Am 3. Mai trafen sich einige der wichtigsten Protagonisten des ADAC Zurich 24h-Rennens, um einen Blick vorauszuwerfen auf das Rennen des Jahres. Neben den Top-Piloten Christopher Mies (Audi), Maxime Martin (BMW), Maximilian Götz (Mercedes-AMG) und Richard Lietz (Porsche) war auch Teamchef James Glickenhaus dabei, der mit seinen spektakulären Sportwagen viele Fans begeistert. Auch Vertreter aus organisatorischen Umfeld kamen zu Wort.
Christopher Mies (Audi Sport Team WRT, Audi R8 LMS)
„Jeder Rennfahrer will dieses Rennen einmal gewinnen. Dabei geht es aber nicht nur um die fahrerische Einzelleistung, sondern auch um die Teamleistung. Das Auto wird monatelang getestet und vorbereitet. Die Mechaniker haben einen unglaublich harten Job. Die arbeiten von Donnerstag bis Sonntag quasi durch. Der Audi R8 LMS hat im vergangenen Jahr schon eine gute Performance gezeigt. Momentan sieht aber auch insbesondere Mercedes sehr stark aus. Aber ich denke, dass zwischen allen Herstellern nicht viel Unterschied sein wird.“
Maxime Martin (ROW Racing, BMW M6 GT3)
„Nach dem 24h-Rennen 2015 waren wir froh, auf dem Podium zu stehen. Aber mit nur 40 Sekunden Rückstand Zweiter zu sein, das fühlt sich nicht so gut an. Nun haben wir ein neues Auto und eine gute Basis. Wir wechseln vom kleinen Z4 zu einem wirklich großen Fahrzeug. Der M6 ist komplett anders, hat eine ganz andere Philosophie. Audi hat im vergangenen Jahr bewiesen, dass man auch mit einem neuen Auto gewinnen kann. Das werden wir natürlich auch versuchen.“
Maximilian Götz (Haribo Racing Team-AMG, Mercedes-AMG GT3)
„Wir haben uns sehr akribisch vorbereitet, aber die Konkurrenz ist stark. Die wahren Kräfteverhältnisse werden sich erst im Top-30-Qualifying zeigen. Denn auf den beiden fliegenden Runden hat man die Strecke für sich. Auch bei einem so langen Rennen ist es wichtig vorne zu stehen. Man muss die ersten Stunden schon vorne dabei sein, einen Rückstand zu Beginn holt man nämlich nur sehr schwer wieder auf – gerade, wenn es an der Spitze so eng zugeht wie beim 24h-Rennen.“
Richard Lietz (Manthey Racing, Porsche 911 GT3 R)
„Auch wir haben ein relativ neues Auto, aber es fährt schon,wie wir es uns wünschen. Es ist leichter zu handhaben und hat in den schnellen Kurven mehr Abtrieb. Manthey hat das Potenzial, das Rennen zu gewinnen. Viele von unseren Fahrern haben auch schon gute Ergebnisse eingefahren, und wir werden versuchen, die in den vergangenen Jahren erfolgreichen Piloten etwas zu ärgern.“
James Glickenhaus (Teamchef Scuderia Cameron Glickenhaus)
„Wir sind ein sehr kleines italienisch-amerikanisches Team. Das Besondere für mich am Nürburgring ist: Du kommst ins Fahrerlager und stehst vor einer Wand voller Namen – da wird einem klar: Dies ist heiliger Boden. Es ist ein spezieller und wundervoller Platz. Wir haben wirklich Glück, dass die Veranstalter ein Reglement geschaffen haben, dass es einem kleinen Hersteller ermöglicht, hier zu starten. Wir fahren hier gegen Marken mit einer unglaublichen Tradition und Geschichte an und wollen gewinnen – nicht nur in der Klasse, sondern auch in der Gesamtwertung. Aber auch wenn das nicht klappt, werden wir eine tolle Zeit haben.“
Walter Hornung (Rennleiter)
„Das Starterfeld mit 160 Fahrzeugen ist ausgewogen. Wir sind froh, dass wir so viele Teams haben und werden am Start rund 40 GT3-Fahrzeuge sehen. Sie werden durch eine Technikkommission über eine eigene Balance of Performance auf ein ähnliches Leistungsniveau gebracht. In den vergangenen Jahren ist uns gerade das gut gelungen. Wir sind zuversichtlich, dass jedes der Werksteams und auch einige Privatiers eine gute Chance haben zu gewinnen.“
Peter Lauterbach (Vorstandsvorsitzender „_wige“ Media AG)
„Wir haben mit Vodafone einen neuen Partner für die Produktion von bewegten Bildern gewonnen. Es wird beim 24h-Rennen Masten rund um die Nordschleife geben, mit denen ein so genanntes „Campus-Netz“ aufgebaut wird. Die macht es möglich, Videosignale von der gesamten Nordschleife live zu senden. Wir haben gemeinsam mit Vodafone eine Technologie erfunden, die es ermöglicht, Onboard-Signale live aus elf Fahrzeugen zu übertragen. Der Zuschauer kann dann auf der Webseite entscheiden, welchem Auto er folgen möchte. An einigen Stellen werden wir die Strecke sogar beleuchten, damit die Zuschauer bei RTL NITRO und unserem Livestream in der Nacht mehr sehen, als huschende Lichtkegel.“
Oliver Schablitzki (Senderchef RTL NITRO)
„Wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig und geben dem Event die Fläche, die es auch verdient. Wir wollen wirklich versuchen, das 24h-Rennen so greifbar zu machen, dass auch der Zuschauer Zuhause ein Gefühl dafür bekommt, was da auf und neben der Rennstrecke passiert. Andere Sender haben das „Slow-TV“ erfunden – wir machen das genaue Gegenteil. Unsere Livesendung wird 25 Stunden und 50 Minuten lang sein – das bedeutet einen Free-TV-Weltrekord.“
Manfred Loppe (Sportchef RTL)
„Wir kommen mit einem großen Team von 80 Leuten zum 24h-Rennen. Sie sind alle verrückt und leidenschaftlich bei der Sache. Während des Formel-1-Rennens in Monaco wollen wir immer wieder Eindrücke aus der Eifel einzustreuen. Wir werden auch in anderen Formaten immer wieder auf das 24h-Rennen hinweisen. Wir wissen aus Erfahrung, dass unsere Zuschauer uns vertrauen und sich für solche Events auch gerne an die Hand nehmen lassen.“
Mirco Markfort (Geschäftsführer Capricorn Nürburgring GmbH)
„Für den Nürburgring ist das 24h-Rennen eine große Herausforderung. Wir bespielen zum Beispiel rund 1,5 Millionen Quadratmeter Campingfläche, unser Team hat in der Veranstaltungswoche bis zu 600 Mitarbeiter. Seit vergangenem Jahr hat sich einiges getan an der Strecke. In diesem Winter haben wir uns auf die Sanierung des Teilstücks Flugplatz konzentriert. Dort haben wir Bodenwellen beseitigt. Für uns ist bei allem was wir tun dennoch wichtig, dass sich die Charakteristik der Nordschleife nicht verändert. Wir haben die Sicherheit der Fahrer und Zuschauer weiter erhöht, unter anderem FIA Zäune, Zuschauer-Rückhaltezäune und Sperrzonen errichtet.“