Farfus in der Fahrerwertung, während BMW Platz 1 in der Herstellerwertung belegt.

24h Nürburgring: vierter Triumph in Folge für BMW

Bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring konnte BMW sich gegen Porsche in einem spannenden Rennen durchsetzen. Augusto Farfus, Jesse Krohn, Raffaele Marciello und Kelvin van der Linde von ROWE Racing haben den 21. BMW-Sieg am Ring geholt und den Rekord weiter ausgebaut. Es war auch der vierte IGTC-Sieg in Folge für BMW und der zweite in dieser Saison, nachdem Van der Linde und Farfus im Februar in Bathurst gewonnen hatten.

Der einzige M4 GT3 startete nach dem verpassten Top-Qualifying von Platz 17, konnte aber im Rennen sein wahres Potenzial entfalten, während andere Spitzenkonkurrenten schwächelten. Die einzige echte Ausnahme bildete der 911 GT3 R von Manthey EMA, der von Kevin Estre, Thomas Preining und Ayhancan Güven gefahren wurde. Der Wagen, der von der Pole Position gestartet war, führte die meisten Runden an und lag nach dem Neustart am Samstag bis zum Mittag des Sonntags, als Farfus Güven überholte, unangefochten an der Spitze.

Zuvor hatte Estre unter starkem Druck von Marciello einen GT4-Wagen in die Leitplanke gedrängt. Der Kontakt führte schließlich zu einer 100-Sekunden-Strafe, die jedoch erst nach dem Erreichen der Ziellinie verhängt wurde, nachdem Manthey EMA erfolglos Einspruch eingelegt hatte. Nach Verhängung der Strafe gewann der M4 offiziell mit 1:17 Minuten Vorsprung.

Der Porsche von Dinamic hatte nicht das Tempo der beiden führenden Konkurrenten, profitierte aber entscheidend von einem relativ ereignislosen 24h-Rennen und wurde mit Matteo Cairoli, Bastian Buus, Joel Sturm und Loek Hartlog Dritter.

Porsche verpasste damit zwar den Sieg, holte aber dank Dinamic den zweiten und dritten Platz in der IGTC-Herstellerwertung.

Die beiden Mercedes-AMG von GetSpeed, waren bis zum Auftreten verschiedener Probleme am Sonntag fest in den Top 6 vertreten. Die #14 schied in den frühen Morgenstunden mit einem Antriebsstrangproblem aus, bevor das „Purple Beast“ einen Schaden an der vorderen linken Aufhängung erlitt, der eine Weiterfahrt unmöglich machte. Trotzdem schaffte er es noch ins Ziel und holte damit Punkte für den sechsten Platz in der Herstellerwertung. Stattdessen holte das Pro-Am-Auto von SR Motorsport by Schnitzelalm den Großteil der Punkte für Affalterbach. Der 13. Platz in der Gesamtwertung war eine bemerkenswerte Wende für Kenneth Heyer, Jay Härtling, Jannes Fittje und Christopher Brück, deren Auto kurz vor der ersten roten Flagge mit einem abgefallenen Rad abgeschleppt werden musste.

Der einzige Ferrari im Feld fiel dreieinhalb Stunden vor Schluss aus. Thomas Neubauer hatte das Auto auf einen hervorragenden zweiten Startplatz gebracht, und dieses Tempo konnte trotz zweier Reifenschäden, die den 296 GT3 bremsten, während des gesamten Rennens gehalten werden. Das Team mit David Perel, Axcil Jefferies und dem Sieger von 2023, Felipe Fernandez Laser, wurde in der IGTC-Herstellerwertung Fünfter, nachdem es mehr als 70 % der Runden des Siegers absolviert hatte.

Lamborghini holt lang ersehten Sieg in Spa

In Spa-Francorchamps holte Lamborghini seinen ersten Sieg, während Porsche mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung die aktuelle Siegesserie von BMW in der Intercontinental GT Challenge beendete.

Der letzte Werksauftritt des Huracan in den Ardennen brachte endlich den begehrten Sieg. Mirko Bortolotti, Jordan Pepper und Luca Engstler (GRT – Grasser Racing Team) schluegen Sven Müller, Patric Niederhauser und Alessio Picariello (Rutronik Racing) mit 8,7 Sekunden Vorsprung.

Ein zweiter 24-Stunden-Sieg an zwei Wochenenden in Folge war für BMW und ROWE Racing eine Nummer zu groß: Die Podiumschancen des Teams wurden durch eine 30-Sekunden-Zeitstrafe in der letzten Stunde zunichte gemacht. Das Auto von Raffaele Marciello, Jesse Krohn und Augusto Farfus, die sieben Tagen zuvor am Nürburgring gewannen, kam als Dritter ins Ziel, wurde aber hinter den Ferraris von AF Corse – Francorchamps Motors als Fünfter gewertet.

Der Ferrari #51 schlug die Markenkollegen in der #50 beim Fight um den letzten Podiumsplatz. Die Werkswagen aus Maranello fuhren in der zweiten Rennhälfte zusammen, ohne jemals die Spitze gefährden zu können. Alessandro Pier Guidi und Alessio Rovera, die vor zwölf Monaten auf dramatische Weise den Sieg verpasst hatten, sowie Vincent Abril kamen 20 Sekunden vor dem Schwesterauto 296 mit Eliseo Donno, Antonio Fuoco und Arthur Leclerc ins Ziel.

Farfus führt nun die IGTC-Fahrerwertung alleine an, nachdem sein bisheriger Verfolger Kelvin van der Linde im besten M4 von WRT einen Platz dahinter landete. BMWs Position an der Spitze der Herstellerwertung bleibt trotz der Plätze vier und fünf in der IGTC-Wertung weiterhin komfortabel. Das Team gewann die ersten beiden Rennen der Saison in Bathurst und auf dem Nürburgring, nachdem es auch in den vorletzten und letzten Rennen der Saison 2024 die maximale Punktzahl geholt hatte.

Der andere Intercontinental-Teilnehmer, Mercedes-AMG, hatte das Tempo, aber nicht das Glück, um zu gewinnen. Der bestplatzierte Fahrer, Mann-Filter, musste sich nach einer Durchfahrtsstrafe mit dem 10. Gesamtrang begnügen, während das Auto mit der #17 von GetSpeed über Nacht aus den Top 3 ausschied.

Die Intercontinental-Saison wird vom 12. bis 14. September mit dem wiederbelebten 1000-km-Rennen von Suzuka fortgesetzt.